Dakar nach Etappe 8

Al-Attiyah holt sich ersten Tagessieg

Nasser Al-Attiyah hat die achte Tagesetappe der Dakar für sich entscheiden können. An der Spitze verliert Nani Roma wertvolle Zeit und lässt Stephane Peterhansel weiter aufholen.

<strong>ENDLICH VORN:</strong> Nasser Al Attiyah holt sich den ersten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar.

Die achte Etappe zwischen Salta und Calama war purer Genuss. Allerdings nicht für die Teilnehmer der Dakar. Für sie ging es heute erneut auf Bestzeitenjagd und das in schwindelerregender Höhe. Die Querung der majestätischen Anden brachte den Grenzübertritt zwischen Argentinien und Chile, dem „Dach“ der Dakar auf 4.836 Meter sowie dem atemberaubenden Paso de Jama mit seinen Hochplateaus auf 4.400 Metern noch eine 302 Kilometer lange Wertungsprüfung. Bis dorthin galt es zunächst eine 522 Kilometer lange Verbindungsetappe zu meistern, für viele Fahrer eine zusätzliche Herausforderung.

 

Für Nasser Al-Attiyah (Mini) gab es trotz der Strapazen endlich Grund zum Jubeln. Der Katari feierte seinen ersten Tagessieg bei der diesjährigen Dakar. „Ich bin noch immer ein wenig enttäuscht über die eine Stunde Zeitstrafe“, erklärte Al-Attiyah, der auf der fünften Etappe einen Wegpunkt ausgelassen hatte. „Aber die Bestzeit freut mich und ich konnte eine Menge über das Auto lernen. Ich hoffe noch immer auf eine Podiumsplatzierung, aber es liegt ein langer Weg vor uns.“

 

Zweitschnellster Pilot war Stephane Peterhansel (Mini), der seinen Rückstand auf Spitzenreiter Nani Roma (Mini) auf 23:46 Minuten verkürzen konnte. „Das war eine sehr schnelle und rutschige Strecke“, sagte Peterhansel. „Ich habe die Linien von Nasser gesehen. Er ist heute sehr viele Risiken eingegangen.“

 

Den dritten Platz im Gesamtklassement verteidigen Giniel de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota Hilux, obwohl sie heute nur Platz 7 in der Tageswertung erreichten. „Wenn man auf einen Konkurrenten aufläuft und nicht vorbeikommt, dann ist das schon ganz schön frustrierend. Doch genau dafür gibt es das Sentinel-System, das dem Vorherfahrenden ein Signal gibt, dass man überholen will. Soweit, so gut – wir sind auf Vladimir Vasilyev aufgelaufen und haben ihn mehrfach angepiept, doch er hat nicht einmal dann Platz gemacht, als wir direkt neben ihm waren. Wir haben heute extrem viel Zeit wegen ihm verloren. Die drei Minuten, die wir ohne Not eingebüßt haben, hätten wir gern behalten. Viel mehr noch: Wir hätten gern sogar Zeit gutgemacht. Das hat der Kollege effizient verhindert“, ärgerte sich de Villiers.

 

Zwischenstand nach Etappe 08

01. Roma/Périn (E/F), Mini, 29:46,08 Std.

02. Peterhansel/Cottret (F/F), Mini, 30:09.54 Std.

03. de Villiers/von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 30:34.33 Std.

04. Terranova/Fiuza (RA/P), Mini, 30:38.03 Std.

05. Al-Attiyah/Cruz (Q/E), Mini, 30:55.13 Std.

06. Sainz/Gottschalk (E/D), SMG, 31:30.07 Std.

 

Vorschau auf Etappe 09: Calama–Iquique

(Verbindung: 37, Prüfung: 422, Verbindung: 0 km)

Meer in Sicht! Bei der „Dakar“ geht es am Dienstag von den Bergen hinunter in Richtung Ozean. Die chilenische Pazifikküste bietet den Teilnehmern am zehnten Rallye-Tag ein malerisches Panorama. Doch wie so oft werden die Fahrer kaum Zeit finden, ihre Umgebung ausgiebig zu bestaunen. Sie werden vielmehr damit beschäftigt sein, nicht im Sand zu versinken – es geht in die berühmt-berüchtigte Atacama-Wüste, den trockensten Ort der Erde, wo mancherorts seit Jahren kein Niederschlag mehr gemessen wurde. Teilweise im Zeitlupentempo wühlen sich die Teilnehmer durch die Sandberg. Doch auf den letzten Kilometern wird es dann richtig rasant. Die Piloten stürzen sich den Cerro Dragón hinunter, eine etwa 337 Hektar große Düne, und erreichen bei einem Gefälle von bis zu 30 Prozent den absoluten Adrenalin-Kick. Bremsen untersagt – ansonsten kugeln die Teilnehmer seitwärts den steilen Abhang hinunter.

 

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