DAKAR TAG 2

Al-Attiyah erneut vorn

Nasser Al-Attiyah ist beim Auftakt der Dakar-Rallye nicht zu stoppen. Auch am zweiten Tag war der Mini-Pilot schnellster Fahrer im Feld und erkämpfte sich die Gesamtführung zurück.

Schon der zweite Dakar-Tag hatte es in sich. Nasser Al-Attiyah (Mini) brauchte als schnellster Fahrer stolze 5:04:50 Stunden für die 518 Wertungskilometer auf der Etappe von Villa Carlos Paz nach San Juan. Die Mühen machten sich für den Katari bezahlt: Er holte sich die Führung in der Gesamtwertung zurück, die er gestern durch eine nachträgliche Zeitstrafe verloren hatte.

Rallye-WM-ähnlichen Routen über Passstraßen, navigatorisch anspruchsvolle Fahrten durch Labyrinthe ausgetrockneter Flußbetten, schroffe Kanten und am Ende eine über 50 Kilometer lange Passage über feinsten Sand forderten Fahrer, Beifahrer und Material gleichermaßen. Im pudrig-fiesen Fesh-Fesh-Sand war Cleverness gefragt und auch die zahlreichen Überholmanöver im dichten Staub an Motorradfahrern vorbei bedeuteten volle Konzentration. Zahlreiche Favoriten erlebten herbe Rückschläge im Kampf um den Gesamtsieg: Darunter Peugeot-Pilot Stéphane Peterhansel (Lenkungsschaden), sowie Robby Gordon im Hummer (überhitzte Bremsen). „Jeder wird bei dieser Dakar Probleme bekommen. Wir haben vier Stunden verloren, aber es ist erst der zweite Tag des Rennen. Ich gebe jetzt bestimmt nicht auf“, so der US-Boy.

Giniel de Villiers und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz haben mit ihrem Toyota Hilux auf der längsten Etappe der Rallye Dakar den Status als Geheim(st)favoriten klar untermauert und konnten sich als Zweite in der Gesamtwertung etablieren. Rang drei belegt Bernhard ten Brinke in einem weiteren Toyota. Carlos Sainz konnte sich zwar auf den sechsten Platz verbessern, aber ein Zusammenprall mit einem Motorradfahrer auf der Prüfung überschattete die Freude. „Ich hoffe er kommt schnell wieder auf die Beine“, sagte der Spanier, der erneut keine Risiken einging. „So war unser Plan und wir hatten keinerlei technische Probleme.“

Feuerdrama um Malysz

Die Hoffnungen von Ex-Skispringer Adam Malysz, bei der diesjährigen Dakar unter die besten Top-10 zu kommen, sind bereits am zweiten Tag Geschichte. Rund 35 Kilometer vor dem heutigen Etappenziel fing sein SMG-Buggy plötzlich Feuer und brannte komplett aus. Fahrer und Beifahrer sind glücklicherweise wohlauf, müssen aber die vorzeitige Heimreise antreten.

Glück im Unglück hatte Orlando Terranova, der als Spitzenreiter in den Tag gestartet war. Kurz vor Ende der Prüfung überschlug sich der Mini-Pilot, konnte aber weiterfahren und liegt nun in der Gesamtwertung auf dem zehnten Rang. „Nach dem Unfall verloren wir ziemlich viel Zeit, da wir die Reifen und die Benzinpumpe reparieren mussten. Doch wir schafften es ins Ziel und müssen nun weiter kämpfen“, sagte Terranova.

Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 2

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 6:19.40 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +7:42
03. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota, +9:42
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +10:28
05. Vladimier Vasilyev/Konstantin Zhiltsov, Mini, +17:23
06. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, +19:44
08. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini, +20:04
09. Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, Toyota, +21:34
00. Carlos Sousa/Paulo Fiuza, Mitsubishi, +22:04
10. Orlando Terranova/Bernado Graue, Mini, +22:23

Vorschau Etappe 03 (San Juan–Chilecito)

Verbindung: 258 km; Prüfung: 284 km - Es wird geschüttelt, nicht gerührt: Am dritten Tag der Rallye Dakar erwartet die Teilnehmer auf dem Weg von San Juan nach Chilecito („Klein-Chile“) viel trockene Wüste und harter Lehmboden mit vielen Unebenheiten, Kanten und Ausspülungen bei nur spärlicher Vegetation. Und die bei den Navigatoren allseits beliebten, ausgetrockneten Flussbetten stehen ebenfalls wieder auf dem Programm – Orientierungsherausforderung inklusive. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wird mit knapp unterhalb der 100-km/h-Marke erwartet.

« zurück