ADAC Rallye Masters

Verfolger schließen zu Mohe auf

In Abwesenheit von Tabellenführer Carsten Mohe holen seine Verfolger bei der Rallye Sulinger Land wichtige Punkte im ADAC Rallye Masters. Youngster Johannes Dambach liegt nun in direkter Schlagdistanz zum Tabellenführer und Hermann Gaßner fährt mit Gesamtplatz zwei und Divisionssieg in die Top-3 der Tabelle.

Der vierte Lauf zum ADAC Rallye Masters stand im Zeichen der Verfolger von Tabellenführer Carsten Mohe. Da je Saisonhälfte nur jeweils die besten vier von sechs Läufen gewertet werden, setzte der Renault-Pilot diesmal aus, die schärfsten Verfolger konnten so aufholen. 

Mit dem zweiten Gesamtrang hinter dem nicht im ADAC Rallye Masters gewerteten Porsche-Piloten Ruben Zeltner setzte sich Hermann Gaßner in Sulingen bestens in Szene. Mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer auf dem Beifahrersitz des Mitsubishi Lancer Evo 8 machte er in der Tabelle deutlich Boden gut und verbesserte sich auf die dritte Position. Auf den elf Wertungsprüfungen über 130,8 WP-Kilometer konnte er sich dabei im Kampf um die Plätze auf dem Siegerpodest gegen Frank Färber im Peugeot 207 S2000 durchsetzen, mit dem er sich zeitweise einen Sekundenfight lieferte.

„Mein Blick ging auf den WPs am Nachmittag klar nach hinten: Einen Angriff auf Ruben konnte ich mir abschminken, es war schon schwierig genug, den zweiten Platz zu halten. Nun machen der Sieg in der Division und die tolle Veranstaltung Lust auf mehr. Für uns war es etwas zu trocken, sodass wir die Vorteile des Allradantriebs nicht immer ausspielen konnten. Aber für die beiden noch ausstehenden Läufe der ersten Saisonhälfte gibt uns das Ergebnis viel Motivation“, sagte Gaßner. 

Ramonat nach Bremsdefekt raus

Der Weg zum Sieg in der Division führte für Gaßner über den Fight mit Raphael Ramonat im Mitsubishi Lancer Evo 7. Dieser konnte im ersten Drittel der Rallye in der Spitzengruppe überzeugen, bis er auf der fünften WP ausrollte. „Uns ist eine Bremsleitung geplatzt“, berichtet Ramonat. „Schade, denn bis dahin lief es sehr gut. Vor allem unser gutes Abschneiden beim ersten Durchgang auf dem IVG-Gelände machte Lust auf mehr.“

Müller mit starkem Debüt in der Division 3

Auf dem vierten Tabellenplatz liegen nach dem vierten Rallyewochenende der Saison Timo Grätsch / Alexandra Gawlick (BMW M3 E30). Sie holten rund um Sulingen den vierten Platz in der Division 3 und fuhren damit erneut in die Punkteränge. „Wir hatten zu Beginn Probleme mit dem Setup und haben deshalb etwas müde angefangen. Nachdem wir im Service vieles geändert haben, lief es immer besser. Die Zeiten waren super - da lagen wir sogar mal in den Top-5 des Gesamtklassements. Wir sind ganz zufrieden.“ Tonangebend war in dieser Division allerdings der Niederländische Gaststarter Wouter Ploeg in einem bärenstarken BMW 1M Coupé. Hinter ihm rangierten Olaf Müller / Jürgen Breuer (BMW 320 is) als beste Masters-Teilnehmer. Sie traten zum ersten Mal in dieser Saison an und zählen zum Favoritenkreis für den Divisionssieg. Divisionsdritter wurde Kai-Dieter Kölle, der mit Co-Pilotin Lena Zornig im Porsche 911 Carrera 2,7 antrat.

