Einsatz in Afrika

Matthias Kahle: Abenteuer mit Happy End

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Diese Redensart bestimmte den Afrika-Aufenthalt von Matthias Kahle und Beifahrer Thomas Schünemann im Vorfeld der East African Safari Classic Rallye. Wetterkapriolen veranlassten die beiden, auf die geplante Rallyeteilnahme zu verzichten.

Matthias Kahle und Dr. Thomas Schünemann mit ihrem Datsun 260Z

Test statt Rallye: Das HS RallyeTeam absolvierte bei seiner Kenia-Reise ein ganz anderes Programm als ursprünglich geplant, war mit dem Ergebnis aber hochzufrieden. Als Vorbereitung für die East African Safari Classic Rallye im November wollten Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann am vergangenen Wochenende eigentlich im Datsun 260Z an der KCB Kajiado Rallye teilnehmen, doch dieser Plan fiel buchstäblich ins Wasser. Tropische Schauer verwandelten die Savannenlandschaft im Süden von Kenias Hauptstadt Nairobi in eine Schlammwüste und ließen kleine Bäche zu reißenden Flüssen anschwellen. Damit machten sie die zunächst geplanten Wertungsprüfungen zeitweise unpassierbar.

„Beim Trainieren der ersten Prüfung sind wir gerade fünf Kilometer weit gekommen, dann haben wir schon zahlreiche Autos im Schlamm stecken sehen und mussten umkehren. Auf der zweiten WP kam nach zehn Kilometern eine Wasserdurchfahrt, die nur mit großem Risiko passierbar gewesen wäre und das wollte keiner eingehen“, berichtet der siebenfache deutsche Rallye-Meister Matthias Kahle. „Es war das reinste Abenteuer!“ Diese Wetterkapriolen brachten den Ablauf der KCB Kajiado Rallye durcheinander. Die Rallye wurde zunächst abgesagt und fand letztlich einen Tag später statt als geplant.

Da das HS RallyeTeam die Rückflugtickets schon gebucht hatte, musste die Mannschaft aus Hamburg kurzfristig umdisponieren: Statt an der Rallye teilzunehmen zog die Mannschaft in den trockeneren Westen von Nairobi um und testete dort auf der legendären Suswa-Prüfung, die 2011 und 2013 Teil der East African Safari Classic Rallye war. „Der Test war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können“, erklärt Navigator Dr. Thomas M. Schünemann. „So konnten wir nicht nur die Technik und Ergonomie des Fahrzeugs testen, sondern auch den Umgang mit dem Roadbook. Wir haben uns ein Roadbook von der Safari 2013 geliehen und sind damit eine Original-Prüfung mehrmals abgefahren.“

Dakar-Erfahrung als Vorteil

Anders als bei Sprint-Rallyes ist das Training bei der Classic Safari, genau wie bei Wüstenrallyes auch, komplett verboten. Die Teilnehmer dürfen die Prüfungen vorher nicht besichtigen und können daher keinen eigenen Aufschrieb erstellen. Zur Orientierung steht ihnen nur das vom Veranstalter ausgegebene Roadbook zur Verfügung. „Du kennst die Strecke vorher nicht und bist darauf angewiesen, dass die Roadbook-Angaben zur Streckenführung und zu Gefahrenstellen genau stimmen“, beschreibt Schünemann. „Für uns ist das optimal. Das System ist vergleichbar mit der Rallye Dakar, an der wir bereits sieben Mal teilgenommen haben. Wir haben uns im Auto sofort wohlgefühlt.“

Auch von der technischen Seite erwies sich der Test als voller Erfolg: Der Datsun 260Z – ein Auto, das die Safari Rallye in den 70er-Jahren zwei Mal gewonnen hat – überstand die 56 Kilometer lange Suswa-Prüfung ohne Probleme und sorgte nicht nur durch die makellose Zuverlässigkeit für zufriedene Gesichter: „Die auf meinen Wunsch durchgeführten Änderungen am Fahrwerk waren goldrichtig“, erklärt Kahle. „Egal ob im Nassen oder Trockenen, auf steinigem Terrain oder im weichen Fesh-Fesh-Sand, der Datsun lag perfekt auf der Strecke. Mir fehlt nur noch etwas Erfahrung mit einem Rechtslenker, ansonsten sind wir für die Safari bestens gerüstet. Der Test hat uns noch einmal darin bestärkt, dass der klassische Datsun die richtige Wahl war.“

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