Mit Co-Pilot Peter Schaaf lag Berlandy nach 14 Wertungsprüfungen 35,8 Sekunden vor den Belgiern Rainer Hermann und Gabriel Hüweler (Opel Ascona 400). Als Dritte der Gesamtwertung erreichten die Oliver Rohde und Jan Wolff im Porsche 924 Carrera GT das Ziel in Mayschoß (Ahr). Schnellster Pilot des Wochenendes war Christoph Schleimer, der im Vauxhall Astra damit die Gold-Cup-Wertung für die jüngeren Fahrzeuge im Feld (Baujahre 1982 – 1988) gewann. Zusammen mit Co- Pilot Thomas Fuchs konnte sich der ehemalige Opel-Werkspilot gegen Walter Gromöller und Klaus Brökelmann (Opel Manta 400) durchsetzen.
Bei wechselhaften äußeren Bedingungen wurde die diesjährige Auflage der Rallye Köln-Ahrweiler zum fast perfekten Formationsflug der beiden Sieger: Schleimer und Berlandy setzten sich bereits ab der ersten Prüfung am Freitagabend in Führung, die fast bis ins Ziel hielt. Erst auf der letzten Prüfung musste sich Berlandy dem zweitplatzierten Gold-Cup-Piloten Gromöller beugen. „Ich kann es kaum fassen, das ist einfach nur traumhaft“, strahlte der überglückliche Georg Berlandy dennoch nach den 155 Bestzeitkilometern in der Region zwischen Mayschoß und dem Nürburgring. „Reifenwahl und Taktik: Heute war bei uns alles top. Jetzt muss ich das erst einmal verarbeiten.“
Auch Rainer Hermann, der sich wie im vergangenen Jahr den zweiten Platz in der Gesamt wertung sicherte, war mit dem Erfolg über - aus zufrieden: „An Georg Berlandy war heute nicht heranzukommen“, so der Belgier auf der Zielrampe im rheinland-pfälzischen Mayschoß. „Wir hätten ihn wohl nur schlagen können, wenn es noch stärker geregnet hätte. Aber mit diesem zweiten Platz kann ich gut leben.“
Zusätzliche Würze erhielt das Rallye-Geschehen zwischen Ahr und Hocheifel durch die wechselhaften Witterungsverhältnisse. Während es am Samstagvormittag zunächst trocken blieb, waren spätestens bei der legendären WP auf der Nordschleife des Nürburgrings Regenreifen die richtige Wahl. „Dort hatten wir gefühlte 25 Beinahe-Abflüge“, grinste Gold-Cup-Sieger Schleimer, der sich aber auch dort souverän an der Spitze hielt. „Unser Astra hat zwar nicht die höchste Leistung im Feld, aber unglaublich viel Traktion. Das hat uns heute perfekt in die Karten gespielt“, so der Obertiefenbacher nach seinem insgesamt dritten Gold-Cup-Sieg. „Entscheidend war aber auch, dass meine Mechaniker mich heute immer mit den richtigen Reifen bestückt haben.“
Den zweiten Platz in der Gold-Cup-Wertung holte Walter Gromöller, der dabei auch vom Pech der Mitfavoriten im Wettbewerb der jüngeren Fahrzeuge profitierte: Stefan Manheller (Ford Escort RS 2000) schied nach einem Motor - schaden auf WP 6 aus, Markenkollege Paul Jerlitschka fiel nach Bremsproblemen am Samstagvormittag zurück.
Mit seinem Gesamtsieg konnte Berlandy auch den Laufsieg beim Saisonfinale der Youngtimer-Rallye-Trophy feiern. Er setzte sich damit gegen das Essener Gespann aus Oliver Rohde und Jan Wolff (Porsche 924 Carrera GT) durch. Dritte in der Tageswertung wurde das Vater-Sohn-Team Heinz-Robert und Martin Jansen (Opel Manta B), die damit auch die Vizemeisterschaft in der Rallye-Trophy holten. Als Meister konnten sich Jürgen Lenarz und Ralf Müller (Opel Kadett C Coupé) feiern lassen. „Dies ist unser dritter Titel in der Rallye-Trophy, das hat noch keiner geschafft“, freute sich Lenarz. „Nach unserem Ausrutscher gestern mussten wir heute das Feld von hinten aufrollen. Das hat auch ganz gut geklappt.“ In der Youngtimer-Trophy, die bei der ADAC Rallye Köln-Ahrweiler eben - falls den letzten Lauf des Jahres absolvierte, siegten die auch hier eingeschriebenen Heinz-Robert und Martin Jansen. Sie lagen nach den 14 WPs vor Gotthard Kischner / Martin de Jong (BMW 325i) sowie den Essenern Michael Küke / Sina Beneke (Porsche 924). Der Gesamtsieger der Youngtimer Trophy, Ralf Schumacher, sicherte sich diesen Titel bereits vor der Rallye beim letzten Rundstreckenrennen der Saison.
Positiv gestimmt waren auch die Organisatoren der ADAC Rallye Köln–Ahrweiler nach der erfolgreichen Veranstaltung: „Das spannende sportliche Geschehen war ein schöner Lohn für die vielen Vorbereitungen, die wir mit unserem gesamten Team zu bewältigen hatten“, freute sich Organisationsleiter Hans- Werner Hilger. „Insbesondere mit den beteiligten Kommunen und Behörden in der Region verbindet uns eine mittlerweile langjährige gute Zusammenarbeit, die wichtiger Faktor für den Erfolg der Rallye sind.“ So konnten auch in diesem Jahr wieder neue Streckenvarianten realisiert werden, die den sportlichen Anspruch der Veranstaltung erhöhten, deren genauer Verlauf traditionell erst kurz vor dem Start veröffentlicht wird. „Mein großes Dankeschön gilt allen, die an der Planung beteiligt waren“, so Hans-Werner Hilger.
GALERIE:Die Bilder der Rallye Köln-Ahrweiler 2009...