DCS 2014

Große Vorfreude vor dem Finale

Ein Neuling bildet das „Grande Finale“: Am kommenden Wochenende gastiert die Deutsche Classic Serie (DCS) erstmals bei der ADAC Rallye Käthchen Classic in Heilbronn. Für die besten Lichtschrankenfahrer der Bundesrepublik ist es die letzte Chance, ihr Punktekonto in der „Bundesliga des Oldtimersports“ aufzustocken.

Der Marktplatz von Heilbronn ist am 27. September um eine Attraktion reicher: 74 Old- und Youngtimer bis Baujahr 1994 werden im Schatten der Kilianskirche campieren und vom „Käthchen von Heilbronn“ persönlich in Empfang genommen. Die Gallionsfigur der Stadt – eine Hommage an das gleichnamige Schauspiel von Heinrich von Kleist – wird seit 1972 durch drei junge Mädchen verkörpert. Für die Teilnehmer der ADAC Rallye Käthchen Classic ist der Stopp auf dem Marktplatz eines von zahlreichen Highlights im Rahmen der dreitägigen Oldtimerrallye, die am Freitagabend mit einem „Come together“ und Beifahrerlehrgang beginnt und am Samstag und Sonntag auf einer 440 Kilometer langen Route durch das „Unterland“ rund um Heilbronn führt. 

Neben schönen Landstraßen und Sehenswürdigkeiten wie dem Schloss Aschhausen erwarten die Rallye-Teilnehmer auch 16 Sollzeitprüfungen, von denen zwei geheim sind. Das gab es bei der Käthchen Classic noch nie: „Die Teams erhalten die Fahrtunterlagen – sprich: Sollzeit, Schnitt und Fahrtstrecke – für diese Prüfungen erst 30 Sekunden vor dem Start, damit wollen wir für zusätzliche Spannung und Herausforderungen sorgen“, erklärt Rallyeleiter Alexander Timler vom 1912 gegründeten Motorsportclub Heilbronn (MCH). Dessen Gleichmäßigkeitsveranstaltung hat in nur vier Jahren den Aufstieg in die „Bundesliga des Oldtimersports“ geschafft. „2011 haben wir uns noch über 39 Teilnehmer gefreut. Jetzt sind wir Teil der Deutschen Classic Serie und waren schon Monate vor der Veranstaltung ausgebucht, das ist eine tolle Bestätigung unserer Arbeit. Leider können wir dieses Jahr nicht mehr als 74 Autos zulassen. Ich kann aber jetzt schon versprechen, dass wir das Starterfeld für nächstes Jahr aufstocken werden.“ 

Bei der Käthchen Classic kommen vor allem Porsche-Fans auf ihre Kosten. Das Starterfeld enthält 21 Modelle made in Zuffenhausen, die Palette reicht vom 356 von 1957 über diverse 911-Versionen bis hin zum 944 S2 aus dem Jahr 1989. Neben den vielen Sportwagen aus dem Ländle haben sich auch zahlreiche exotische Fahrzeuge angemeldet wie der seltene Audi Sport Quattro von Horst Randecker oder der Austin Mini 1275 GT des Tschechen Milos Kaspar. 

Da die Gesamtsieger der ersten drei Ausgaben der Käthchen Classic – Wolfgang H. Inhester und Rita Inhester, jeweils auf Porsche 911 RS – diesmal nicht am Start sind, lauern zahlreiche Teilnehmer auf ihren Premierensieg in Heilbronn. Zu den heißesten Anwärtern auf den Erfolg zählen auch jene beiden Teams, die den Meistertitel in der Deutschen Classic Serie (DCS) unter sich ausmachen. Norbert Henglein und Günter Röthel (Porsche 911 RSR) liegen zwar aktuell nur auf Platz zwei der Tabelle, haben im Titelkampf aber die besten Aussichten, weil nur die fünf besten Ergebnisse gezählt werden. Selbst bei einem Sieg ihrer einzigen Kontrahenten um die DCS-Krone – Peter und Stefan Redel (Renault 5 Maxi Turbo) – würde den Franken ein neunter Platz zum Titelgewinn reichen. 

Bei den Int. Rheinland Classics (5.-6. September) hätten die Redels die große Chance gehabt, Henglein/Röthel noch mehr unter Druck zu setzen. Mit einem Sieg des Vater-Sohn-Duos hätte Henglein beim Finale zum sicheren Titelgewinn Zweiter werden müssen. Stefan und Peter Redel mussten sich in Koblenz jedoch mit Platz zwei in der Expertenwertung hinter Klaus Groninger und Tina Waldmann im Porsche 928 begnügen. In der Sport-Wertung standen zwei komplett neue Gesichter auf der obersten Stufe des Treppchens: Hans und Gabriele Brückmann auf Porsche 911. 

Bei der Oldtimerrallye in der Region rund um Koblenz und das hessische Oberursel waren die äußeren Bedingungen für die rund 40 Teams aus fünf Ländern Europas ideal. Besonders hierbei zu erwähnen ist, dass Yvonne Murphy extra wegen der Teilnahme an der Int. Rheinland Classics die Fahrt über 7100 Km von Chicago auf sich nahm. 

Wiederum hatte Veranstalter Wolfgang Heinz in den vier Wertungen Touring, Youngtimer, Sport und Experten interessante Strecken, Baudenkmäler wie Schlösser, Burgen und exklusive Caterings für die Teams vorbereitet. Nach rund 400 km und interessanten Aufgabenstellungen gab es am Samstagabend wertvolle Punkte für die Deutsche Classic Serie. Mit dem Jubiläum 10 Jahre Rheinland Classics verkündete Wolfgang Heinz das Ende der Veranstaltung. Das Organisations-Team ist aber schon seit Wochen in der Konzeption und Vorbereitung der Int. Saar-Lor-Lux Classique durch Deutschland, Luxemburg und Frankreich am ersten Juni-Wochenende 2015 beschäftigt. 

Weitere Informationen zur Deutschen Classic Serie unter www.dcs-rallye.de

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