174 Teams am Start

Volles Haus beim Rallye Praha Revival

Am 12. April rief der Prager Eda Patera wieder zum Rallye Praha Revival – und 174 Teams folgtem dem Ruf. Besonderes Highlight in diesem Jahr war die Teilnahme von Stasys Brundza, der aus Vilnius anreiste.

Stasys Brundza ist vielen Enthusiasten noch ein Begriff – einigen sicher wegen seiner spektakulären Fahrweise als Moskwitsch Werksfahrer, den meisten aber wohl eher als Begründer der legendären VFTS Fabrik in der die Rallye-Ladas präpariert wurden. Fast selbstverständlich, dass Eda Patera ihm einen Lada 1600R für das Wochenende zur Verfügung stellte.

Zu Brundza gesellte sich wieder John Haugland, der ebenfalls artgerecht einen Škoda 130LR aus Pateras Bestand bewegte. Auch Ex-Škoda Werksfahrer Jani Paasonen war wieder mit am Start, in einem Porsche 944. Das polnische Urgestein Andrzej Jaroszweicz erhielt einen Mercedes 190 aus Pateras Fuhrpark, der allerdings Samstag Morgen eine kurze Pause in einem Graben hatte. 

Für Milan Dolak und Jaroslav Palivec wurde kurzerhand über den Winter eine Toyota Celica ST165 aufgebaut. Blazej Krupa/Piotr Mystkowski, Tomasz Ciecierzynski, Jan Sellholm, Jiri Moskal, Vladimir Berger und Josef Pointinger ergänzten das 'who is who' vergangener Tage.

Aus deutscher Sicht war die Beteiligung eher übersichtlich. Unter anderem brachten René Lindner und René Malotta  ihren 353er Wartburg an den Start und begeisterten mit beherzter Fahrweise. Unmittelbar danach starteten Thorsten Riedel und Alexander Silkeit im sauber aufgebauten blauen Škoda 120S.

Besonderes Highlight war sicher das Einsatzfahrzeug des Moskauer Ex-Rallycross-Fahrers Boris Kotello: ein Pobeda darf hierzulande wohl als „unbekannt“ bezeichnet werden. Es handelt sich um ein 1946-58 in der Sowjetunion gebaut Limousine der oberen Mittelklasse, angetrieben von einem 2,1 Liter Motor mit 50PS. Nicht exotisch genug, handelte es sich bei diesem Exemplar um eine Replika des 1955 eingesetzten Pobeda Sport.

Im Prinzip wurde aus der Limousine dank großzügiger Blechentfernung ein 2-sitziger Roadster. Neben den eher kühlen Temperaturen bei denen Cabrio fahren allein schon nicht ganz so angenehm ist, verfügt der spartanisch ausgestattete Pobeda über wenig Komfort: ein nur von innen zugänglicher Kofferraum für das Ersatzrad, direkt hinter den 2 simplen Sitzen mit Beckengurten. Dennoch, oder gerade deshalb: der Eyecatcher schlechthin.

Die sogenannten „Show sections“ begannen am Freitagnachmittag wie gewohnt an der Pferderennbahn in Velka Chuchle bei Prag, bevor es zum Start auf dem vor historischer Kulisse Wenzelsplatz ging. Weitere Strecken führten beispielsweise über das Gelände eines Militärmuseums, einen Steinbruch, die Rallycross-Strecke in Sedlčany, die aus dem Edda-Cup bekannte Bergrennstrecke in Zbraslav sowie eine Autocross-Strecke.

Auf Grund der Beschaffenheit des Abschnitts konnte der zweite Durchgang am Samstagnachmittag leider nicht gestartet werden, zu schlecht war die Qualität der Strecke mittlerweile dann geworden. Schließlich wird beim RPR zum Teil mit historischen Serienautos gefahren, die für Autocross-Strecken nicht unbedingt gedacht sind. Diese Erfahrung musste selbst Andrzej Wodzinksi aus Polen machen, der sich auf dieser Strecke die Ölwanne seiner gut vorbereiteten Lancia Fulvia abriss und aufgeben musste.

Dennoch weitgehende Zufriedenheit bei den teilnehmenden Teams, der Spaß-Faktor war groß und darum geht’s.

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