Histo-Festival

Die Vulkaneifel bebte beim Eifel Rallye Festival

Erneut zog es zehntausende Fans in die Vulkaneifel und nach dem Wochenende ist klar: Walter Röhrl hat zwar gefehlt, aber es geht auch ohne ihn.

Es war wieder ein echtes Festival des Rallye-Sports in der Vulkaneifel rund um Daun. Die Teilnehmer aus den sechs Dekaden genossen das Festival in vollen Zügen. Thierry Neuville machte in Daun einen Zwischenstopp auf dem Weg zum nächsten WM-Lauf in Finnland. „Es hat hier richtig Spaß gemacht, ich hoffe meine Fahrweise hat den Fans gefallen. Ich habe mich jedenfalls sehr bemüht, spektakulär unterwegs zu sein“, erklärte der Belgier. 

Die Fans dankten: Immer wenn der Hyundai i20 WRC auftauchte, gab es regelrechte Begeisterungsstürme. Nachdem Armin Schwarz seinen Hyundai Accent WRC von 2003 mit Getriebeproblemen stehen lassen musste, wechselte er in einen weiteren Hyundai i20 WRC. „Vielen Dank an Hyundai, dass ich so ein tolles Auto fahren darf. Was mir hier so gut gefällt ist, dass die Rallye mitten in der Stadt Daun stattfindet. Zudem fühlt man sich hier immer herzlich willkommen, ein richtiges Festival eben.“

Sieger auch ohne Bestzeiten

Strahlende Gesichter gab es beim großen Finale zur Rallye-Party am Samstagabend. Der Preis für das beste Original-Auto ging an den Toyota 222D von Ernst Kopp. Der Gruppe-S-Testwagen wurde seit 1986 erstmals wieder bewegt und feierte seine Premiere in der Öffentlichkeit. Als bester Nachbau wurde der BMW 2002 aus 1972 von Wolfgang Schröder und Detlef May ausgezeichnet. Der Spezialpreis für besondere Leistungen wurde an die Briten Dave Kedward und Felix Wiseman vergeben. Auf der Prüfung durch Sarmersbach bei Nacht glühte der Turbo seines Peugeot 205 T16 E2 derart hell, dass er wie ein ‚Feuerball' durch die Nacht eilte.

Als Sideways Star, der ‚quertreibenste' Vorauswagen, wurden Michael Rausch und Marcel Stauch in ihrem Opel Ascona B 16V geehrt. „Es macht mir riesigen Spaß, die Leute zu begeistern“, strahlte der Nordhesse. Besonders strahlende Gesichter gab es bei den Belgiern Oliver und Marc Hermans. Von den anwesenden Rallye-Stars wurde ihr Trabant P800 RS ausgewählt und erhielt den Preis für die ‚Champion's Choice’. Als Höhepunkt des Abends folgte die Vergabe des ‚Rallying Ambassador’. Für seine Siege in sechs Jahrzehnten Rallyesport ging diese Auszeichnung an Stig Blomqvist. „Ich hatte jede Menge Spaß an diesem Wochenende und viel zu tun, ich durfte drei verschiedene Autos fahren. Das habe ich regelrecht genossen“, ein wahrer Redeschwall für den bekannt wortkargen Schweden. Zu Blomqvists Reaktion auf die Auszeichnung sagte ein Insider: „Im Rahmen seiner Möglichkeiten war Stig sichtlich gerührt.“

Ein Fricker-Mercedes gibt nicht auf 

Harald Demuth und seine Co-Piloten Christian Fellinger und Hanspeter Brömmer brachten den legendären Fricker-Mercedes 190 2,5-16 in die Eifel. Demuth begeisterte die Fans mit dem Sound und den Drifts des bärenstarken Hecktrieblers. Gegen Ende des Shakedown behinderte eine defekte Antriebswelle den Vorwärtstrieb. Nach nächtlicher Reparatur ging es dann auf die Freitagsetappe. Hier war es das Getriebe, welches gegen Ende für ein vorzeitiges Ende sorgte. Auch dieses Problemchen wurde über Nacht beseitigt. Zur Halbzeit der Samstagsetappe beendete ein defekter Keilriemen den sehenswerten Auftritt. „Wir konnten den Wagen nicht mehr rechtzeitig in den Service bringen, um ihn für die Nachmittagsrunde wieder startklar zu machen“, entschuldigte sich Demuth bei den Fans. Auch wenn einige Prüfungen fehlten - die Fans belohnten die Kombination Demuth im Fricker-Mercedes mit Szenenapplaus.

GALERIE: Eifel-Rallye-Festival 2017


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