Primm 300

AGM wiederholt Vorjahreserfolg

Viva Las Vegas. Dort, wo das Land der unbegrenzten Möglichkeiten am verrücktesten ist, sorgte das All German Motorsports Team erneut für Furore.

<strong>TRIUMPH:</strong> Martin Christensen, Bryan Lyttle und Armin Schwarz sind erneut erfolgreich

Bei der SCORE PRIMM 300, dem vierten von fünf Läufen zur am härtesten umkämpften Offroad-Serie der Welt, wiederholten der deutsche Rallye-Crack Armin Schwarz und seinen kalifornischen Fahrerkollegen Martin Christensen ihren Vorjahreserfolg und siegten in der „Class 1“-Topklasse für „Unlimited“-Buggys. In der Gesamtwertung landeten sie mit ihrem 640 PS starken Buggy ebenfalls auf dem Siegerpodium. Das AGM-Duo sah bei dem über 276 Meilen (444 Kilometer) führenden Geländeritt nur elf Minuten hinter dem nochmals gut 200 PS stärkeren Trophy Trucks von Robby Gordon (Gesamtfahrzeit 4.49,18 Std) und knapp zehn Minuten nach Rob McCachren den viel beachteten dritten Rang im Gesamtklassement.


Beim heißesten der heißen amerikanischen Geländeritte galt es nicht nur schweres Gelände im Eiltempo zu meistern, sondern zudem mit Temperaturen an der 40 Grad-Marke zu kämpfen. Staub, extreme Hitze und Schlaglöcher, so groß, dass man in ihnen einen Kleinwagen verstecken könnte, stellten Mensch und Material auf eine extreme Probe. „Ein verdammt hartes aber tolles Wochenende“ strahlt Armin Schwarz. „Die Ausfallrate war gewaltig. Das lag zum einen daran, dass die Strecke diesmal in umgekehrter Richtung gefahren wurde. Dadurch war es äußerst schwierig, das Gelände, vor allem die vielen Wellen und Kuppen richtig einzuschätzen. Zudem kam uns wohl entgegen, dass es diesmal keinen ‚Pre-run’, den so genannten Besichtigungs- und Trainingslauf gab. Ich denke, wir zählten zu jenen Teams, die das am besten kompensieren konnten.“ Nur 67 der insgesamt 109 gestarteten Teilnehmer kamen ins Ziel. In der Topklasse für „Unlimited“-Buggys überstand sogar nur jeder Zweite die brutale Offroad-Tortur.


Fakten und Zahlen bestätigen, die SCORE PRIMM 300 bei Las Vegas ist alles andere als ein leichtes Spiel. Besonders wichtig beim Hardcore-Ritt vor den Toren der berühmtesten Spielermetropole der Welt ist deshalb eine gute Rennstrategie. „Unser Plan ging prima auf“, erklärt Armins Fahrerkollege und AGM-Teamchef Martin Christensen. „Trotz hoher Staubentwicklung konnte Armin auf seinen beiden ersten Runden bis zur Halbzeit einen Vorsprung raus fahren. Mein Job war es, diesen über die gleiche Distanz ins Ziel zu bringen. Ich hatte zwar ein Problem mit der Kupplung, aber auch dies konnte uns heute nicht aus der Erfolgsspur bringen. Unser Copilot Bryan Lyttle hat einen fantastischen Job gemacht. Wenn es darum geht, das Gelände und das Rennen zu lesen, kann ihm so schnell keiner das Wasser reichen. Seine Arbeit hat an diesem tollen Erfolg einen ebenso großen Anteil wie die reifen von BF Goodrich. Einfach unglaublich, was diese Pneus alles wegsteckten.“


„Dieses Resultat ist auch deswegen ein Riesenerfolg, weil wir zuvor ein echtes Zeitproblem, oder besser gesagt, fast kein Auto hatten“, kann Armin Schwarz nun über den engen Zeitplan vor der SCORE PRIMM 300 lachen. Nach dem spektakulären Auftritt bei den BAJA 300 POWERDAYS Germany in der deutschen Lausitz sorgte eine Rederei für Verdruss bei der AGM-Mannschaft. Denn statt wie geplant Mitte August kamen die beiden Buggys erst Ende des Monats in der neuen Welt an. „Das war ein echtes Problem“, erklärt Teamchef Martin Christensen. „Am Ende hatten wir gerade noch eine Woche, um den Einsatzwagen zu revidieren und auf die knackige Tortur in der Wüste von Nevada vorzubereiten. Aber wie man sehen konnte, kann man sich auf jeden Einzelnen in unserem Team verlassen. Auf diese Truppe bin ich richtig stolz.“

 

Blick nach vorn: Nun bereitet sich das Team in den AGM-Werkshallen im kalifornischen Escondido nahe San Diego auf das Saison-Highlight Mitte November vor. Dann gilt es auf der mexikanischen Baja California die fast viermal so lange SCORE BAJA 1000 (19. – 22. 11. 2009) zu bewältigen. Das Ziel des All German Motorsports Team ist klar: Bisher haben in der über 40-jährigen Geschichte des ältesten und berühmtesten Geländerennens der Welt nur amerikanische Teams und Fahrer gewinnen können. „Es ist an der Zeit, dies zu ändern. Bei der PRIMM 300 haben wir gezeigt, dass man mit uns rechnen muss“, sagt Armin Schwarz. Sein Partner Martin Christensen bestätigt: „Wir sind gut gerüstet, werden uns optimal vorbereiten und können es kaum erwarten.“ Bei der SCORE BAJA 1000 wird das All German Motorsports Team wieder mit zwei Class-1-„Unlimited“-Buggys an den Start gehen.

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