Gestern noch gefeierter Held, heute Unglücksrabe des Tages. Spitzenreiter Nani Roma (BMW) überschlug sich nach nur zwei Kilometern in der heutigen Prüfung gleich zwei Mal und landete unsanft in einem Abgrund. Der Zwischenfall zog glücklicherweise keine schwerwiegenden Folgen nach sich und das Team blieb unverletzt, der Spanier brauchte jedoch fast 15 Minuten, um das Auto aus der misslichen Lage zu befreien und dann weiterzufahren.
Für Romas Teamkollegen Guerlain Chicherit lief es dagegen deutlich besser. Nach den gestrigen Motorenproblemen gaste der junge Franzose heute beherzt an und lag bis km 183 sogar in Führung. Doch dann konterte Nasser Al-Attiyah mit Copilot Timo Gottschalk und übernahm am letzten Checkpunkt (km 223) die Spitze. Der VW-Neuzugang konnte seine Position bis ins Ziel erfolgreich verteidigen und am Abend den ersten Tagessieg feiern. Guerlain Chicherit holte sich mit einem Rückstand von 1:08 Minuten Platz zwei, vor Maurício Neves (+2:01) in einem weiteren Race Touareg. Carlos Sainz wurden mit weiteren 40 Sekunden Rückstand Vierter dem Amerikaner Mark Miller.
"Zu Beginn habe ich es - wie gestern - vorsichtig angehen lassen. Als der schlammige und rutschige Teil vorüber war, haben wir dagegen etwas mehr attackiert. Ich denke, wir haben ein gutes Tempo gefunden, ohne zu viel Risiko einzugehen. Eigentlich fühlte es sich so an, als seien wir nicht so schnell unterwegs gewesen. Der Tagessieg zeigt aber, das wir alles richtig gemacht haben", so Al-Attiyah.
Mit dem Tageserfolg übernahm Nasser Al-Attiyah die Gesamtwertung und liegt 1.19 Minute vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz und 2.30 Minuten vor Stéphane Peterhansel in einem BMW. Mark Miller, Maurício Neves und Giniel de Villiers folgen auf den Positionen vier bis sechs. Nach dem Zwischenfall am Morgen fällt Nani Roma auf Platz acht zurück.
Nach dem tollen Auftakt gestern bekamen Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann heute die Härte der Dakar zu spüren. Auf der 355 Kilometer langen Prüfung von Cordoba nach La Rioja verloren die Piloten des HS RallyeTeams fast zwei Stunden. Damit fallen Kahle/Schünemann im Gesamtklassement und in der Buggy-Wertung weit zurück.
Stand nach Etappe 02, Córdoba (RA)-La Rioja (RA); 355/687 km
1. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) VW Race Touareg 2 6:16.39 Std.
2. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) VW Race Touareg 2 + 1.19
3. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC + 2.30
4. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) VW Race Touareg 2 + 5.28
5. Maurício Neves/Clécio Maestrelli (BR/BR) VW Race Touareg 2 + 5.40
6. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) VW Race Touareg 2 + 7.17
7. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer + 10.13
8. Nani Roma/Michel Périn (E/F) BMW X3 CC + 11.44
Und so geht´s weiter …
Montag, 04. Januar: 03. Etappe, La Rioja (RA)-Fiambalá (RA). Die Tageswertung zwischen La Rioja und Fiambalá bildete bei der zurückliegenden Rallye Dakar 2009 in umgekehrter Richtung die Königsetappe. Die Sierras Pampeanas, jede Menge Sand und die berühmten turmhohen weißen Dünen sind das Terrain, das am dritten Wettbewerbstag zu bewältigen ist. Doch nicht nur fahrerisches, sondern auch navigatorisches Können ist angesichts vieler kniffliger Weggabelungen gefragt.
