Rallye Dakar - 8. Etappe

Al-Attiyah lässt nicht locker und holt wieder auf

Tagessieg für Nasser All-Attiyah auf dem zweiten Teilstück der Marathon-Etappe. Der Vorsprung von Spitzenreiter Stephane Peterhansel schmilzt auf unter fünf Minuten.

Die Route zwischen Sakaka und Neom bildeten den zweiten Teil der sogenannten Marathon-Etappe. Am Vorabend war kein Service durch die Mechaniker erlaubt, nur durch die Teilnehmenden selbst – Ersatzteile und frische Reifen gab es im Biwak deshalb ausschließlich von den Race Trucks.

Der Tagessieg ging an Nasser Al-Attiyah (Toyota), Stephane Peterhansel (Mini) verteidigte zwar seine Führung im Gesamtklassement, aber sein Vorsprung beträgt nur noch 4:50 Minuten. Es hätte sogar einen Wechsel an der Spitze geben könnten, denn Peterhansel zerstörte an einem Felsbrocken eine Felge und beschädigte dabei auch die Aufhängung seines Autos.

Von Reifenschäden können die gestrigen Tagesschnellsten heute ein Lied singen. Gleich vier Plattfüße fingen sich Yazeed Al-Rajhi (Toyota) und Co Dirk von Zitzewitz ein. „Unser Tempo war super! Selbst nach dem zweiten Platten wurden wir noch nicht eingeholt, erst beim dritten, so um Kilometer 150, 160. Wir sind ab da sehr vorsichtig gefahren – aber nach dem vierten Plattfuß war dann Schluss mit lustig. Wir mussten 50 Minuten warten, bis wir einen neuen Reifen hatten. Und damit sind wir dann ganz piano ins Ziel. Ärgerlich, aber es wäre ärgerlicher gewesen, wenn es im Gesamtklassement noch um etwas gegangen wäre“, so von Zitzewitz.

Sebastien Loeb gibt auf

Auch bei Sebastien Loeb und Daniel Elena lief es heute erneut nicht rund. Loeb, den gestern ein defektes Radlager ausbremste und der mit nur drei funktionierenden Bremsen in die zweite Marathon-Halbzeit ging, fing sich heute zwei Reifenschäden ein. Weil er nur ein Ersatrad dabei hatte und sein Servicetruck bereits auf der siebten Etappe ausgeschieden war, musste Loeb endgütlig aufgeben

Jakub Przygonski (Toyota) und Beifahrer Timo Gottschalk festigten trotz zweier Reifenschäden zu Beginn der Prüfung ihren vierten Gesamtrang und bauten ihren Vorsprung auf die Verfolger auf über 40 Minuten aus. Carlos Sainz (Mini) ist weiterhin Dritter.

„Im ersten Teil der Prüfung gab es extrem viele, extrem spitze Steine. Wir hatten früh zwei Reifenschäden und sind dann in den Cruise-Control-Modus gewechselt, um nicht noch mehr zu riskieren. Der zweite Teil der Prüfung war dafür wunderschön: Durch die Canyons, durch die Berge war die Navigation recht knifflig, haben wir aber gut gemeistert“, berichtete Timo Gottschalk.

Zwischenstand nach 8. Etappe
01.Stéphane Peterhansel / Edouard BoulangerMini29:36:49
02.Nasser Al-Attiyah / Matthieu Baumel Toyota+4:50
03.Carlos Sainz / Lucas Cruz Mini+38:55
04.Jakub Przygonski / Timo GottschalkToyota+1:38:08
05.Nani Roma / Alexandre WinocqProdrive+2:30:29
06.Vladimir Vasilyev / Dimitro TsyroMini+2:42:00
07.Khalid Al Qassimi / Xavier Panseri Peugeot+2:45:33
08.Martin Prokop / Viktor ChytkaFord+3:18:24
09.Giniel de Villiers / Alex HaroToyota+3:26:50
10.Christian Lavieille / Jean-Pierre GarcinOptimus+3:41:57

So geht's weiter

Etappe 9: Neom > Neom

Distanz: 579 km; Prüfung: 465 km
Start: 7:45 Uhr; Ziel: 13:05 Uhr (MEZ)

Eine der längsten und variantenreichesten Prüfungen der Rallye Dakar steht an. Zu Beginnn entlang des Roten Meeres führt die Route rund um Neom über offenen, sandiges Gelände. Der mittlere Abschnitt bietet mehr Berge und Felsen. Steinig wird auch der Schlussabschnitt, der durch Canyons führt.

Besonderheiten: Eine der längeren Prüfungen, führt zu Beginn entlang des Roten Meeres

Tempo: Sandpisten im mittleren Teil, am Ende viele Täler und hohe Plattfußgefahr

Navigation: Viele Schluchten und Abzweige vor allem am Ende der Prüfung

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