Audi-Festival

Stig Blomqvist kommt zur 'quattrolegende'

Zur elften Ausgabe der quattrolegende wird der schwedische Rallye-Weltmeister Stig Blomqvist die Fans am Steuer eines von Ihle Motorsport aufgebauten Audi quattro A1 verzücken.

Acht seiner insgesamt elf Siege in der Rallye-Weltmeisterschaft hat Stig Blomqvist in einem Audi quattro errungen, 1984 krönte sich der schwedische Charakterkopf im deutschen Kultboliden zum Weltmeister. Bevor er am 29. Juli seinen 70. Geburtstag feiert, kommt Stig Blomqvist als großer Stargast zur elften Ausgabe der quattrolegende von 7. bis 9. Juli rund um die malerische Gemeinde St. Gilgen am Wolfgangsee. Am Samstag, auf der Postalm, zündet Blomqvist gemeinsam mit Wolf-Dieter Ihle einen von Ihle Motorsport aufgebauten Audi quattro A1, einen legendären Boliden der längst verbotenen Gruppe B.

Nur wenige werden wissen, dass Stig Blomqvist vor dem Beginn seiner internationalen Karriere Ende der Sechzigerjahre als Rallye- und Rallycross-Pilot eine grundsolide Ausbildung zum Fahrlehrer absolviert hat. Als solcher hat Blomqvist auch in seiner Rallyelaufbahn fungiert – sein „Schüler“ war niemand geringerer als Walter Röhrl, für viele Fans der „Godfather“ des Rallyesports, der im Vorjahr als publikumsnaher Superstar die Gäste der Jubiläumsausgabe der quattrolegende verzückte und auch heuer einen Besuch auf der Postalm vorgesehen hatte, diesen aber aus beruflichen Gründen absagen musste. Röhrl ist schließlich immer noch Werkspilot und am gleichen Wochenende bei den Classic 24 Stunden von Le Mans im Einsatz.

Röhrl über Blomqvist: Trickser & Ehrenmann

Damals als er zu Audi stieß, war der quattro auch für den „Rallyegott“ zunächst ein Rätsel. „Als ich Anfang 1984 zu Audi kam, hatte ich riesige Probleme mit dem Auto. Die Charakteristik des Turbomotors mit dem schmalen nutzbaren Drehzahlband passte nicht zu meinem weichen Fahrstil. Von meinem schwedischen Teamkollegen Stig Blomqvist musste ich mir erst erklären lassen, wie man mit Gas geben und gleichzeitigem Linksbremsen den Motor auf Drehzahl hält. Er fuhr den Audi quattro ja schon im dritten Jahr“, so Röhrl.

Bei der Rallye Monte Carlo galt Blomqvist dank seiner Erfahrung mit dem quattro als Favorit. Bei Schneefall orientierte sich „quattro-Greenhorn“ Röhrl an der Reifenwahl des Schweden – süffisant fügt Röhrl hinzu: „Trotzdem war er zunächst um Welten schneller. Nach zwei Prüfungen lag Stig zwei Minuten vor mir. Dann merkte ich durch einen Zufall, dass er mich austrickste. Als Fahrer mit der Startnummer eins musste ich nach damaligen Regeln als Erster auf die Strecke. Kaum hatte ich den Audi-Service verlassen, ließ Stig, er hatte Startnummer sieben, seine Reifen wechseln. Als ich das bemerkte, habe ich meine eigene Wahl getroffen. Ich glaube, ich hätte mich in der dritten Prüfung aus Verzweiflung umgebracht, wenn ich Stigs Trick nicht bemerkt hätte. Danach sind Stig und ich abwechselnd Bestzeiten gefahren. Wir lagen bald fast zehn Minuten vor dem Rest des Feldes.“

Der Teamchef hatte damals die Regel eingeführt: Wer als Führender nach Monaco kommt, bleibt auf Position, auf den letzten Prüfungen sollte nicht mehr attackiert werden. Röhrl erinnert sich: „Als wir nach 20 Prüfungen Monaco erreichten, lag ich 29 Sekunden vor Stig. Er hat mich zu meiner eigenen Überraschung auf den verbleibenden zehn Prüfungen dann tatsächlich nicht mehr angegriffen. Ein Schwede, sagte er, steht zu seinem Wort.

Weitere Informationen auf www.quattrolegende.com

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