AvD Histo Monte

Röhrl begeistert - Friedrichs gewinnt

Walter Röhrl im Audi Quattro gen Monte Carlo. Der Auftritt des Ex-Weltmeisters war der große Höhepunkt der diesjährigen Avd Histo Monte, die Horst und Jörg Friedrichs gewinnen konnten.

Walter Röhrl im Audi quattro
Walter Röhrl im Audi quattro

Blühende Blumen an der Côte d’Azur, Schnee auf den Gipfeln und Straßen, die zum Rallyefahren gemacht sind: So lautete das Menü des AvD-Histo-Monte-Schlusstags, das nicht nur bei Walter Röhrl nostalgischer Gefühle aufkommen ließ.

„Wenn ich hier oben bin, dann ist das wie früher. Vielleicht liegt es an dem großen Erfolg von damals. Aber auf dem Turini fühle ich mich dreißig Jahre jünger. Ich habe keine Sekunde bereut, hier noch einmal mitzufahren“, so formuliert es Walter Röhrl am Kamin im Hôtel les Trois Vallées, wo ihm schon immer Laetitias legendärer Blaubeerkuchen besonders geschmeckt hat.

Es ist der unbestrittene Höhepunkt des vierten Tages der 21. AvD-Histo-Monte. Vielleicht der Höhepunkt überhaupt bei dieser Fahrt auf historischen Originalstrecken aus über 100 Jahren Rallye Monte Carlo.

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Steiler wird der Fels, immer höher steigt das Band, immer weiter das Panorama, immer tiefer der Blick über die nur kniehohen Mauern. Dann ist der Schnee wieder da, obwohl in Cannes bereits die ersten Blüten sprießen. Die Bäume sind weiß, darunter ducken sich knorrige Tannen und gefrorene Mauern aus verharschtem Schnee steigen am Straßenrand bis auf Augenhöhe. Und oben dann, inmitten des plötzlichen Winters, die Pause im Hôtel les Trois Vallées, dem Haus der drei Täler, denn es führen auch drei Wege hinauf auf den Col de Turini mit seinen 1.609 Höhenmetern.

Bis auf den letzten Platz schieben sich die Teilnehmerfahrzeuge auf dem Parkplatz zusammen, ebenso eng aber freudig die Stimmung im Hause. Und mitten drin ein gelöster Walter Röhrl, der besonders gerührt zu sein scheint. Viermal Sieg auf vier verschiedenen Marken. Hier hat er alles erreicht, was man in seinem Sport erreichen kann. Die Monte ist die Monte. Und alle haben soeben eine Ahnung bekommen, was das wirklich an Herausforderung bedeutet. 

Ebenso spektakulär folgt dann der Abstieg in Richtung Monte Carlo. Der Yachthafen von Monaco, dort, wo auch die offizielle Monte endet. Es ist geschafft. 1.730 Kilometer in vier Tagen, und niemand kann die Kurven zählen. Etwas Müdigkeit wird weggeblasen von der Besonderheit des Augenblicks.

Es ist ein Erlebnis fürs Leben – besonders für die Sieger der 21. AvD-Histo-Monte: Horst und Jörg Friedrichs. 2012 waren die Opel-Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes am Triumph vorbeigeschrammt, 2015 fingen sie sich am letzten Tag zwei Reifenschäden ein. Diesmal ging alles gut und sie konnten sich endlich über den lang ersehnten Gesamtsieg freuen. In ihrem Windschatten liefen Peter Kochenrath/Jörg Ramme (Audi GT 5E) sowie Dani Chylik/Birgit Dangl (BMW 2000 Touring) ein. 

Egal ob Sieger oder nicht, bei der festlichen Abschluss-Gala war die Stimmung spätestens nach dem Auftritt von Urban Priol ausgelassen. Auf der Bühne malte der Star-Kabarettist die rosige Zukunft der AvD-Histo-Monte aus, wenn die Fahrer und Beifahrer in autonom fahrenden Autos sitzen: „Das ist doch super. Dann sind wir viel schneller an der Bar – oder wir bleiben gleich ganz Zuhause.“

 Priol (BMW 2000 Tilux) holte bei seiner vierten Histo-Monte-Teilnahme den zweiten Platz in der Sanduhrklasse sowie Rang 17 im Gesamtklassement. Damit war er der beste VIP-Starter. Der Deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle beendete die Winterrallye auf der 58. Position. Weltmeister Walter Röhrl wurde 74. und gab bei der Gala trocken zu Protokoll: „Wir haben die Veranstaltung wohl etwas anders interpretiert als der Rest.“

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