Als 1973 die Rallye Monte Carlo den Startschuss zur Fahrer-Weltmeisterschaft gab, kreuzte ein Renault Alpine A110 als Siegerfahrzeug die Ziellinie. Jetzt war es wieder soweit. Daniele Perfetti/Ronnie Kessel gewannen in dem legendären Kunststoff-Coupé die Rallye Monte Carlo Historique. Bestes deutsches Team wurden auf Rang zehn Philipp Leithäuser und Beifahrer Marcus „Monty“ Müller im DKW F12. Ihr Rhein-Ruhr-Racing-Team Düsseldorf stellte auch die stärkste Abordnung unter den schließlich 25 gewerteten Teams mit deutschem Fahrer.
Michael Stoschek und Beifahrer Peter Göbel (Porsche 911) kamen bei ihrer ersten gemeinsamen „Monte Historique“ auf Rang 93 ins Ziel. „Ich habe viel gelernt“, fasste Göbel die Rallye aus seiner Sicht zusammen. Zum Beispiel, dass ein Schnitt von auf den ersten Blick harmlos klingenden 49,8 km/h bei dichtem Nebel äußerst sportlich ist, wenn es auf kurvenreichen Passstraßen bergauf und bergab geht. Vor allem, wenn dann auch noch die Scheinwerfer ausfallen. Die fällige Reparatur kostete 400 zusätzliche Strafpunkte wegen einer vierminütigen Verspätung an der nächsten Zeitkontrolle. „Außerdem ist mir einmal ein Tripmaster ausgefallen, der bisher noch nie für Probleme gesorgt hatte.“
Von den prominenten Teilnehmern schlug sich Daniel Elena am besten, normalerweise Beifahrer des neunmaligen Rallye-Weltmeisters Sébastien Loeb. Der Monegasse greift im eigenen VW Golf GTI bei der Rallye Monte Carlo Historique regelmäßig selbst ins Lenkrad. Er gewann eine der insgesamt 14 Prüfungen und erreichte das Ziel im Hafen seiner Heimatstadt dieses Mal als Elfter. Sébastien Chardonnet, ehemals in der Rallye-WM werksunterstützter Citroën-Junior und Besitzer eines Teams für Historic-Rallyes, fuhr im Autobianchi A112 ebenfalls eine Bestzeit und landete auf Rang 39. Die französische Rallye-Legende Jean Ragnotti (Renault 5 Turbo) zählte dagegen zu den rund 60 Teilnehmern, die das Ziel der über fünf Tage gehenden Gleichmäßigkeitsrallye nicht erreichten.
Den Abschluss der Rallye Monte Carlo Historique bildet am Mittwochabend das traditionelle Gala-Dinner des Automobilclubs. Dann sind statt verschwitzter Fahrerkleidung Smoking und lange Abendgarderobe vorgeschrieben.
Die Platzierungen der deutschen Teams:
10. Philipp Leithäuser/Marcus Müller, DKW F12
21. Manfred Schürmann/Frank Wiest, Volvo 121
25. Michael Bruns/Bernhard Helfrich, Ford Falcon Sprint
51. Karsten Wohlenberg/Klaus Thiele, Porsche 924 Turbo
60. Gert Pfundt/Ernst Jahn, Mercedes-Benz 220 SE
62. Steffi Edelhoff/Birgit Binder, Ford Escort RS 2000 Mk1
70. Jennifer Juntgen/Katja Brinkmeyer, Mercedes-Benz 300 SE
77. Thomas Plüschke/Herward Hill, BMW 2002
80. Karlheinz Schott/Peter Riegel, Porsche 911 SC
82. Florian Belter/Siegmar Zajonc, Alfa Romeo Alfetta GTV
85. Heinz Meyer/Michael Kronenberg, VW Golf GTI
93. Michael Stoschek/Peter Göbel, Porsche 911
98. Frank Richter/Gerhard Richter, AWE-Wartburg 353
119. Norbert Drexel/Christian Rössler, Porsche 911 S
127. Guido Mundt/Christian Fleury, Austin Mini Cooper S
140. Frank Westenburger/Stephan Huber, Porsche 924
148. Hartmut Schöffler/Harald-Peter Langlotz, Opel Kadett Rallye 1900
151. Alfred Horchler von Hoegen/Johannes Keller, BMW 2002 Ti
159. Karl Piehl/Axel Weinand, Opel Kadett GTE
160. Andreas Vielgut/Alfred Tuchel, BMW 320
161. Karl-Heinz Minnerup/Carsten Minnerup, Opel Manta 1900
184. Sven-Otto Rumpfkeil/Winfried Hesse, Porsche 911 T
188. Kurt Pfeiffer/Horst Müller, Mercedes-Benz 300 SE
196. Jens Müller-Benneuscheicht/Antoine Beinhoff, Porsche 911 Carrera