Rallye Neuseeland 1987

Als sich Wittmann zum 'Kaiser' krönte

Am 14. Juli 1987 gewann Franz Wittmann als erster rotweißroter Pilot einen WM-Lauf. In Neuseeland erfüllte sich der rasante Niederösterreicher seinen damaligen Traum. 25 Jahre danach ließ er deswegen noch einmal die Korken knallen.

<strong>ERFOLG:</strong> 1987 gewann Franz Wittmann als bislang einziger Österreicher einen WM-Lauf´

Franz Wittmann ist Österreichs erfolgreichster Rallye-Pilot. 12 Staatsmeistertitel, 79 Siege, davon 32 in der Rallye-Europameisterschaft, zeugen von der beeindruckenden Qualität des nunmehrigen Präsidenten des österreichischen Golfverbandes. Doch das ultimative Highlight in der Rennfahrerkarriere von Franz Witmann jährt sich heuer zum 25. Mal. Am 14. Juli 1987 gewann der heute 62-jährige Niederösterreicher den WM-Lauf in Neuseeland. Grund genug also, dieses Ereignis noch einmal gebührend zu feiern.

 

Das „Alte Presshaus“ von Heurigenwirt Josef Reisenhofer in Gumpoldskirchen wurde kurzerhand zur Rallye-Zone umfunktioniert, als Wittmann dort am Dienstagabend mit seiner ehemaligen Service-Crew rund um Einsatzleiter Hans Geist die Sensation von 1987 Revue passieren ließ. Garniert mit Utensilien von damals  - von Zeitungsausschnitten über den Siegespokal bis zur Startnummer - wurde der Abend zum nostalgischen Blick in eine glorreiche Vergangenheit.

 

Nach exakt 6 Stunden und 56 Minuten kamen Franz Wittmann und sein Copilot Jörg Pattermann ins Ziel in Auckland. 47 Sekunden vor dem Schweden Kenneth Eriksson. Der drittplatzierte Neuseeländer Possum Bourne hatte schon über acht Minuten Rückstand auf den Lancia Delta HF 4WD der beiden Österreicher. „Mit 37 Jahren hab ich mir einen Traum erfüllt, an den ich eigentlich nicht mehr geglaubt habe. Wenn ich daran denk‘, rennt mir immer noch die Ganslhaut“, sagt Wittmann heute über sein Neuseeland-Abenteuer. „Wir wären ja gern noch öfters in der WM gefahren, aber das Budget haben wir nicht gehabt. Unser Team hat acht Leute umfasst, die Werksteams hatten an die 40 Leute um sich. Am zweiten Tag haben wir schon alle Reifen, die wir rübergeschickt hatten, verbraucht gehabt. Da haben wir uns einfach die besten, die noch da waren, rausgesucht, und mit denen sind wir dann ins Ziel gefahren.“

 

Dass ein Privatteam einen WM-Lauf gewinnt, war vor 25 Jahren praktisch undenkbar. Franz Wittmann hat das Unmögliche möglich gemacht. Und rechtfertigte so auch die damalige originelle Schlagzeile: „Österreich hat einen neuen Kaiser Franz!“ Zumal Wittmann – nicht minder originell - laut Taufschein sogar wirklich Franz Josef heißt.

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