Rallye News

Zusammenfassung: Matthias Kahle gewinnt Havellandrallye

Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg zeigte Matthias Kahle eine tolle Show für Zuschauer und Rallye-Fans.

Sven Haaf

Kahle gab zu keinem Zeitpunkt der Rallye die Führung ab. Kahle gewinnt die Havellandrallye Berlin-Brandenburg mit 2 Minuten Vorsprung vor Uwe Nittel. Kahle: ?Wir hatten ein super Wochenende. Unser Auto lief top, wir hatten keine Probleme. Auf der vorletzten WP hatten wir noch einmal eine Schrecksekunde als bei 180 km/h ein Reh unseren Weg kreuzen wollte. Wir haben heute und gestern einige Einstellungen am Auto getestet.? Ein bisschen Wehmut macht sich bei Kahle breit, wegen der fehlenden Konkurrenz. ?Wenigstens ein zweites, konkurrenzfähiges WRC wäre Spitze.?

 

Mitsubishi-Pilot Nittel blieb immer an Kahle dran, verlor meist nur wenige Sekunden. ?Ich bin absolut mit unserem Ergebnis zufrieden. Wir haben unser Möglichstes erreicht. Mathias ist, wenn sein Auto hält und er keine Fehler macht, nicht zu schlagen. Und 0,6sec. pro WP-Kilometer sind absolut in Ordnung. Das Extrem mit dem extrem schnellen Asphalt auf dem Lausitzring und dem harten Schotter heute finde ich gut. Das ist Rallyesport.? so Nittel im Ziel. Nittel bot sich ein Duell mit seinem Markenkollegen Sandro Wallenwein. Die beiden fuhren oft ähnliche Zeiten und gaben sich einen Schlagabtausch nach dem Anderen. Am Ende trennten die beiden Kontrahenten nur 20,6 Sekunden. ?Das Duell mit Uwe macht uns richtig Spaß?, sagte Wallenwein.

 

Auf den letzten WP´s verlor der Niederländer Jan de Winkel noch seinen 4 Gesamtrang an Gassner. Hermann Gassner arbeitet sich von einem 7. Gesamtrang, am ersten Tag, auf den 4. Rang im Endklassement nach vorne. Rang 5 geht an einen überglücklichen Mike Stölzel. ?Das ist ja richtig klasse ? so lange hat unser Escort WRC bei einem DRM-Lauf schon ewig nicht mehr am Stück durchgehalten.? De Winkel fuhr konstante Zeiten am ersten Tag und hatte ein gutes Polster auf seine Verfolger. Doch auf dem Schotter lief es für ihn nicht optimal. ?Ich fahre das erste Mal auf Schotter und wir haben kein Schotterfahrwerk mitgebracht. Wir haben lediglich Schotterreifen aufgezogen. Das Fahrwerk taucht in den Kurven nicht ein und schiebt stark über die Vorderachse? so de Winkel.

 

Die Wertung in der Division 2, den Frontgetriebenen Kit Cars bis 2000cm² gewinnt Sven Haaf, vor Jan de Winkel, Martin Möckl und Andreas Gerst. ?Uns fehlte das Training auf Schotter. Ich fand meine Bremspunkt nicht und verbremste mich ein paar Mal? sagte Gerst nach 3 Wertungsprüfungen auf Schotter. Martin Möckl musste seine Siegschancen in der Division 2 nach einem Reifenschaden am Samstag aufgeben. Holger Knöbel, der ein Golf Schotter-KitCar pilotierte, blühte erst am heutigen Sonntag auf Schotter richtig auf. ?Es ist einfach nur spitze. Es macht sehr viel Spaß mit diesem Schotterauto. Man merkt, dass das Fahrzeug extra für Schotter gebaut wurde. Jetzt kann ich verstehen, wieso die Allradler so gerne auf Schotter fahren. Einfach grandios.? Bereits nach der ersten WP gestern ist der Renault-Pilot Carsten Mohe mit Getriebeschaden ausgefallen.

 

Bei den Junioren dominierte ganz klar Sven Haaf, der seine Klasse mit einem sechsten Platz unterstrich. ?Wir haben unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen. Wir haben heute für die Schotteretappe ein komplett neues Getriebe verbaut, welches vorher noch nie getestet wurde. Die Sperre ist wahnsinnig aggressiv, daran muss ich mich erst gewöhnen. Die Schotteretappe heute war für uns ein guter Test für Wittenberg.? Sagte Haaf, gegenüber Rallye-Magazin.de.

