Der EM-Einsatz von Tom Kristensson als Sieger der ADAC Opel Rallye Cups 2017 stand bereits seit einiger Zeit fest, nun kommt noch ein zweites Auto dazu. In diesem wird der erst 18-jährige Lette Martins Sesks Platz nehmen.
Sechs anspruchsvolle Veranstaltungen stehen auf dem Programm der Junior-EM. Drei Asphalt-Rallyes auf Gran Canaria sowie in Tschechien und Italien stehen auf den Azoren sowie in Polen und Lettland ebenso viele Schotter-Wettbewerbe gegenüber. Vier der sechs Einzelresultate gehen in die Jahresendwertung ein. Dazu bestreitet das ADAC Opel Rallye Junior Team im August auch die Rallye Deutschland.
Ein ambitioniertes Programm, das auch dem deutschen Nachwuchs gut getan hätte. Allerdings scheint das ADAC-Opel-System aus nationaler Sicht in einer Sackgasse gelandet zu sein. 20 Teams haben sich für den 2018er Cup eingeschrieben, nur sieben deutsche Fahrer sind dabei. Eigentlich sogar nur sechs, denn Nick Loof ist erst 16 und kann frühestens bei der Wartburg-Rallye „als begleiteter Fahrer“ eingreifen.
Deutscher Nachwuchs im Nachteil
Die Gründe für die rückläufigen Zahlen sind seit Jahren bekannt: Trotz des sehr günstigen (hoch subventionierten) Kaufpreises für einen Cup-Adam sind die laufenden Kosten hoch, denn die Revisionen an Getriebe sind unumgänglich, die vorgeschriebenen Original-Ersatzteile teuer und Karosserieschäden gehen schnell ins Geld. Weil die Cup-Adam keine Homologation besitzen, können die jungen Fahrer nicht bei anderen Rallyes testen.
Während sich beim Cup-Start vor fünf Jahren fast alle ADAC-Regional-Cups mit ihren besten Junioren engagierten, bekennen sich 2018 nur noch vier zur offiziellen ADAC-Nachwuchsförderung. Völlig ins Leere gelaufen ist leider auch die 2016 so hoch gelobte „Academy“, das Auswahlverfahren für junge Leute, die Rallyefahren möchten. Beide Preisträger sind sang- und klanglos von der Bühne verschwunden, eine neue Academy-Sichtung hat 2017 nicht stattgefunden.
Este gewinnt Saisonstart
Den Auftakt in die diesjährige Cup-Saison gewann der Este Karl-Martin Volver. Er hat gerade seinen 19. Geburtstag gefeiert und startet in seine sechste(!) Rallye-Saison – in Estland ist so etwas möglich! Auch in Schweden können die Burschen sich mit 16 Jahren hinters Lenkrad klemmen. Der ebenfalls 19-jährige Elias Lundberg hat schon 2015 als 16-Jähriger eine volle Saison im Volvo 940 hingelegt. 2017 hat er im Peugeot 208 R2 an der Schwedischen Meisterschaft teilgenommen und kommt als schwedischer Junioren-Meister ins Opel-Team von Guido Deppe. Fast die gleiche Karriere wie Tom Kristensson und schon jetzt mit der Ankündigung: „Mein Ziel ist die Junior-EM-2019!“
