DAKAR NACH TAG 8

Al-Rajhi sichert sich ersten Tagessieg

Yazeed Al-Rajhi und Beifahrer Timo Gottschalk sichern sich erstmals einen Tagessieg bei der Dakar. An der Spitze bleibt es weiterhin beim Duell zwischen Nasser Al-Attiyah und Giniel de Villiers.

Auch auf der achten Etappe, Teil zwei der Marathon-Prüfung Iquique–Uyuni–Iquique, blieben Giniel de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz ihrem Widersacher um die Führung, Nasser Al-Attiyah (Mini), weiter hartnäckig auf den Fersen.

Die 781 Kilometer lange Prüfung – eine Neutralisationsstrecke von 274 Kilometern inklusive – entwickelte sich dabei zum Wüstenschach packendster Prägung. Zunächst legte Al-Attiyah bis zur vierten Zwischenzeit 1:52 Minuten Vorsprung vor, bis zur nächsten Zeitmessung hatte dagegen de Villiers ein 3:03-Minuten-Plus zu seinen Gunsten auf der Haben-Seite. Nach dem knackigen Schlusssprint von 38 Kilometern zog Al-Attiyah wieder knapp vorbei – dank unvorhersehbaren Pechs von de Villiers. Ein Hubschrauber vernebelte ihm in einem Fesh-Fesh-Abschnitt die Sicht, er traf einen Stein und erlitt einen Plattfuß. „Der Wechsel ging dazu noch kräftig schief – dort haben wir sicher zwei Minuten verloren“, erklärte von Zitzewitz.

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Am Ende trennten die Rivalen der Wüste in der Tageswertung als Dritte und Vierte nur 13 Sekunden – und das nach etwa dreieinhalb Stunden Fahrzeit. Bevor die „Dakar“ in die zweite Halbzeit geht, liegt de Villiers mit 8:27 Minuten Rückstand beharrlich in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Al-Attiyah. „Ich denke, dass wir die großen Sieger der beiden Marathon-Tage waren. Statt wie befürchtet Zeit zu verlieren haben wir insgesamt welche gutgemacht. Super!“, freute sich von Zitzewitz.

Ein anderes Toyota-Team hatte ebenfalls Grund zum Jubeln: Yazeed Al-Rajhi und Co Timo Gottschalk feierten heute ihren ersten Etappenerfolg. Der Dakar-Neuling und sein deutscher Beifahrer belegen weiterhin den dritten Gesamtrang.

Stephane Peterhansel behauptete mit dem siebten Tagesrang den achten Platz in der Gesamtwertung. „Das Ergebnis ist nicht so schlecht“, erklärte der Dakar-Rekordsieger. „Wir hatten auf mehr gehofft, aber es gibt einige Passagen in großer Höhe, auf denen der Motor ein wenig leidet. Dort ging es mehr darum durchzufahren, als eine Zeit zu setzen. Der Peugeot 2008 DKR ist noch sehr neu, man kann nicht so attackieren wie mit einem weiterentwickelten Fahrzeug.“ Peterhansel über die Anforderungen der letzten Tage: „Wir verbrachten 36 Stunden auf 3.800 Höhenmeter und höher, das machte dem Körper mit Kopfschmerzen und Müdigkeit zu schaffen. Aber das ist die Herausforderung einer Marathonetappe: Sie muss schwierig sein.“

Vorläufiges Gesamtergebnis nach Etappe 8

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 26:41.15 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +08.27
03. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk, Toyota, +18.40
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +54.38
05. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota, +1:22.52
06. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini, +1:25.51

Vorschau Ruhetag (Iquique) 

Das Wort „Ruhetag“ ist bei der Rallye Dakar eigentlich eine glatte Lüge. Die Mechaniker erleben den arbeitsreichsten und stressigsten Tag der gesamten „Dakar“, speziell nach den beiden Marathon-Tagen. Sie warten die Autos so intensiv und sorgfältig wie an keinem anderen Tag. Immerhin: Ihr wahrer „Ruhetag“ liegt schon zurück. Während der Marathon-Etappe war für sie Zeit zum Ausruhen. Apropos Zeit zum Ausruhen: Die Fahrer und Beifahrer müssen zwar am Ruhetag der „Dakar“ keinen einzigen Meter fahren, haben aber dennoch volles Programm. Gerade für die Top-Piloten steht ein Marathon von Medien-Terminen an.

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