Der Auftakt in Thüringen war für Ruben und Petra Zeltner hart. Beide hatten sich einen Magen-Darm-Virus eingefangen. „Petra ging es zeitweise im Auto sogar so schlecht, dass sie weder Zeiten aufaddieren noch den Schrieb gescheit vorlesen konnte“, sagte Ruben Zeltner. Am Samstagvormittag besserte sich die gesundheitliche Situation, so dass auch die Zeiten auf den Prüfungen besser wurden. „Im langen Mittagsservice konnte Petra eine Stunde schlafen, was ihr gut getan hat“, so Zeltner, der jedoch auch erkennen musste, dass er die Zeiten der beiden führenden Skoda-Piloten Sepp Wiegand (Fabia S2000) und Fabian Kreim (Fabia R5) nur schwer erreichen konnte: „Sie legten ein unglaubliches Tempo vor. Kompliment an die beiden!“
Doch die letzte Prüfung warf das Klassement noch einmal durcheinander. Kreim leistete sich den ersten Fahrfehler in dieser Saison und Wiegand nahm sich selbst aus der Wertung. Plötzlich stand Zeltner als Gewinner fest.
„Ich hätte beiden Skoda-Piloten den Sieg gegönnt“, so Ruben Zeltner. „Sie sind eine fantastische Rallye gefahren. Es war für mich eine riesige Herausforderung, gegen sie anzutreten. Wir lagen immer in Schlagdistanz, mussten uns aber gewaltig anstrengen, um mithalten zu können. Es ist schon toll, welche Zeiten Fabian und Sepp fahren. Darüber hinaus leiten die R5-Fahrzeuge eine neue Ära ein. Ich spüre ein wenig das Gefühl einer Wachablösung in der DRM.“
Zeltners Blick für 2016 geht ins Ausland. „Ich möchte gerne in Spanien fahren und mich dort mit den anderen Porsche-Piloten messen und die dortigen technischen Möglichkeiten ausnutzen“, sagte der noch amtierende Meister. „Wir spüren die Auswirkungen des neuen Luftmengenbegrenzers. Die fehlenden PS sind dabei nicht so entscheidend, aber das geringe Drehmoment macht sich deutlich bemerkbar. Der Vergleich mit unseren Zeiten aus dem Vorjahr zeigt das ganz klar und auch den Fans fällt auf, dass unser ‚Zebra’ nicht mehr so nach vorne stürmt.“
VIDEO: Thüringen-Rallye 2015
