„Ich bin stolz auf unser gesamtes Team – wir sind heute alle gemeinsam Meister geworden“, freute sich der neue DRM-Champion auf der Zielrampe der ADAC Saarland-Rallye in Dillingen. Der Fight um den Meistertitel hatte sich bereits am Vormittag der zweiten Tagesetappe im Saarland entschieden, als mit Ruben Zeltner/Helmar Hinneberg (Porsche 911 GT3) die einzigen verbliebenen Konkurrenten im Kampf um den Meistertitel nach einem Plattfuss ausfielen. „Das war der erste Reifenschaden, seitdem ich mit dem 911er unterwegs ist“, staunte Zeltner. „Trotz des Ärgers: Mein herzlicher Glückwunsch gilt Mark Wallenwein, er hat den Titel wirklich verdient.“
Und tatsächlich trumpfte der vor dem Ausfall Zeltners sehr vorsichtig agierende Youngster auf. Ohne Druck fahrend holte er noch drei WP-Bestzeiten und fuhr schließlich bis auf die dritte Position nach vorne. „Der Druck war weg“, resümierte Mark Wallenwein, „zum Schluss hat es sogar noch für das Podium gereicht – einfach toll.“ Sein Bruder gehörte naturgemäß zu den ersten Gratulanten, konnte aber auch selbst Glückwünsche für den Gesamtsieg entgegennehmen. „Die Startnummer 1 gebe ich gerne ab – vor allem weil sie ja in der Familie bleibt“, lächelte er. Den packenden Kampf mit Hermann Gaßner um den Sieg fasste der Vorjahresmeister zusammen: „Unsere Taktik ist aufgegangen. Gestern Abend konnten wir auf den nassen Pisten und bei Dunkelheit ein kleines Polster herausfahren, die wir mit zwei Bestzeiten am Samstag sogar noch ausbauen konnten.“
Der vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner konnte mit dem Ergebnis ebenfalls leben: „Ich bin sehr zufrieden, das ist ein gutes Ergebnis. Sandro war vor allem am Freitagabend einfach zu schnell für uns.“ Einig waren sich beide Wallenwein-Brüder am Ende darüber, dass ihr Teamchef und Vater Thomas Wallenwein nun in der kommenden Saison auf jeden Fall wieder aktiv ins Geschehen eingreifen sollte: „Nachdem jeder von uns nun einmal Meister war, wäre jetzt eigentlich unser Vater an der Reihe“, flachste der neue DRM-Champion Mark Wallenwein.
Auch sonst bot die Saarland-Rallye packenden und spannenden Motorsport. So konnten sich bei den vier Auftaktprüfungen am Freitagabend zwar der spätere Gesamtsieger Sandro Wallenwein durchsetzen. Doch die erste Bestzeit des Wochenendes ging an Georg Berlandy, der mit Co-Pilot Peter Schaaf erst die zweite Rallye im Peugeot 207 S2000 der Division 1 bestritt. Er konnte das gesamte Wochenende mit guten Zeiten überzeugen und mischte im Kampf um den Gesamtsieg mit. Erst am Samstagnachmittag fiel er zurück: „In WP 11 am Merchinger Berg ist mir der Motor ausgegangen, und der Rückwärtsgang klemmte“, berichtet der Hunsrücker. „Da sitzt man im Auto, und die Zeit läuft einem einfach weg. Das hat uns gut 15 Sekunden – und damit auch den Podiumsplatz – gekostet.“
Riedemann erneut stark
Bestens in Szene setzten konnten sich auch Christian Riedemann/Lara Vanneste (Citroën DS3 R3T), die am Freitagabend eine WP-Bestzeit holten und in der Endabrechnung hinter Berlandy die fünfte Position einfuhren. Sie rangierten damit sogar noch vor Timo Bernhard/Klaus Wicha, die im Porsche 911 GT3 am Samstag sechs WP-Bestzeiten einfahren konnten und dennoch unbelohnt blieben. Ein platter Reifen auf der neunten von 14 WP hatte den Le-Mans-Sieger und fünffachen Gewinner des 24h-Rennens auf derm Nürburgring die entscheidende Zeit gekostet. Bei seinem Heimspiel blieb dem Rundstrecken-Piloten, der sich in der DRM seinen Rallye-Hobby widmet, so in der Endabrechnung der sechste Platz. Co-Pilot Klaus Wicha war sich sicher: „Ohne den Plattfuß wäre das Leben für uns leichter gewesen. Aber wie Rallye-Altmeister Timo Salonen schon sagte: »Der Rallyesport ist hart, aber ehrlich«.“
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