Auf dem Lausitzring gestern ausgeschieden ist auch Kosti Katajamäki, der Haaf bis zu seinen Ausfall dicht auf den Versen blieb. Katajamäki musste wegen einen Antriebswellendefekt aufgeben. Als ein weiterer Junioren-Pilot musste Christoph Schleimer seinen Corsa S 1600 heute nach einem technischen Defekt abstellen. Dabei fing es für Schleimer gestern schon nicht gut an. Am Start der dritten Wertungsprüfung trat an seinem Opel Corsa Kit-Car ein Differenzialdefekt auf. Schleimer verlor 15 Minuten, konnte sein Fahrzeug aber an den Service bringen. "Wir haben das Differenzial getauscht", erklärte Projektleiter Robert Kübel. "Der Defekt war sehr ärgerlich, denn während der gesamten Tests ist das Problem nicht aufgetreten, und wir hatten weder die Spezifikation noch die Konstruktion des Differenzials geändert." Nach der Reparatur fuhr Schleimer gute Zeiten. Dennoch ist die Crew nach dem heutigen Ausfall maßlos enttäuscht. "Wir wollten nach den Problemen gestern unbedingt ins Ziel kommen. Es wäre gut und motivierend für uns gewesen.? Platz zwei bei den Junioren errang Niclas Birr auf einen Citroen Saxo, gefolgt von Tina Grewe auf Platz drei. ?Wir haben unsere Erwartungen auch erfüllt. Wir sind ins Ziel gekommen und haben Punkte erreicht. Das ist uns sehr wichtig. Mir lag die heutige Schotteretappe mehr als die Vollgaspassagen auf dem Lausitzring gestern. Das ist nichts für unser kleines Auto.? sagte Tina Grewe.

 

In der Gruppe N dominierte Vizemeister Hermann Gaßner. "Wir haben noch mal ordentlich an Geschwindigkeit zugelegt. Ich glaube, so schnell war ich auf Schotter noch nie? kommentierte Gassner seine Jagd. ?Ich wollte Sven Haaf in der Gesamtwertung einholen, das habe ich geschafft.? Platz zwei in der Gruppe N holt sich der Schwede Oscar Svedlund. Der Mitsubishi Pilot hat einen Rückstand von 1:54 Min. auf Gassner. Den dritten Rang holte sich verdient der Mitsubishi Pilot Marcus Hesse. ?Wir haben am Samstag 70 Strafsekunden kassiert. "Alles fing damit an, dass Uwe sich um eine Minute verstempelt hatte, dann waren wir in der Karenz, weil wir den Auspuff schweißen mussten, auf dem Lausitzring haben wir vergessen, die Motorhaube zu schließen, die uns 500m weiter aufklappte und uns die Frontscheibe zerdonnerte.? Trotz der Pannen verwies Hesse, den nach der ersten Etappe vor ihm liegenden, Peter Corazza mehr als eineinhalb Minute hinter sich. Corazza gewinnt somit die Gruppe N3. Christine Dietl konnte ihren Erfolg der Oberland-Rallye nicht wiederholen. Dietl erreicht nur Rang 5 in der Gruppe N, nach Corazza. Ruben Zeltner wurde nach der gestrigen Reifenpanne nur noch auf den hinteren Plätzen geführt. ?Gestern hatten wir Pech bei dem Reifenschaden auf einer Verbindungsetappe. Wir verloren dort viel Zeit. Auf Schotter heute lief es Spitze. Wir waren Konkurrenzfähig und haben uns von den Zeiten her einen guten Fight mit Hermann geliefert. Ich denke es wird in Wittenberg ein spannender Zweikampf.? berichtete Ruben Zeltner.

 

 

[b] Endergebnis nach 19 Wertungsprüfungen:[/b]

 

1 Kahle, Matthias Skoda Octavia

2 Nittel, Uwe Mitsubishi +2:00,4

3 Wallenwein, Sandro Mitsubishi +2:21,0

4 Gassner, Hermann Mitsubishi +5:22,3

5 Stoelzel, Maik Ford Escort +5:32,6

6 Haaf, Sven Citroen Saxo +5:37,8

7 de Winkel, Jan VW Golf 4 KitCar + 5:39,1

8 Moeckl, Martin Skoda Octavi +6:33,5

9 Gerst, Andreas Skoda Octavia +7:02,3

10 Knoebel, Holger VW Golf 4 Kit Car +7:02,6

11 Svedlund, Oscar Mitsubishi +7:16,1

12 Hesse, Marcus Mitsubishi +10:45,1

13 Corazza, Peter Honda Civic +11:10,3

14 Dietl, Christine Mitsubishi +11:45,8

15 Liebehenschel, Dark Subaru Impreza +12:30,3

16 Rotter, Horst Opel Astra OPC +12:46,3

17 Hoehner, Frank Honda Civic +13:14,3

18 Knorr, Sven Honda Civic +13:21,1

19 Stapel, Michael Opel Astra G +14:13,8

20 Prillwitz, Matthias Proton Pro 1 +14:21,2

21 Zeltner, Ruben Subaru Impreza +14:40,9

22 Zehetmaier, Peter Seat Ibiza Cupra +14:55,4

23 Birr, Niklas Citroen Saxo +15:26,7

24 Grewe, Tina Citroen Saxo +18:28,1

25 Lanzke, Roland Ford Escort +18:45,3

26 Klein, Andreas Seat Ibiza Cupra +24:39,7

« zurück