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Vorschau Castrol-Rallye: Kit-Cars jagen DRM-Leader Kahle

Schnelle Passagen, kurvenreiche Strecken, Bodenwellen: Beim vierten Lauf zur DRM steht den Teams in Deutschlands höchstem Rallye-Championat eine Riesen-Herausforderung bevor.

:: Matthias Kahle ::

Bei der 41. Auflage der Castrol-Rallye rund um das Rallye-Zentrum im ostthüringischen Pößneck sind einige der anspruchsvollsten Asphalt-Prüfungen im DRM-Kalender zu absolvieren. Das DRM-Theater in Thüringen besteht dabei aus zwei Akten, wie sie kaum unterschiedlicher sein könnten: Der kurzen Ouvertüre am Freitagabend ? hier stehen nur drei Runden auf dem traditionellen Zuschauer-Rundkurs Schleizer Dreieck auf dem Programm ? folgen 110 WP-Kilometer auf engen Asphalt-Pisten. Besonders im Vorteil sind dabei die leichtgewichtigen Kit-Cars, die hier den Nachteil des Frontantriebs gegenüber den allradgetriebenen Boliden der "großen" Division I egalisieren können.

 

Denn dank eines Gewichtsvorteils von gut 200 Kilogramm gegenüber etwa dem Skoda Octavia WRC von Tabellenführer Matthias Kahle können sich die Kit-Car-Cracks als Spätbremser hervortun ? anders herum gesagt: Hier bleibt der Gasfuß länger in Aktion und die Spitzengeschwindigkeit so die womöglich entscheidenden Zehntelsekunden länger erhalten. Die allradgetriebenen Boliden hingegen können auf Grund der sehr flüssigen Streckenführung die Vorteile ihrer vier angetriebenen Räder nicht umsetzen.

 

Doch vor die große Kit-Car-Show haben die Organisatoren der Castrol-Rallye den Aufakt auf dem Schleizer Dreieck gesetzt. Diese klassische Prüfung der Rallye ist dank ihrer langen Geraden extrem schnell ? die Spitzenteams erreichen hier Durchschnittsgeschwindigkeiten von nahezu 150 km/h. Der Auftakt am Freitagabend fällt so im Vergleich zu den Prüfungen der Samstags-Etappe aus dem Rahmen. "Die Kit-Cars sind bei der Castrol-Rallye schon immer sehr schnell gewesen und konnten uns bei trockenen Pisten gehörig unter Druck setzten", weiß DRM-Leader Matthias Kahle. Der Vorjahressieger in Thüringen und amtierende DRM-Champion geht mit Co-Pilot Peter Göbel im Skoda Octavia WRC auch diesmal als Top-Favorit an den Start.

 

"Ich mag diese Rallye. Sie ist sehr anspruchsvoll, durch den welligen Asphalt versetzt das Auto oft ? eine große Herausforderung, die aber auch Riesen-Spaß macht." Beim ultraschnellen Auftakt auf dem Schleizer Dreieck ist aber selbst Kahle knapp am Limit: "Obwohl wir bis auf fast 220 km/h hoch beschleunigen, sind wir auf dieser WP für längere Zeit am Begrenzer", staunt der Görlitzer über die gegenüber dem Rest der Rallye untypische Charakteristik. "Aber für die Fans ist es eine tolle Geschichte." Einer der Haupt-Konkurrenten neben Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer (Mitsubishi Lancer Evo VII) und Maik Stölzel / Thomas Windisch im Ford Escort WRC aus der Allrad-Fraktion dürfte deshalb Carsten Mohe im Renault Mégane Maxi werden. Der Sachse schaffte es zusammen mit Co-Pilot Timo Gottschalk schon im vergangenen Jahr, Kahle vier Bestzeiten zu entreißen.

 

Regnerisches Wetter raubte dann jedoch jede Chance auf den Gesamtsieg. Neben dem amtierenden Champion im ADAC-Rallye-Junior-Cup Holger Knöbel in seinem VW Golf Kit-Car zählen auch Martin Möckl / Marcus Poschner und Andreas Gerst / Bertram Schwalié in ihren Skoda Octavia Kit-Cars zu den Anwärtern auf vordere Platzierungen. Die beiden Skoda-Junioren treten zudem an, um zusammen mit Kahle die Führung von Skoda in der Marken-Wertung zu verteidigen.

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