Wäre die 37. Rallye Waldviertel mit dem Stand vom ersten Tag beendet, hieße der Staatsmeister des Jahres 2017 Raimund Baumschlager. In einem erwarteten Sekundenduell liegt der oberösterreichische Rekord-Champion vor dem entscheidenden zweiten Tag 2,7 Sekunden vor dem amtierenden Titelträger Hermann Neubauer. Dieser hatte noch vor der nur zwei Kilometer langen und letzten Prüfung des ersten Tages auf dem Nordring in Fuglau mit 0,4 Sekunden geführt, musste sich dann aber Baumschlager im direkten Duell um 3,1 Sekunden geschlagen geben. Niki Mayr-Melnhof, der ebenfalls noch Titelchancen hat, liegt mit 12,3 Sekunden Rückstand auf Platz drei. Die österreichische Vierfachführung komplettiert Christian Schuberth-Mrlik. Der Waldviertler Lokalmatador fuhr auf der fünften Prüfung die zweitbeste Zeit.
Entschieden ist im Titelkrimi noch gar nichts. Denn erstens liegen die drei Meisterkandidaten Baumschlager, Neubauer und Mayr-Melnhof noch immer auf Augenhöhe, und zweitens sind morgen noch weitere neun Prüfungen zu absolvieren. Tatsache ist freilich, dass die Nerven von Prüfung zu Prüfung angespannter, die Zeit der Belauerungsphasen immer kürzer werden muss, denn wenn keiner der drei aus- bzw. klar zurückfällt, kann zumindest zwischen Neubauer und Baumschlager die Entscheidung um den Titel nur durch einen eigenen Sieg fallen.
Völlig an ihm vorbei läuft die Rallye momentan für 2WD-Titelfavorit Daniel Wollinger. Der Steirer fabrizierte auf WP2 einen Ausritt, bei dem er sich seinen Renault Clio rechts vorne beschädigte und er wohl infolge der Reparaturzeit etwas zu spät aus dem Service kam, wodurch er sich auch noch eine 10-Sekunden-Strafe wegen Zeitüberschreitung einhandelte. Mit einem Verbremser auf WP3 erreichte Wolingers Pechsträhne dann ihren freitägigen Höhepunkt. Fazit: Nur Rang 26 und vom ersten Meistertitel meilenweit entfernt. Vorne weg zieht in der 2WD-Wertung hingegen Julian Wagner im Opel Adam. Der Oberösterreicher, der mit einem Sieg Staatsmeister werden könnte, liegt nach Tag 1 auf dem tollen 12. Gesamtplatz und acht Sekunden vor seinem schärfsten Konkurrenten Michael Kogler.
Zwischenstand nach 5 von 14 Prüfungen
1. Raimund Baumschlager / P. Winklhofer | VW Polo WRC | 24:41,6 |
2. Hermann Neubauer / Bernhard Ettel | Ford Fiesta WRC | +2,7 |
3. Niki Mayr-Melnhof / Leop. Welsersheimb | Citroen DS3 WRC | +12,1 |
4. Christian Schuberth-Mrlik / Ilka Minor | Skoda Fabia R5 | +43,1 |
5. David Botka / Mark Mesterhazi | Skoda Fabia R5 | +43,7 |
6. Jaroslav Orsak / David Smeidler | Ford Fiesta R5 | +46,7 |
7. Joszef Trencseny / Gabor Verba | Skoda Fabia R5 | +1:24,9 |
8. Attila Rongits / Laszlo Hannus | Mitsubishi Evo IX | +1:37,3 |
9. Lielkajis Guntis / Grosus Ivars | Mitsubishi Evo IX | +2:47,8 |
10. Sebastian Kletzmayr / Martin Tomasini | Mitsubishi Evo VII | +2:49,4 |
12. Julian Wagner / A. Katharina Stein | Opel Adam R2 | +3:05,2 |
13. Michael Kogler / Andre Kachel | Citroen C3 R3 | +3:13,2 |
26. Daniel Wollinger / Kerstin Heiss | Renault Clio | +4:30,9 |
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