DRS 2014

Mit dem Oldtimer durch Röhrls Wohnzimmer

Auf diesen Straßen lernte der erfolgreichste deutsche Rallyefahrer sein Handwerkszeug: Die am ersten August-Wochenende stattfindende Bayerwald Classic Rallye, fünfter Saisonlauf der Deutschen Classic Serie (DCS), führt über die schönsten und geschichtsträchtigsten Strecken im Bayerischen Wald und Böhmerwald.

Die späten 70er-Jahre waren die Blütezeit der Bayerwald Rallye. Als Wertungslauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft lockte die Veranstaltung über 100 Teilnehmer und zigtausende Fans in den Südosten Deutschlands. Die meisten von ihnen drückten einem Youngster aus dem benachbarten Regensburg die Daumen: Walter Röhrl. Der Fiat-Werksfahrer fand neben seinem WM-Engagement noch genügend Zeit, in seiner Heimat zu fahren. 1978 verpasste er den Bayerwald-Sieg wegen eines technischen Defekts an seinem Lancia Stratos denkbar knapp, 1979 siegte er im Fiat 131 Abarth dafür ganz souverän.

Röhrl ist mittlerweile Schirmherr der Bayerwald Classic Rallye (1.-3. August), die praktisch durch das Wohnzimmer des Doppelweltmeisters führt. Ob auf dem Weg zum Skifahren, bei Testfahrten mit Freunden oder als Wertungsprüfung bei einer Rallye – auf den Asphaltstraßen des Bayerischen Waldes hat Röhrl sein ganz besonders Fahrgefühl erlernt.

Genau diese Strecken werden rund 50 Teilnehmer beim fünften Saisonlauf zur Deutschen Classic Serie (DCS) unter die Räder nehmen. Die 500 Kilometer lange Route führt über etliche traditionsreiche Prüfungen, die früher entweder bei der Bayerwald genutzt wurden oder bei der tschechischen Sumava Rallye, die in den 90er-Jahren ebenfalls Teil der Deutschen Rallye-Meisterschaft war. 

Obwohl die Prüfungen bei der Bayerwald Classic Rallye durch die vorgegebenen Sollzeiten etwas gemächlicher befahren werden, ist der Anspruch beim fünften Lauf zur DCS, der „Bundesliga des Oldtimersports“, enorm. 160 Lichtschranken verlangen die volle Konzentration von Fahrer und Beifahrer – besonders auf der Nachtetappe durch den Bayerischen Wald. „Die Sollzeiten sind so ausgelegt, dass jeder die Schnitte schaffen kann“, erklärt Helmut Huber, stellvertretender Rallyeleiter der Bayerwald. „Aber wehe man verfährt sich – und das passiert im Dunkeln häufig. Dann muss man schauen, dass man schnell wieder auf den richtigen Weg kommt, sonst ist man sofort aus dem Rennen um vordere Plätze.“

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