DRM 2012

Viele Favoriten in Sachsen

Die ultraschnellen Prüfungen rund um Zwickau sind wie gemacht für die bärenstarken Porsches im Feld. Doch Spitzenreiter Felix Herbold will sich beim Heimspiel seines Teams nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.

<strong>MOTIVIERT:</strong> Felix Herbold will seinem Preisroboter-Team erneut den Heimsieg schenken

Beim vierten von sieben Läufen zur Deutschen Rallye-Meisterschaft hat das Team des Tabellenführers Heimrecht: Felix Herbold tritt bei der AvD-Sachsen-Rallye mit seinem Winterwerber Co-Piloten Michael Kölbach im Ford Fiesta S2000 an, der von der Zwickauer Preisroboter-Mannschaft vorbereitet wird. Rund um das Rallyezentrum in der sächsischen Automobilstadt kann er sich den inoffiziellen Titel des Halbzeitmeisters sichern. Denn nach dem Lauf in Sachsen geht es in die Sommerpause, die erst im August mit der ADAC Rallye Deutschland endet.

 

"Lassen wir uns überraschen", blickt Herbold seiner Lieblingsrallye entspannt entgegen. "Schon seit dem ich in der DRM starte – zuerst mit Schmack Motorsport aus Plauen und dann mit Robot Racing direkt aus Zwickau – ist die Sachsen-Rallye meine Heimveranstaltung. Die Strecken sind fantastisch, die Stimmung jedes Jahr großartig." Bei aller Begeisterung behält der Ford-Pilot, der 2011 trotz einer brenzligen Situation den Sieg holen konnte, aber sein Ziel im Blick: "Klar, ich will wieder gewinnen. Aber das wird sehr schwer. Ruben Zeltner ist extrem stark, und die Strecken kommen ihm in seinem Porsche sehr entgegen."

 

Zudem ist auch für Zeltner der vierte DRM-Lauf ein Heimspiel. Erst vor kurzem gewann er im Porsche 911 GT3 die Erzgebirgs-Rallye: "Im Großen und Ganzen sind die Strecken der Sachsen gut geeignet für den 911, hier werden oft die großen Gänge rausgeholt", grinst er, um gleich einzuschränken: "Die Konkurrenz ist durch die S2000 sehr stark. Felix ist der Topfavorit. Für uns ist auch entscheidend, ob die Strecken trocken sind. Für mich ist es der absolute Saisonhöhepunkt hier vor Tausenden sächsischen Rallyefans an den Start zu gehen."

 

Den zweiten S2000-Boliden im DRM-Feld pilotiert der Tabellenzweite Mark Wallenwein. Er ist vor der Sachsen-Rallye vorsichtig optimistisch "Gegen die Porsche, speziell von Ruben Zeltner, wird es sehr schwer. Aber wir haben unseren Fabia weiter optimiert und sind uns sicher, dass wir den Abstand weiter verkürzen können. Mit der Sachsen-Rallye habe ich noch eine Rechnung aus den vergangenen zwei Jahren offen. Dieses Mal sollte uns nichts an einem Top-Ergebnis hindern." Der Stuttgarter kennt die Voraussetzungen zum Sieg in Sachsen genau: "Die Prüfungen sind sehr schnell, abwechslungsreich und man braucht hier ein großes Herz."

 

Der Schleusinger Olaf Dobberkau, Sachsen-Sieger in 2009 und 2010 und Lokalmatador Maik Stölzel komplettieren in ihren Porsche 911 GT3 die Liste der Siegkandidaten: Auch ihnen ist auf den 14 Prüfungen über 152 Bestzeit-Kilometer einiges zuzutrauen.

 

Wenn die vermeintlichen Siegkandidaten auch nur mit dem Gasfuß zucken, liegen die Top-Piloten der seriennahen Allradler aus der Division 2 schon in Lauerstellung. Der amtierende Meister Sandro Wallenwein (Subaru Impreza), Vierfach-DRM-Champion Hermann Gaßner (Mitsubishi Lancer) und Lokalmatador Peter Corazza in einem weiteren Lancer waren bislang je einmal Divisionssieger. Jeder will nun mit dem nächsten Erfolg die divisionsinterne Führung übernehmen.

 

Sandro Wallenwein freut sich dabei wie sein Bruder Mark auf ein frisch überarbeitetes Einsatzfahrzeug: "Wir haben einige Verbesserungen an den Differenzialen vorgenommen", erläutert der Subaru-Pilot. Ebenso entspannt ist Gaßner, der sein Hauptaugenmerk auf die Konkurrenten in den Turbo-Allradlern legt: "Es wäre schön, wenn wir mit einem Divisionssieg nach Hause fahren können", sagt er.

 

Hochbetrieb herrscht dagegen vor dem Heimspiel in der Werkstatt von Peter Corazza. Der Sachse hatte sich mit seinem Lancer bei der Erzgebirgs-Rallye überschlagen und wird bis zur letzten Sekunde schrauben. "Zum Glück ist die Anfahrt nicht so lang", kann er noch schmunzeln. "Ich bin froh, dass die Strukturen, die wir uns über die Jahre aufgebaut haben, in dieser Situation so gut greifen. Das geht los bei den Serviceleuten und ihren Familien und geht weiter über Sponsoren und Partner, die uns ebenfalls sofort unter die Arme gegriffen haben. Genau das ist der Punkt, warum ich Rallyesport betreibe – weil es ein Team-Sport ist."

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