Division 4: Pusch und Immhof trumpften auf

Das Geschehen in Divison 4 wurde an diesem Wochenende vom Kampf zweier Piloten geprägt. Zunächst sah alles nach einem Sieg von Patrick Pusch aus. Er überzeugte mit Co-Pilot Andreas Luther im Citroën DS3 R3T mit einer starken Fahrt, die ihn bis auf die vierte Gesamtposition führte. Die Entscheidung fiel schließlich auf der legendären Prüfung im IVG-Gelände. Auf der drei Mal in unterschiedliche Fahrtrichtungen gefahrenen WP waren fast die Hälfte aller WP-Kilometer zu absolvieren. Beim ersten Mal hatte Pusch die Nase vorne und fuhr die drittschnellste Gesamtzeit. „Mein Co-Pilot Andy macht einen Top-Job“, schwärmte er anschließend. „Es hat sich aber wohl auch ausgezahlt, dass der DS3 R3T leicht und wendig ist, und wir an vielen Stellen später als andere bremsen können.“

Bis vor der finalen WP - dem dritten Durchgang im IVG-Gelände - hatte er so die souveräne Führung in der Division. Doch die stark auftrumpfenden Guido Imhoff / Sebastian Walker (VW Golf III Kit-Car) zogen auf der letzten WP vorbei: Ein abgerissener Schlauch am Turbolader bremste Pusch und ließ ihn nur mit Mühe das Ziel der Rallye erreichen. „Wir hatten uns im IVG-Gelände einen gewissen Vorteil ausgerechnet“, verriet Imhoff. „Ich bin dort deutlich ortskundiger als viele andere.“ Als Trost blieb Pusch, dass er sich dennoch den Tagessieg in der Citroën Racing Trophy sicherte. Dort setzte er sie sich gegen die Divisions-Dritten Michael Abendroth / Frank Oschmann (Citroën DS3 R3T) durch.

Division 5: Souveräner Sieg für Ullrich 

Auch in der Division 5 gab es bei der Rallye Sulinger Land einen klaren Sieger: Philipp Ullrich konnte sich mit Peter Messerschmidt im Peugeot 208 R2 klar gegen ihre Markenkollegen Timo Weigert und Jasmin Tarim durchsetzen. Der Südthüringer gab damit vor dem fünften Saisonlauf seine Visitenkarte ab.

Division 6: Dambach siegt nach starken Fight 

Bei seinem dritten Start in dieser Saison holte Johannes Dambach seinen zweiten Sieg in der Division 6. Der vom ADAC Mittelrhein geförderte Rallye-Youngster konnte damit nicht nur seinen zweiten Tabellenplatz im ADAC Rallye Masters zwischen den alteingessenen Rallye-Cracks Carsten Mohe und Hermann Gaßner verteidigen, sondern auch Boden auf den Tabellenführer gut machen. Gerade einmal drei Punkte trennen ihn nun noch von Carsten Mohe. „Damit, so weit vorne zu rangieren, hatten wir vor der Saison nun wirklich nicht gerechnet. Wir sind total positiv überrascht, aber wir bleiben auf dem Boden. Unser Ziel ist nach wie vor, Spaß zu haben und möglichst viel Erfahrung zu sammeln“, sagte Dambach.

Seinen Sieg musste er sich hart erarbeiten, denn die Zweitplatzierten Michael Wolters / Heiner Habekost (Citroën DS3 R1) lieferten ihnen zeitweise ein Sekundenduell. Das unterlegene Duo kann sich dennoch freuen, denn sie gewannen mit ihrem zweiten Platz auch die Tageswertung in der R1-Klasse der Citroën Racing Trophy.

Zwischenstand ADAC Rallye Masters 2015

1.   Mohe / Walker  Renault Clio R3T   D4   65
2.   Dambach / Schaadt  Suzuki Swift Sport   D6   62
3.   Gaßner  / Thannhäuser/Brock   Mitsubishi Evo VIII   D2   50
4.   Grätsch / Gawlick  BMW M3   D3   45
5.   Schmitt / Pohl  Citroën C2R2max   D5   36

  Weigert / Tarim  Peugeot 208 R2   D5   36

  Wolters / Habekost, Heiner   Citroën DS3 R1   D6   36
8.   Pusch / Luther  Citroën DS3 R3T   D4   33
9.   Rinke / Brunken  Suzuki Swift   D6   32
10.   Ramonat / Centner  Mitsubishi Evo 7   D2   30
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