Insgesamt betreiben vier Familienmitglieder aus drei Generationen aktiv den Rallyesport, die allesamt bei der 4. AvD Rallye Baden-Württemberg an den Start gehen werden. Da dieser ?Massen-Start? eines ?Familien-Unternehmens? im Motorsport weltweit einmalig ist, soll das Ereignis im ?Guinness-Buch? der Rekorde verewigt werden, so der Wunsch aller Beteiligten. Der Antrag dafür läuft ? die Entscheidung ist jedoch noch nicht gefallen.
Kurt Wallenwein verkörpert mit 75 Jahren den Senior der Truppe. Der ehemalige Pächter einer Tankstelle kann auf eine mehr als 35-jährige Motorsport-Laufbahn zurückblicken. Angefangen hat alles mit Automobil-Slaloms, danach folgten zahlreiche Bergrennen. Anfang der 70er Jahre entdeckte Kurt Wallenwein seine Leidenschaft für den Automobil?Rallyesport, dem er bis heute treu geblieben ist. Nach einigen nationalen Veranstaltungen wurde er bald zum Weltenbummler und startete jahrelang bei den Rallye-WM-Läufen in Monte Carlo, Griechenland oder Portugal. Nach der stressigen WM-Zeit schaltete Kurt Wallenwein einen Gang zurück und nahm regelmässig an EM-Läufen im sonnigen Süden (Spanien) und im gesamten Ostblock (Tschechien, Polen, Bulgarien) teil. Bei der 4. AvD Rallye Baden-Württemberg greift er nun erneut ins Lenkrad und pilotiert einen Tyczka-Flüssiggas-VW-Beetle in der Klasse für alternative Treibstoffe.
Sohn Thomas Wallenwein erbte glücklicherweise die Motorsport-Begeisterung seines Vaters. Kaum den Führerschein in der Tasche startete der 18-Jährige Kfz-Mechaniker-Lehrling bei Läufen zur Württembergischen- und Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Der heute 50-Jährige pausierte dann allerdings von 1981 bis 1995, da er sich internsiv um den Aufbau und die Leitung seines Transportunternehmens kümmern musste. Ab 1995 griff er dann wieder ins Lenkrad verschiedener Mitsubishi-Modelle. Zu dieser Marke und ihrem Motorsport-Stützpunkt Ralliart-Germany, pflegte die gesamte Familie stets gute Kontakte, sodass immer die neusten Mitsubishi Evolutions-Stufen zum Fuhrpark der Wallenweins gehörten. Ab 1997 startete Thomas Wallenwein jedes Jahr im Mitropa-Cup, einer Art Rallye-Europameisterschaft für Privatfahrer. Dreimal wurde er dort schon Zweiter und möchte dieses Jahr endlich den Titel erobern. In Geislingen an der Steige vertritt er die Familienehre in der Gruppe N mit einem Mitsubishi MR 8.
Enkel Sandro Wallenwein ist der Dritte im Bunde. Der 32-Jährige machte sich in den letzten Jahren vor allem in der Deutschen Rallye-Meisterschaft durch zahlreiche Top-Platzierungen einen Namen. Auch er setzte natürlich wie Vater Thomas auf die Allradler aus dem Reich der Mitte und wurde im Endklassement der DRM 2002 und 2004 jeweils Vierter. Einen seiner größten Erfolge feierte Sandro beim Deutschen Rallye-WM Lauf 2004, als er von Ralliart-Germany als erster Fahrer den nagelneuen Gruppe N Mitsubishi MR 8 erhielt und damit auf Anhieb bester Deutscher wurde. In diesem Jahr erfüllten sich Vater und Sohn endlich einen lang gehegten Wunsch. Sie krönten ihren Fuhrpark mit einem World Rallye Car ? kurz WRC. Genauer gesagt einem Skoda Octavia WRC, der einst von Armin Schwarz in der Rallye-WM bewegt wurde. Sandro bestreitet mit diesem rund 300 PS starken Fahrzeug die komplette Deutsche Rallye Serie (DRS) und gilt als einer der Sieganwärter bei der 4. AvD Rallye Baden-Württemberg.
Enkel Mark Wallenwein schließlich ist der jüngste Spross der Wallenweins. Das 19-jährige Talent begann zunächst wie fast alle Neueinsteiger mit dem Kart-Sport. Im vergangenen Jahr wechselte er dann nach Erhalt des Führerscheins in den ?Wagen-Sport?, wo er mit einem Citroen Saxo erste Rallye-Luft schnupperte. In diesem Jahr nun fährt Mark seine erste komplette Saison im Suzuki Rallye Cup. Nach vier von acht Läufen liegt er im Feld der 15 Cup-Starter aussichtsreich an fünfter Stelle und hat sich für sein Heimspiel in Geislingen an der Steige besonders viel vorgenommen: Nämlich den ersten Laufsieg.
Mehr Infos zum Einsatz: [URL]www.rallye-baden-wuerttemberg.de[/URL]
