Rallye Erzgebirge

Zeltner stapelt vor Porsche-Debüt tief

Der dritte Lauf zum ADAC Rallye Masters und zur Deutschen Rallye-Meisterschaft wird bei der ADMV Rallye Erzgebirge rund um das sächsische Stollberg ausgetragen. Im Mittelpunkt steht dabei auch die Premiere des neuen Porsche 911 von Ruben Zeltner.

<strong>ABLÖSUNG:</strong> Am kommenden Wochenende tritt Ruben Zeltner erstmals mit seinem neuen Porsche 997 bei einer Rallye an

In der rallyebegeisterten Region beginnt die 51. Auflage der „Erze“ am Freitag um 20:00 Uhr mit einem Stadtrundkurs mitten durch Stollberg. Elf weitere Wertungsprüfungen werden am Samstag östlich von Stollberg bis hin in die Region Annaberg-Buchholz ausgetragen. Höhepunkt für die Fans ist der Stadtrundkurs in Grünhain, wo der erste von drei Durchgängen bereits ab 7:27 Uhr gestartet wird.  

 

Ein Team hat sich für den dritten Saisonlauf besonders viel vorgenommen: Mark Wallenwein reist an, um auf den 108,69 WP-Kilometern im Erzgebirge die Meisterschaftsführung zurückzuerobern. Der Ausfall bei den Wikingern warf den Meister von 2012 zurück: „Natürlich schmerzt das, aber wir haben über die Jahre gelernt positiv zu denken. Ausfälle gehören zum Motorsport“, erklärt er. So hat sich Wallenwein kurzfristig zum Start entschlossen, denn eigentlich hatte er den Lauf nicht im Programm. Vielleicht auch, weil der Stuttgarter bei seinem letzten Start im Erzgebirge mit technischen Problemen vorzeitig ausfiel. „Ich erwarte eine schnelle Rallye mit vielen Plattenwegen, die für uns so manche Tücken bereithalten werden“, blickt er voraus.

 

Sein größter Rivale dürfte Lokalmatador Ruben Zeltner sein: „Ruben schätze ich wie gewohnt stark ein. Sein neuer Porsche dürfte das Vorgängermodell noch übertreffen. Für mich ist er der Topfavorit bei der Rallye Erzgebirge.“ Doch Zeltner, der gemeinsam mit Ehefrau Petra die Premiere des neuen Porsche 911 GT3 feiert, sieht seine Rolle anders: „In erster Linie wollen wir den neuen 997 ans Laufen zu bringen. Da werden sicherlich noch einige Kinderkrankheiten auf uns zukommen. Schließlich haben meine Jungs gerade monatelang schlaflose Nächte gehabt.“

 

Zeltner stapelt wie gewohnt tief

 

Zeltner bremst die Erwartungen vor seinem ersten Start in der Saison ein: „Die Platzierung ist derzeit nebensächlich. Wenn das Auto aber funktioniert, bin ich mir sicher, dass wir einigermaßen vorne mitfahren können.“ Dennoch: Mit dem 'brüllenden Zebra', wie die Fans seinen Porsche aufgrund des markanten Designs getauft haben, sieht er sich in der Rolle des Verfolgers. „Mark Wallenwein wird weit außer Reichweite sein“, prognostiziert er. „Egal wie, das Besondere an der Erze sind die Fans aus dem Erzgebirge. Es gibt wenig Regionen in Deutschland, die so rallyeverrückt sind.“

 

Groß ist die Vorfreude auch bei zwei weiteren Lokalmatadoren. Peter Corazza und sein Co-Pilot Christoph Gerlich starten im Mitsubishi Lancer ebenfalls neu in die Saison. Corazza konnte sein Heimspiel - eine WP der Rallye führt fast an seiner Haustür vorbei - bereits drei Mal gewinnen. Nach einer Wettkampfpause von gut einem Jahr stürzt er sich nun wieder in den Kampf: „Endlich kann ich wieder fahren. Erst einmal möchte ich aber wieder einen Rhythmus finden“, dämpft er die Erwartungen. „Wir werden bestimmt zwei bis drei Rallyes brauchen, bis wir unseren Speed wieder gefunden haben.“ Komplettiert wir die Riege der Piloten mit Heimrecht durch den Crottendorfer Carsten Mohe (Renault Megane N4). Auch er konnte die Rallye Erzgebirge bereits gewinnen.  

 

Griebel vs. Kreim, Teil 2

 

Zu seinem zweiten Auftritt kommt das ADAC Opel Rallye Junior Team ins Erzgebirge. Zwei Opel ADAC R2 warten hier darauf, von zwei schnellen Youngstern über die WPs getrieben zu werden: Marijan Griebel liegt mitten in den Top-10 der DRM-Tabelle, nachdem er mit einem Divisionssieg vor seinem Teamkollegen Fabian Kreim in die Saison startete. Griebel freut sich auf den zweiten Start der Saison im ADAC Rallye Masters: „Die 'Erze' ist eine selektive und anspruchsvolle Rallye. Da heißt es, fehlerfrei durchzukommen und das Ziel zu sehen. Nach dem Auftaktsieg in der stark besetzten Division 5 wäre ein weiterer Sieg aber natürlich sehr schön.“

 

Die Streckencharakteristik im Erzgebirge ist sehr unterschiedlich. Neben dem Rundkurs in Grünhain, der auf gut ausgebauten Hauptstraßen stattfindet, hat man auch Wertungsprüfungen über Plattenwege, schlechten Asphalt und Schotter. „Darauf muss man sich als Fahrer jeweils blitzschnell einstellen“, erklärt Griebel. „Zudem haben Wetterkapriolen in den vergangenen Jahren den Anspruch noch erhöht.“

 

Premiere und Heimspiel für Tannert

 

Auch die Teams aus dem ADAC Opel Rallye Cup, die beim dritten Saisonlauf des ADAC Rallye Masters starten, vertrauen auf den „kleinen“ Opel Adam. Allerdings sind ihre Fahrzeuge für die seriennahe Division 7 aufgebaut und damit die denkbar besten Sportgeräte für Einsteiger. Zu diesem Kreis der Nachwuchs- und Breitensportler gesellt sich im Erzgebirge auch TV-Moderatorin Lina Van de Mars. Die Berlinerin hat sich zum Einstieg in den Cup entschlossen und bereitet sich hier auf den Start in ihre erste volle Rallyesaison vor. Die Messlatte liegt dabei hoch. Zu den Favoriten zählt etwa Lokalmatador Julius Tannert, der sich auf den Einsatz im heimischem Gelände freut: „So eine Heimrallye ist immer gut für Freunde, Partner und Sponsoren.“ Der Sieger der Citroën R1 Trophy 2013 hat klare Vorstellungen, und will „natürlich vorne im Cup-Feld mitfahren. Es gibt in diesem Jahr einige gute Fahrer aus dem In- und Ausland. Da muss sich noch zeigen, wer letztlich ganz nach vorne fährt.

 

Mehr Infos unter www.erzgebirgsrallye.de 

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