DCS 2014

DCS-Finale: Spannung bis zum Schluss

Bei perfektem Oldtimer-Wetter ging am vergangenen Wochenende die Saison der Deutschen Classic Serie (DCS) mit der ADAC Rallye Käthchen Classic zu Ende. Nach einem spektakulären Vierkampf holten sich Norbert Henglein und Günter Röthel (Porsche 911 RSR) den Sieg und den DCS-Titel. Es hätte aber auch ganz anders verlaufen können.

Das Finale der Deutschen Classic Serie (DCS) war an Spannung kaum zu überbieten und zeigte einmal mehr die hohe Qualität in der „Bundesliga des Oldtimersports“: Die eingeschriebenen Teilnehmer drückten der ADAC Rallye Käthchen Classic (27.-28. September) von Beginn an ihren Stempel auf und belegten nach zwei fahrerisch schönen und sportlich packenden Tagen im schwäbischen Unterland die ersten sechs Plätze in der Gesamtwertung.

Bei spätsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein kristallisierten sich schnell vier Sieganwärter heraus: Das Youngtimer-Team und Ehepaar Roland und Vera Wittmann (Mercedes 190E 2.5 16V) kam am Samstagmorgen am besten aus den Startlöchern und setzte sich anfangs mit vielbeachteten Sollzeiten an die Spitze. Im Laufe des Tages mussten sie allerdings die Bad Kreuznacher Patrick Weber/Sonja Ackermann (BMW 3.0 si) sowie die beiden DCS-Titelaspiranten Norbert Henglein/Günter Röthel (Porsche 911 RSR) und das saarländische Vater-Sohn Duo Peter und Stefan Redel (Renault 5 Maxi Turbo) vorbei ziehen lassen. Beim Nachmittagsstopp auf dem Heilbronner Marktplatz lagen Patrick Weber und Sonja Ackermann nur 0,01 Sekunden vor Henglein/Röthel.

Am Sonntag ging es nicht minder spannend weiter: Die beiden führenden Teams lagen den ganzen Tag über nur wenige Hundertstelsekunden auseinander. Erst auf der letzten Sollzeitprüfung konnten sich Henglein/Röthel entscheidend absetzen und den Gesamtsieg einfahren. Während sich „König“ Norbert Henglein bereits zum dritten Mal in Folge die DCS-Krone aufsetzen darf, ist es für seinen Copiloten Günter Röthel der erste Triumph in der Topliga des Oldtimersports. Roland und Vera Wittmann fielen nach dem furiosen Start zwar auf Gesamtrang vier zurück, durften sich dafür aber über ihren zweiten Titelgewinn in der Youngtimer-Wertung der DCS vor Peter und Oswald Kipfer freuen.

Der Sieg und Titelgewinn von Henglein/Röthel hing zwischendurch aber am seidenen Faden, wie der fränkische Porsche-Pilot nach dem Ziel verriet: „40, 50 Kilometer vor dem Ende ist der Porsche einfach ausgegangen und ließ sich nicht mehr zünden. Wir dachten schon: Das war’s jetzt. Dann haben wir an den Kabeln gerüttelt, irgendwann sprang er zum Glück wieder an und lief danach perfekt.“ Dieser technische Defekt hätte dem Wassermungenauer durchaus den Titel kosten können, da Vater und Sohn Redel bei einem Ausfall ihrer Kontrahenten neuer Meister geworden wären.

Zufriedene Gesichter gab es aber nicht nur unter den Siegern: „Wir hatten keinen Unfall, nur drei technisch bedingte Ausfälle und 99 Prozent sehr zufriedene Teilnehmer“, resümiert Rallyeleiter Alexander Timler vom Motorsportclub Heilbronn (MCH). „Das Wetter war das ganze Wochenende über fantastisch, und bei der Siegerehrung gab es sogar Standing Ovations. Das gibt uns ganz viel Mut und Kraft für die nächstjährige Ausgabe der Käthchen Classic.“

Bei der 440 Kilometer langen Gleichmäßigkeitsrallye rund um die „Käthchenstadt“ Heilbronn griff auch DCS-Serienkoordinator Wolfgang Heinz erstmals in 2014 selbst ins Lenkrad. „Die Käthchen Classic eignete sich in hervorragender Weise auch für Neueinsteiger in den Oldtimersport. Eine leichte Aufgabenstellung mit Sollzeitprüfungen dazu in dieser tollen Region, es war ein würdiger Abschluss einer langen Oldtimersaison von Ende Januar bis Ende September. Aber wir haben schon mit den Terminplanungen für 2015 begonnen und werden zwei neue attraktive Veranstaltungen im Frühjahr und im Sommer mit in das Programm aufnehmen. Doch zuerst feiern wir mit der großen Klassik-Gala am 22. November in Langenburg die Sieger und Platzierten der Deutschen Classic Serie 2014“, so Wolfgang Heinz.

Weitere Infos unter www.dcs-rallye.de

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