Dakar nach Tag 6

Al-Attiyah holt gewaltig auf

Carlos Sainz blieb mit einem Motorschaden in der Wüste liegen, aber sein Teamkollege Nasser Al-Attiyah drehte am sechsten Tag der Dakar gewaltig auf und schob sich mit dem Etappensieg deutlich an Spitzenreiter Stephane Peterhansel heran.

<strong>BITTERSÜSSER TAGESSIEG:</strong> Nasser Al-Attiyah kann heute viel Zeit gut machen, aber sein Teamkollege Carlos Sainz fällt vorzeitig aus

Durch die Atacama-Wüste - der trockenste Flecken Erde überhaupt - führte der heutige sechste Dakar-Tag. 454 Wertungskilometer standen im Norden von Chile auf dem Programm, die durch eine neutralisierte Sektion in zwei Abschnitte geteilt waren. Den Anfang machten reichlich Sand und Dünen, der zweite Teil war steiniger, wartet aber auch mit einigen tückischen Fesh-Fesh-Passagen auf.

  

Den Tagessieg holte sich Nasser Al-Attiyah, der mit 3:32 Stunden die klare Bestzeit holte und seinen Rückstand auf Spitzenreiter Stephane Peterhansel deutlich eindampfen konnte. Der Franzose erreichte zwar als Zweiter das Ziel, war aber 8:36 Minuten langsamer als Al-Attiyah. Der liegt jetzt in der Gesamtwertung nur noch 1:18 Minuten hinter Peterhansel zurück. Robby Gordon, der nach seinem Unfall auf der vierten Tag keine Chance mehr auf den Gesamtsieg hat, holte heute erneut die drittbeste Zeit.

 

"Der mittlere Teil der Prüfung war technisch anspruchsvoll und sehr schön zu fahren", erzählt der zehnfache Dakar-Sieger Peterhansel am Abend. "Gegen Ende mussten wir allerdings durch sehr viel Fech-Fech mit versteckten großen Steinen. Hier habe ich mich lieber zurückgehalten, um eine Kollision zu vermeiden."

 

Schlecht lief es dagegen für Carlos Sainz. Der Spanier blieb zusammen mit Co Timo Gottschalk bei Kilometer 181 wegen eines Motorenproblems liegen. Für Sainz das vorzeitige Ende der Dakar! Sehr viel Zeit verlor Nani Roma, der am Vortag die fünfte Etappe gewinnen konnte. Der Mini-Pilot blieb in einem Sandloch stecken. Giniel de Villiers (Toyota) blieb an Ort und Stelle ebenfalls hängen, konnte sich aber im Gegensatz zu Roma schon nach wenigen Minuten wieder selbst befreien und verteidigte seinen dritten Gesamtrang. Allerdings kommt Verfolger Leonid Nowitskiy (Mini) immer näher und liegt nur noch zwei Minuten hinter dem Podium.

  

"Eigentlich waren wir gut unterwegs, doch leider blieben wir einmal im Sand stecken, als wir auf einer Dünenkuppe von Gas gehen mussten. Dahinter stand Nani Roma, der sich festgefahren hatte. Hätte man uns gewarnt – immerhin stand dort bereits ein Offizieller – wären wir locker um die Situation herumgekommen", ärgerte sich de Villiers entsprechend. "Als wir wieder Luft in die Reifen gegeben haben, haben wir noch zusätzlich ein Rad gewechselt, denn nach dem Ablassen der Luft ist wohl der Reifen von der Felge gerutscht. Das hat weitere Zeit gekostet. Mit dem Gefahrenen sind wir sehr zufrieden. Das mit der Standzeit war einfach Pech."

 

Matthias Kahle hat sich am sechsten Tag der Rallye Dakar 2013 weiter verbessert: Auf der ersten Speziale in der Atacama-Wüste fuhr er trotz eines Reifenschadens die 16. Zeit in der Tageswertung. Dadurch Kahle im Gesamtklassement auf die 16. Position auf und verkürzt den Abstand auf Vordermann Geoffrey Olholm (Toyota Hilux Pickup) auf nur noch 10:14 Minuten. „Der erste Teil war eine typische Atacama-Prüfung mit weichem Sand, hohen Dünen und einigen Schotterabschnitten im Wechsel. Das zweite Teilstück führte über steinige Bergstraßen. Überholen war hier ohne die Unterstützung des Vordermanns vollkommen unmöglich. Mit unserem Allradler sind wir auf solch einem Terrain eigentlich viel schneller als ein Buggy, es wäre also noch mehr als Platz 16 drin gewesen“, sagte Kahle.

 

So geht’s weiter:

Etappe 7, Calama-Salta, Gesamtdistanz: 754 km, Speziale: 220 km

Am siebten Tag der Rallye Dakar geht es hoch hinaus: Nach dem Grenzübergang zu Argentinien wartet eine mit 220 Kilometern zwar vergleichsweise kurze Prüfung auf die Teilnehmer, doch die Speziale hat es in sich. Die Prüfung findet komplett in den Anden auf einer Höhe von 3.400 bis 4.000 Metern statt. Trotz der dünnen Luft, die Fahrern und Motoren zusetzt, wird die Tachonadel auf dieser Highspeed-Sektion selten unter die 100 fallen.

   

Zwischenstand nach Tag 6 von 14

01. Peterhansel/Cottret , Mini 14:36:16 Std.

02. Al-Attiyah/Cruz, Buggy +1:18

03. De Villiers/Von Zitzewitz, Toyota +42:31

04. Novistkiy/Zhiltsov, Mini +44:47

05. Chicherit/Garcin, SMG +1:16:26

06. Chabot/Pillot, SMG +1:27:52

07. Roma/Périn, Mini +1:30:52

08. Errandonea/Debron, SMG +1:50:37

09. Sousa/Ramalho, Great Wall +2:02:55

10. Terranova/Fiuza, BMW +2:05:27

 

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2013 ...

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