Legends of Speed

Legends-Sieg für Schewe

Im Porsche 911 Turbo setzt sich Heinz Walter Schewe bei der 1. Rallye Legends of Speed gegen Burghard Brink im Lancia Stratos und Michael Stoschek im Porsche Carrera durch.

<strong>SIEGER:</strong> Heinz Walter Schewe gewinnt die erste Ausgabe der Legends of Speed

Heinz Walter Schewe, Deutscher Rallyemeister von 1976, und sein Co Gerd Ottenburger übernehmen gleich auf der ersten Prüfung – mit der spektakulären Passage durch die Neudeckmühle – die Spitze. Trotz Regens und nasser rutschiger Straßen im Erzgebirge können die Routiniers – Schewe ist 68, Ottenburger 66 – den Vorsprung bis zum mitternächtlichen Ende der Freitagetappe auf 40 Sekunden ausbauen.


Dahinter liefern sich Michael Stoschek und Dieter Hawranke im Saugmotor-Carrera und Burghard Brink und Lothar Bökamp im Lancia Stratos ein beinhartes Duell um Platz 2. Stoschek liegt bei Halbzeit mit knapp einer Sekunde vorn. Über 60 Kilometer WPs auf kurvenreichem, welligem Asphalt fordern ihre Opfer: Von den Mitfavoriten müssen Europameister Wolfgang Pfeiffer (Porsche 911), Klaus Fritzinger (Datsun 240 Z) und Claus Aulenbacher (Lancia Stratos) mit technischen Defekten die Segel streichen. Fritzinger und Aulenbacher können am Samstag wieder starten und überzeugen mit Drifts bzw. Sound.


Die Samstagetappe führt ins Oberlausitzer Bergland. Schewe muss auf der abschließenden Rundkursprüfung in Liegau-Augustusbad vor großer Zuschauerkulisse noch einaml um den Sieg zittern, denn die Benzinpumpe setzt gelegentlich aus. Aber der bärenstarke Turbo-Porsche hält durch. Burghard Brink überholt mit einem heißen Ritt auf den Görlitzer Innenstadt-Rundkurs noch Stoschek. Rainer Schwedt fährt mit dem nur 1600 ccm großen Ford Escort TC aus dem Jahr 1969 eine tolle Rallye gegen die PS-starken Gruppe-4-Autos aus den Siebzigern und wird als Vierter vor Claus Ellermann gefeiert.


Bei den jüngeren „Histos“ der DMSB-Gruppen CTC/CGT und H (bis 1991) erleben Fahrer und Zuschauer eine Sensation. Mit dem nur 140 PS starken Original-Cup-Volvo lassen Jeffrey Wiesner und Stefan Harloff die Konkurrenz hinter sich. Lars Stiller im Peugeot 309 wäre allerdings auf Gesamtrang 4 gelandet, wenn ihm nicht ein Rundenzählfehler in Grünhain fünf Strafminuten gekostet hätte.


In der Gleichmäßigkeitsprüfung holen sich Thomas und Nico Meyer – Vater und Sohn – im erstmals eingesetzten Opel Kadett Coupé den Gesamtsieg, während Tom Amlacher und Heiko Kneist im Polski-Fiat 125 in der Modus-2-Wertung mit selbstgewählten Sollzeit erfolgreich sind.


Bei der ersten Ausgabe von Legends of Speed sind einige organisatorische Schwächen nicht zu übersehen. Die anspruchsvollen Strecken, die schöne Landschaft in Sachsens Bergland, der Start im Herzen Dresdens kommen bei den Aktiven sehr gut an. Das Eindrucksvollste an diesem Wochenende ist jedoch die Begeisterung der Anwohner, die die Rallye als Volksfest feiern. Die Legends-Idee hat in Deutschland offensichtlich gezündet.

 

Ergebnis 1. ADAC-Rallye Legends of Speed am 20./21. Mai 2011
01. Heinz Walter Schewe/Gerd Ottenburger, Porsche 911 Turbo, 49:33,0
02. Burghard Brink/Lothar Bökamp, Lancia Stratos, + 25,9 Sek.
03. Michael Stoschek/Dieter Hawranke, Porsche Carrera, + 37,3 Sek.
04. Rainer Schwedt/Hans Werner Woll, Ford Escort, + 2:14,3 Min.
05. Claus Ellermann Harald Siems, Porsche Carrera, + 3:33,8 Min.
06. Jeffrey Wiesner/Stefan Harloff, Volvo 242, + 5:32,6 Min.
07. Lars Stiller/Werner Kämpfe, Peugeot 309 GTI, + 5:37,9 Min.
08. Gottfried Müller/Matthias Klemp, BMW 325i, + 8:48,9 Min.
09. Joachim + Christiane von Finckenstein, Mercedes 300 SL, + 9:21,2 Min.
10. Heiko Dlugos/Marc Dennerlein, Porsche 912, + 9:52,4 Min.
 

GALERIE: Die Bilder der Legends of Speed 2011 ...

 

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