Einsatz im Golf G60

Sepp von Rallylegend begeistert

Sein Golf G60 war älter als er, dennoch setzte Sepp Wiegand zusammen mit Co Timo Gottschalk in San Marino beachtliche Zeiten. Am Ende gab es Platz 5 und jede Menge Erlebnisse.

<strong>BEGEISTERT:</strong> Sepp Wiegand startete zum ersten Mal bei der Rallylegend in San Marino

"Es ist einfach gigantisch, was hier los ist", berichtet Sepp Wiegand bereits am Freitag. Etwa 15.000 Zuschauer umsäumten die Auftaktprüfung der Rallylegend. Als Arbeitsgerät diente dem Zwönitzer der VW Rallye-Golf aus dem Jahr 1990, mit dem Erwin Weber in der Rallye-Weltmeisterschaft unterwegs war. "Wir hatten zwar heute Abend im Regen die falschen Reifen, aber es macht uns wahnsinnig viel Spaß. Unser Rallye-Golf von Ihle Motorsport ist zwar älter als ich, aber für ein paar gute Zeiten reicht es immer noch."

 

Im Gegensatz zu seinen Einsätzen im Skoda Fabia S2000 sei das Fahrzeug allerdings viel schwieriger zu fahren. "Driften ist fast nicht drin, daher ist eine saubere Linie gefragt. Wir hatten zwar ein paar kleine Schwierigkeiten mit der Technik, aber die konnte unser Service-Team am Samstag schnell beheben", so Wiegand. Begeistert zeigte sich der Skoda Werksfahrer von den Wertungsprüfungen: "Die sind zwar alle recht kurz, haben es aber richtig in sich. Manche kenne ich bereits von dem IRC-Lauf in San Marino." In den Mittelpunkt stellte der junge Sachse das Flair der Veranstaltung. "Es ist toll, vor so vielen Rallyefans unterwegs zu sein. Das ist genial", so Wiegand.

 

Wie in einer Zeitreise wurde das deutsche Rallyetalent mit einer Vielzahl von Legenden konfrontiert: Über 160 Fahrzeuge mit Teams aus 20 verschiedenen Ländern waren am Start. Vom alten Austin Healey bis zum Lancia Delta Integrale war fast alles zu finden, was an Fahrzeugen den Rallyesport der letzten 60 Jahren bestimmte. Highlight für Wiegand war das Aufeinandertreffen mit den Rallyelegenden. "Der Rallye-Spirit ist hier überall zu erleben. Es ist toll, sich mit Rallye-Legenden wie Carlos Sainz, Markku Alen und Juha Kankkunen auszutauschen. Die Geschichten, die sie von früher erzählen, sind echt abenteuerlich", berichtet Wiegand.

 

Neu war für ihn auch der Service der "alten Rallyewelt". "Ich war total verwundert, warum die zwischen den Prüfungen alle so in Eile sind. Nachdem wir auf der Verbindungsetappe mit einem ausgefallenen Scheibenwischer zu kämpfen hatten, wusste ich warum. Möglichst schnell wollte ich auf der Verbindungsetappe zum Service, wo unsere Crew das Problem beheben sollte. Mein Co-Pilot Timo behielt die Zeit im Auge, damit wir noch rechtzeitig zur nächsten Prüfung kommen. Da wurde mir bewusst, welch einen Nervenkitzel die Piloten früher erlebten."

 

Resümierend stellte Wiegand fest, dass moderne Rallyefahrzeuge auch leichter zu fahren sind: "Die mussten früher noch richtig ins Lenkrad greifen und hart arbeiten, um im Drift auf der Straße zu bleiben. Ich verstehe jetzt viel besser, was früher Teams und Fahrer zu leisten hatten!"

 

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