US-Schwarz-Fahrten beginnen

"Allein gegen alle..."

Ein wackerer Teutone will die amerikanische Offroadszene aufmischen. Armin Schwarz startet am Wochenende in seine erste volle US-Saison.

<strong>Premiere im Wilden Westen:</strong> Als erster Deutscher hat sich Armin Schwarz in die SCORE-Serie eingeschrieben

Der Preis ist heiß. Am kommenden Wochenende startet die bestbesetzte und zugleich am härtesten umkämpfte Offroad-Rennserie der Welt mit der SCORE Laughlin Desert Challenge in der gleichnamigen Wüstenmetropole im US-Bundesstaat Nevada in die neue Saison. Doch in diesem Jahr bekommen die US-Stars ernsthafte Konkurrenz aus Europa: Denn mit Rallye-Ass Armin Schwarz hat sich erstmals auch ein Deutscher für alle sechs Läufe der SCORE-Serie, die alljährlich mit der ultimativen Geländejagd über die mexikanische Baja California endet, eingeschrieben. „Eine Riesensache“, sagt der ehemalige Deutsche- und Europa-Rallyemeister. „Das ist Motorsport wie er mir gefällt, ohne großes Brimborium.“

 

Die SCORE-Offroad-Serie boomt. Über 150 Teilnehmer haben vorzeitig für die am 26. und 27. Januar ausgetragene Laughlin Desert Challenge genannt. Kein Wunder, schon beim Auftakt ist der Preisgeldtopf mit knapp 400.000 US-Dollar gut gefüllt. „Das ist der geringste Anreiz“, erklärt Schwarz. „Für mich geht es darum, den US-Boys in ihrer Heimat zu zeigen, dass aus Good Old Germany nicht nur gute Autos, sondern auch tolle Fahrer kommen.“

 

Die Herausforderung ist groß. „Die Regeln sind einfach und klar, darin liegt der Reiz und die Krux zugleich. Gewinnen kann fast jeder“, so der 44-jährige Franke und fügt mit einem Lächeln an, „sofern er in der Lage ist, das Tempo der Konkurrenz mitzugehen.“ Schwarz muss es wissen. Bei drei Proberitten mit dem über 600 PS starken Prototypen-Buggy des All German Motorsport Teams (AGM) fuhr er sich im Vorjahr in die Herzen der Fans: Bei der BAJA 500 landete der Rallye-Crack in den Top-10, bei der folgenden PRIMM 300 verfehlte er das Podium denkbar knapp und wurde Vierter. Nur beim Saison-Höhepunkt, der berühmt-berüchtigten BAJA 1000, musste Schwarz nach technischem Defekt vorzeitig die Segel streichen. „Genau das macht die Faszination aus. Hier muss alles passen, vom Team über Fahrer bis zum Wagen. Hat man dann noch das nötige Rennglück, ist man ganz vorne dabei.“

 

WILDE SCHWARZ-FAHRT: Dank cleverer Diät sind gewaltige Sprünge locker drin

In Laughlin wechselt sich Armin Schwarz am Steuer des AGM-Buggys mit Teameigner Martin Christensen ab. Dieser hat sich für den Saisonstart etwas ganz besonderes einfallen lassen: Sein im südkalifornischen Escondido, nahe San Diego ansässiges Team, speckte das normalerweise knapp über 1900 Kilogramm schwere Renngerät, um satte 380 Kilo ab. Neben technischen Weiterentwicklungen basiert die Extremdiät auch auf einem ungewöhnlichen Verzicht: Erstmals geht das AGM-Duo ohne die normalerweise benötigten Copiloten an den Start und kann mit deren Sitz und Ausrüstung weiteres Gewicht einsparen. „Eine tolle Idee, die Amis werden staunen“, schwärmt Schwarz vom Einfallsreichtum seines Partners und erklärt: „Im Gelände spürt man jedes Kilo, vor allem bei den Riesensprüngen, von denen es hier in Nevada besonders viele geben soll. Und wenn es irgendwo ohne Beifahrer funktioniert, dann bei diesem knackig-kurzen Auftaktrennen. Martin übernimmt die beiden 70 Meilen-Runden am Samstag, ich bin am Sonntag dran.“

 

Bei der traditionellen Verlosung der Startposition hatte das All German Motorsport Team weniger Glück. Das Duo geht mit Startnummer 117 als 17. Buggy in der Topklasse 1 auf die Strecke. Im Abstand von 30 Sekunden machen sich zuvor noch gut 30 der zumeist über 800 PS starken Trophy Trucks, mit denen unter anderem der amtierende SCORE-Champion und BAJA 1000-Gewinner Mark Post oder Vorjahressieger B.J. Baldwin am Start stehen, auf die wüste Offroadreise entlang dem bekannten Colorado River.

 

„Viel Feind, viel Ehr – so muss man das sehen“, gibt sich Schwarz amerikanisch cool. „Gefangene macht hier sowieso keiner, also geben auch wir erstmal Vollgas. Die Laughlin Desert Challenge ist für uns eine prima Standortbestimmung. Unser BAJA Project in der SCORE-Serie ist auf drei Jahre ausgelegt. Wenn in ein paar Monaten die Rennen auf der mexikanischen Baja California folgen, möchten wir in der Lage sein, schon den einen oder anderen Klassensieg einzufahren. Unser großes Ziel bleibt jedoch, neben der SCORE-Meisterschaft, als erste Nichtamerikaner auch die berühmt-berüchtigte BAJA 1000 zu gewinnen. Die Chance dazu gibt es allerdings nur einmal im Jahr. Schon deshalb wollen wir in den fünf Rennen zuvor ganz vorne mitmischen, dabei weiter lernen und uns akribisch auf den ultimativen Saisonhöhepunkt im November vorbereiten.“

 

Die Termine der amerikanischen Offroadserie SCORE 2008
25. - 27. Januar: 14th SCORE Laughlin Desert Challenge, Nevada
14. - 15. März: 22nd SCORE San Felipe 250, Baja California/Mexiko
30. Mai - 1. Juni: 40th SCORE BAJA 500, Baja California/Mexiko
17. - 19. Juli: SCORE Las Vegas Terrible’s Cup, Nevada
5. - 6. September: 13th SCORE Terrible’s PRIMM 300, Nevada
19. – 22. Novemver: 41 th SCORE BAJA 1000, Baja California/Mexiko

 

Mehr Infos unter: www.armin-schwarz.com

 

Lautsprecher aufdrehen und den Motorensound genießen:

 

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