Regeln


Duell gegen Mutter Natur

Europa, Mittelamerika, Südamerika und Australien. Neben der Formel 1 gilt die Rallye-WM als die prestigeträchtigste und weltweit beliebteste Rennserie, die vom Automobil-Weltverband FIA ausgetragen wird. Die 1973 gegründete und seit 1997 auch als WRC (World Rally Championship) bezeichnete Rennserie ist ihrem Titel entsprechend die Königsklasse des Rallye-Sports.

In der Rallye-WM müssen die Teams – anders als im Rundstrecken-Motorsport -  unterschiedlichste Untergründe befahren: Asphalt, Schnee, Eis, Matsch und Schotter in seinen unzähligen Ausprägungen wechseln sich ab. Sowohl Fahrer und Beifahrer als auch  das ihnen zur Verfügung stehende Material werden so auf die denkbar härteste Probe gestellt – auch bei Eiseskälte in Schweden und bei sengender Hitze in Mexiko.

(TIPP: Viele Fachbegriffe erklärt unser Lexikon)

Rallye-Weltmeisterschaften werden jährlich seit 1973 für Marken, seit 1979 auch für Fahrer ausgetragen. Im Laufe der Jahre haben sich die Austragungsformate der verschiedenen Rallyes weitestgehend angeglichen, weshalb eine WRC-Veranstaltung inzwischen aus 15 bis 25 Wertungsprüfungen besteht, die an drei bis fünf Tagen ausgetragen werden. Die Gesamtdistanz einer WM-Rallye beträgt in der Regel deutlich über 1.000 Kilometer, wobei mindestens 300 Kilometer von den Teams als Wertungsprüfungen zu absolvieren sind und sich die verbleibende Distanz aus den Verbindungsetappen zwischen den einzelnen Prüfungen ergibt. Die Zeitpläne der Rallye-WM-Läufe werden im Laufe der Zeit standardisiert. Mittlerweile beginnen die Rallyes donnerstags mit der Startzeremonie und enden sonntags mit der letzten Wertungsprüfung („Power-Stage“) gegen zwölf Uhr mittags.

Die Punktevergabe

Der Fahrer mit der geringsten Gesamtzeit aus allen Wertungsprüfungen gewinnt – und erhält für den Sieg 25 WM-Punkte. Wie in der Formel 1 streichen die Fahrer auf den folgenden neun Plätzen 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt ein. Darüber hinaus gewinnen die fünf schnellsten Teams der sogenannten „Power Stage“ zusätzlich 5, 4, 3, 2 und 1 WM-Punkt. Der Fahrer, der am Ende der Saison die meisten Punkte gesammelt hat, ist Weltmeister. Die gleiche Berechnung gilt für die Beifahrer- und die Herstellerwertung.

Die WRC hat Klasse – genau genommen sogar mehrere

Fahrzeuge in bis zu elf unterschiedlichen Klassen treten bei den Rallyes der Weltmeisterschaft an, wobei Weltmeistertitel in vier Fahrzeugkategorien vergeben werden: Die World Rally Cars (WRC) stellen die Elite in der Rallye-WM dar. Sie verfügen über die größte Motorleistung und wurden im Vergleich zu ihren Serienpendants am weitesten für den Rennsport entwickelt. Darunter ist die WRC2 angesiedelt ersetzt. Diese Fahrzeugkategorie zeichnet sich ebenfalls durch reinrassige Rallye-Fahrzeuge aus, die aber im Vergleich zu den World Rally Cars deutlich leistungsärmer sind. Vierradantrieb ist hier erlaubt, allerdings müssen die Autos wesentlich kostengünstiger zu betreiben sein als WRC-Fahrzeuge. WRC2-Autos sind in der Rallye-WM vornehmlich Privatteams vorbehalten.

Noch seriennäher als die WRC2 sind die Fahrzeuge der WRC3-Kategorie, die 2013 der bisherigen Produktionswagen-Weltmeisterschaft (PWRC) nachfolgte. Hier sind auch Fahrzeuge mit Zweiradantrieb vertreten. 

Ein Comeback gab 2013 die FIA Junior-Rallye-Weltmeisterschaft (JWRC). Die Fahrer in dieser Nachwuchskategorie dürfen höchstens 25 Jahre alt sein und treten in einheitlichen Fahrzeugen der R3-Klasse gegeneinander an. 

LINK:Das WRC-Reglement als PDF-Download ...