DAKAR NACH TAG 4

Al-Attiyah vorn - Sainz in Schwierigkeiten

Nasser Al-Attiyah kann mit einem weiteren Tagessieg seine Gesamtführung bei der Dakar weiter ausbauen. Hinter ihm belegen die Toyota-Piloten Giniel de Villiers und Yazeed al Rahji die weiteren Podiumsplätze. Knüppeldick kam es für Carlo Sainz im neuen Peugeot 2008 DKR.

Die vierte Etappe der Rallye Dakar war nicht nur auf der eigentlichen Wertungsprüfung körperlich fordernd für die Teilnehmer. Knapp 600 Kilometer Verbindungsetappe führten aus Argentinien und vom Fuße der Anden hinauf auf die Höhe des Paso San Francisco mit 4.748 Metern über Normalnull und wieder hinab auf 2.500 Meter, ehe die „Speziale“ begann und bis ins Zielbiwak Copiapó führte. Die ersten 201 Kilometer auf Zeit führten in Serpentinen über Geröllpisten ehe offenes, sandiges Gelände das Finale bildete. Ein zehn sowie ein 15 Kilometer breiter Dünengürtel mit grau-braunen, weichem Sand gaben einen ersten Vorgeschmack auf die Härten der Atacama-Wüste, dem trockensten Gebiet des Erdballs.

Nachdem Vortagessieger Orlando Terranova (X-raid-Mini) mit mechanischen Problemen einen langen Zwangsstopp einlegen musste, mussten Giniel de Villiers (Toyota) und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz die Spur durch die Dünen legen. „Gerade dort hilft es den Nachfolgenden sehr, wenn sie sehen können, wie wir gefahren sind“, so von Zitzewitz. Dennoch gelang es ihnen, den Zeitverlust gering zu halten und weiterhin in Reichweite zum Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah (Mini) zu bleiben. Der Katari war erneut schnellster Fahrer und baute seine Führung im Klassement auf 8:15 Minuten aus.

Auch Yazeed Al-Rahji konnte sich auf das Können seines Beifahrers verlassen. Timo Gottschalk navigierte seinen Chauffeur ebenfalls erfolgreich durch den Tag und das Toyota-Duo verbesserte sich auf den dritten Gesamtrang.

Carlos Sainz bleibt liegen

Bei Peugeot konnte der fünfte Platz von Stephane Peterhansel die Stimmung nur leicht heben. Carlos Sainz blieb schon nach 30 WP-Kilometern wegen eines Turboladerschadens seines 2008 DKR für mehrere Stunden liegen. Da die Servicetrucks eine andere Route fuhren als die Wettbewerbsfahrzeuge, musste der Dakar-Sieger von 2010 bis zu deren Eintreffen warten. Nach der anschließenden Reparatur konnte der Spanier weiterfahren, hatte aber viel Zeit verloren. Cyrill Despres blieb wegen eines Kupplungsschadens nach neun Kilometern stehen. Der Franzose brachte sein Fahrzeug jedoch wieder zum Laufen und erreichte ohne Hilfe den Biwak. Auch Hummer-Pilot Robby Gordon muss sich von derlei Wünschen endgültig verabschieden. Antriebsprobleme zwangen den US-Boy zu einem Reparaturstopp, der ihn über eine Stunde Zeitverlust einbrachte.

Vorläufiger Zwischenstand nach Etappe 4

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 12:30.44 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +08.15
03. Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, Toyota, +23.33
04. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota, +42.32
05. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +43.30
06. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini, +45.14
07. Sousa/Fiuza, Mitsubishi, +59.26
08. Lavieille/Maimon, Toyota, +1:00.44
09. Rakhimbayev/Nikolaev, Mini, +1:04.23
10. Chabot/Pillot, SMG, +1:11.30 

Vorschau Etappe 5 (Copiapó–Antofagasta)

Verbindung: 239 km; Prüfung: 458 km - Die „Dakar“ zeigt am fünften Tag ihre rauhe Seele. Von Copiapó nach Antofagasta stehen auf der Wertungsprüfung viel Geröll und pudrig-fieser Fesh-Fesh-Sand quer durch die Atacama-Wüste auf dem Programm. Erhöhte Plattfuß-Gefahr inklusive. Aber nicht nur die Fahrer müssen auf der Hut sein, auch die Navigatoren – denn die Orientierung könnte hier und da äußerst knifflig werden. Auch das Material wird gefordert – zweimal führt die Route bis hoch auf 3.000 Meter über Normalnull. Das Durchschnittstempo wird mit 102 Kilometern pro Stunde angegeben.

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