Eifel-Rallye-Festival

Demuth im Audi Quattro

Premiere beim Eifel-Rallye-Festival: Harald Demuth und Wolfgang H. Inhester starten erstmals gemeinsam in einem Rallyeauto.

<strong>PREMIERE:</strong> Harald Demuth startet erstmals mit Wolfgang H. Inhester

Viele Jahre waren sie direkte Gegner im Kampf um die Deutsche Rallyemeister-schaft. Trotz hoher gegenseitiger Wertschätzung gelang es jedoch weder Harald Demuth noch Wolfgang H. Inhester, einmal eine Rallye gemeinsam zu fahren. Jetzt bringt das Eifel Rallye Festival erstmals beide zusammen. Die Idee dazu stammt von Roger Lötzner, einem etablierten Mitglied der Slowly Sideways-Truppe, der den ehemaligen Deutschen Rallyemeistern seinen Audi Quattro zur Verfügung stellt, während er selbst auf seinem Opel Manta 400 am Start sein wird.

 

„Unsere Werksverträge damals haben es nie zugelassen, einmal gemeinsam zu starten“, begründet Harald Demuth die über 30jährige Wartezeit. „Als ich von 1974 bis 1978 für das Toyota Team Deutschland fuhr, saß Wolfgang im Ford Escort. Und in den Folgejahren war ich bei Audi und er bei Toyota engagiert.“


Während Harald Demuth noch bis 1995 Rallyes fuhr, ist es für Wolfgang H. Inhester der erste Rallyeeinsatz als Copilot seit dreißig Jahren: „Ich bin gespannt, wie es klappt, denn seit 1979 habe ich kein Gebetbuch in deutscher Sprache mehr vorgelesen und ob Harald überhaupt auf mich hören wird ist fraglich.“

 

Harald Demuth: Deutscher Rallyemeister 1982 und 1984
Wenn auch nicht gemeinsam, so können beide doch auf sehr erfolgreiche Ral-lyekarrieren zurückblicken. Harald Demuth, der 1973 erstmals in der Deutschen Rallyemeisterschaft an den Start ging, gewann für Audi 1982 und 1984 den Meistertitel. Dabei fuhr der heute 62jährige Waldershofer für die Werksmannschaften von Toyota, Audi, Mercedes-Benz sowie Mitsubishi und gewann zahlreiche Meisterschaftsläufe in Deutschland und in Europa. 1995 beendete er seine Rallyekarriere, fuhr anschließend noch vereinzelt Langstreckenrennen und heute sieht man den Hobby-Marathonläufer gelegentlich bei historischen Rallyes auf ehemaligen Audi-Werkswagen und Porsche am Start.

 

Wolfgang H. Inhester: Deutscher Rallyemeister 1980
Für ein eigenes Rallyeauto reichte das Geld nicht, deshalb entschied sich Wolfgang H. Inhester für den „heißen Sitz“. 1977 startete er erstmals als Co von Eberhard Kromm auf Ford Escort 1300 in der Deutschen Rallyemeisterschaft und beide wurden auf Anhieb Dritte. Bereits ein Jahr später galten sie als die „Könige der kleine Hubraumklassen“ und waren in der 1300er-Klasse praktisch unschlagbar. Während Kromm 1978 den dritten Meisterschaftsplatz wiederholen konnte, reichte es bei dem gelernten Gymnasiallehrer und Journalisten nur für den fünf-ten Rang, da er einige Rallyes wegen des Examens auslassen musste.


1979 lagen sie mit dem leistungsmäßig unterlegenen Ford Escort sogar lange Zeit auf dem ersten Platz in der Meisterschaft, den sie aber im letzten Lauf noch abgeben mussten und erneut Dritte wurden. 1980 wechselte Inhester zum Toyota Team Deutschland an die Seite von Achim Warmbold und musste fortan die „Noten“ auf den Wertungsprüfungen in engli-scher Sprache ansagen. Beide verstanden sich auf Anhieb, was in Warmbolds Rallyeautos nicht immer der Fall war, und gewannen unter Teamchef Henry Liddon auf Toyota Celica 2000 GT die Deutsche Meisterschaft mit zwei Sekunden Vorsprung gegen Europameister Jochi Kleint im letzten Lauf.

 
1981 folgte ein weiteres, gemeinsames Jahr bei Toyota mit Starts bei ausgewählten Rallyes. Mit einem technischen Ausfall in WP 13 der Hunsrück-Rallye 1981 beendete Inhester seine Rallye-Laufbahn.

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