Metz Rallye Classic

Großer Sport auf historischen Strecken

Tradition wird bei der Metz Rallye Classic, dem zweiten Lauf zur Deutschen Classic Serie (DCS), groß geschrieben: Viele Mitglieder des Organisationsteams waren schon vor 30 Jahren im Einsatz, als die Veranstaltung noch als Bestzeitenrallye organisiert wurde – aber auch der oberste Platz auf dem Treppchen ist seit Jahren an einen Mann fest vergeben …

Die Rede ist von Norbert Henglein. Der Sébastien Loeb des deutschen Gleichmäßigkeitssports war bei der Metz Rallye Classic erneut das Maß der Dinge. Henglein und Copilot Günter Röthel sicherten sich bei ihrer Heimrallye – eine Prüfung fand sogar auf dem Gelände der Firma Henglein statt – bereits zum fünften Mal in Folge den Gesamtsieg und bauten damit ihre Führung in der Deutschen Classic Serie (DCS) weiter aus. „Die Rallye war nochmals anspruchsvoller als im Vorjahr, man hat absolut keine Zeit zum Verschnaufen. Aber bei uns hat alles perfekt geklappt“, berichtete der fränkische Porsche-Pilot. Nach 18 Gleichmäßigkeitsprüfungen mit 161 Lichtschranken hatte der Porsche 911 RSR von Henglein/Röthel eine Abweichung von gerade einmal 8,18 Sekunden.

 

Hinter den Dauersiegern ging es bei der Metz Rallye Classic eng zur Sache. „Die Leistungsdichte ist so hoch, wenn du dir eine halbe Sekunde fängst, fällt du direkt von Platz 8 auf 30 zurück“, so Dieter Klaiber (Alfa Romeo Super Nuova), der nach kleineren Fehlern nur siebtbester DCS-Pilot war. Ein Patzer unterlief auch Wolfgang und Rita Inhester. Ausgerechnet in der 13. Prüfung verfuhren sich die Inhesters im Porsche 911 SCRS mit der Startnummer 13 und verspielten somit eine mögliche Top-Fünf-Platzierung. „Wir sind an dem Tag zum Aberglauben konvertiert. Gesamtrang 33 ist das schlechteste Ergebnis, seit wir zusammen fahren“, konnte Wolfgang Inhester einen Tag später aber schon wieder Lachen.

 

Bei Andreas und Ludwig Dinzinger (BMW 1802) sowie Patrick Weber/Sonja Ackermann (BMW 3.0 si) lief auf der 520 Kilometer langen Route durch das Frankenland dagegen alles nach Plan. Die BMW-Piloten landeten in der DCS-Wertung hinter Henglein/Röthel auf den Positionen zwei und drei. „Bei der schwersten Lichtschrankenrallye Deutschlands so weit vorne zu landen, ist fantastisch“, strahlte der drittplatzierte Patrick Weber. „Udo Höpfel, Rainer Zimmermann und die Jungs vom AC Stein haben die Rallye von A bis Z perfekt vorbereitet. Es war einfach super genial.“ Der vierte Platz ging an die Metz-Newcomer Peter und Stefan Redel im bulligen Renault 5 Maxi Turbo. Die Saarländer mussten wegen eines Schadens an ihrem Triumph TR4 kurzfristig umsatteln.

 

Die Metz Rallye Classic erwies sich auch in diesem Jahr als Gleichmäßigkeitsrallye für höchste fahrerische Ansprüche. Neben der schieren Anzahl an Lichtschranken sorgten die Nachtprüfungen im Wald, die Schotterpassagen, die schmalen Feldwegen und ein kurzer, aber umso heftiger Regenschauer für zusätzliche Herausforderungen. „Das war richtiger Schlagregen, mit unseren 40 Jahre alten Scheibenwischern haben wir nichts mehr gesehen“, so Klaiber. Während der Alfa-Pilot trotzdem unbeschadet das Ziel sah, mussten Gerhard und Erika König vorzeitig aufgeben. Die Zweitplatzierten des DCS-Saisonauftakts in Langenburg mussten ihren BMW 2002 ti mit Bremsdefekt abstellen.

 

Glück im Unglück hatten dagegen Peter und Oswald Kipfer, dass ihr Mercedes 190E 2.3-16V außerhalb einer Gleichmäßigkeitsprüfung zum Stillstand kam, weil sich kein Gang mehr einlegen ließ. Nach ein paar zarten Anklopfversuchen mit dem Radkreuz war das Getriebe dann aber wieder gewillt, seinen Dienst zu verrichten, sodass die Kipfers ohne Zeitverlust das Ziel erreichten. Während die Franken in der separaten Youngtimer-Wertung Platz zwei erreichten, ging der Sieg an Roland und Vera Wittmann im etwas stärkeren Mercedes 190E 2.5-16V Evolution.

 

In der Youngtimer-Klasse liegen jetzt ebenso die amtierenden Titelträger vorn wie in der DCS-Gesamtwertung. Das kann sich aber schon bald ändern. Bereits in drei Wochen steht mit der ADAC Württemberg Historic der nächste DCS-Lauf auf dem Programm, zwei Wochen später greifen bei der Int. Saar-Lor-Lux Classique auch die Yougtimer-Piloten wieder ins Geschehen ein.

 

Das Finale der Deutschen Classic Serie, die Histo Day & Night Challenge, musste derweil wegen personeller Engpässe abgesagt werden, wird aber im Jahr 2015 ihr Comeback geben. Der letzte Lauf des Jahres 2014 steigt daher bei der Käthchen Classic (26.-28.09.).

 

Weitere Informationen zur Metz Rallye Classic unter www.metz-rallye-classic.de.

Weitere Informationen zur Deutschen Classic Serie unter www.dcs-rallye.de.

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