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Turbulentes WM-Gastspiel für den ADAC Opel Rallye Cup

Elias Lundberg hat bei der Rallye Deutschland eindrucksvoll zurückgeschlagen. Nachdem er mit Rang 4 im ersten Durchgang am Freitag die Hälfte seines Vorsprungs in der Gesamtwertung des ADAC Opel Rallye Cup eingebüßt hatte, feierte der 20-jährige Schwede im zweiten Wertungslauf am Samstag und Sonntag in überlegener Manier seinen dritten Saisonsieg.

Weil seine nächsten Verfolger in der Tabelle, der luxemburgische Vortagssieger Grégoire Munster sowie der Belgier Romain Delhez, jeweils durch Unfall aus- beziehungsweise weit zurückfielen, baute Emil Lundberg seine Führung im Zwischenklassement des ADAC Opel Rallye Cup auf 67 Punkte aus.

"Unsere Ausgangslage für die beiden letzten Saisonläufe im Erzgebirge und bei der 3-Städte Rallye ist natürlich exzellent. Aber das wird uns nicht dazu verleiten, uns unserer Sache sicher zu fühlen. Dazu kann im Opel Rallye Cup einfach zu viel passieren", so der Pilot von Audex Motorsport, der auf die Ansagen seines Beifahrers David Arhusiander vertraut. "Zunächst einmal freue ich mich riesig über den Erfolg, auch wenn es mir für Grégoire und Romain ehrlich leidtut. Ich hätte sehr gerne bis zum Schluss mit ihnen um den Sieg gekämpft. Aber so ist der Rallyesport eben, und auch uns kann es noch erwischen. Deswegen werden wir konzentriert weiterarbeiten und versuchen, den Titel nach Hause zu fahren."

Mit Rang 2 feierten der Engländer Frederic Field und sein Beifahrer Josh Davison in ihrer zweiten Cup-Saison das mit Abstand beste Resultat. "Im Vergleich zu 2017 sind wir seit Saisonbeginn deutlich stärker unterwegs. Ich habe gespürt, dass nicht mehr viel zu den Podestplätzen fehlt. Dass es ausgerechnet bei der anspruchsvollsten Rallye des Jahres und vor dieser gewaltigen Kulisse geklappt hat, macht mich einfach nur glücklich", strahlte Field. Ebenfalls in seiner zweiten Saison, wenngleich fünf Jahre nach seinem Debüt im ADAC Opel Rallye Cup, fährt Felix Griebel. Und auch die Freude über den ersten Podestplatz für den 26-Jährigen aus Hahnweiler und seinen Beifahrer Sascha Altekrüger war riesig. "Nachdem die letzten Rallyes nicht nach Wunsch gelaufen waren, ist dieses tolle Ergebnis natürlich Balsam", so der jüngere Bruder des früheren Opel-Werksfahrers und zweimaligen Junior-Europameisters Marijan Griebel. 

Knapp am Podest vorbei fuhren dagegen die Esten Karl-Martin Volver/Marten Madissoo, die schon nach rund sechs der 38,5 Kilometer der berühmt-berüchtigten Panzerplatte einen Reifenschaden erlitten. "Ich dachte mir aber, dass wir durch den Wechsel mehr Zeit verlieren, also sind wir mit dem Plattfuß durchgefahren. Es ging gar nicht so schlecht, aber die arme Felge links hinten sieht echt übel aus", grinste Auftaktsieger Volver.

Insgesamt verlief der zweite Wertungslauf vor den Augen der Rallye-Weltelite und insgesamt 226.000 begeisterten Zuschauern äußerst turbulent. Kaum ein Team kam ungeschoren durch die zehn zu fahrenden Wertungsprüfungen. Neben Munster und Delhez erwischte es mit Nico Knacker einen weiteren Spitzenpiloten. Der 21-Jährige aus Siedenburg kam in der vorletzten Prüfung mit dem ADAM Cup des ADAC Weser-Ems von der Strecke ab und überschlug sich. Um kein Risiko einzugehen, wurden er und Beifahrer Enrico Flores-Trigo zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, wo die Ärzte aber rasch Entwarnung geben konnten.

Max Schumann/Maresa Lade demolierten bei einem Kontakt in WP7 die Spurstange, mussten zwei Prüfungen auslassen und kassierten dafür zehn Strafminuten. Am Ende reichte es für die amtierenden Champions des ADAC Rallye Masters noch für Platz 10. Dagegen freuten sich Cup-Urgestein Tim Wacker - der 23-Jährige aus Maikammer ist bereits seit der Saison 2015 dabei - und Copilotin Chioma Monix als Fünftplatzierte über eine starke Darbietung bei der ADAC Rallye Deutschland und ihr bestes Saisonergebnis. Unterdessen fuhren die US-Amerikaner Sean Johnston und Alex Kihurani mit dem sechsten Schlussrang zwar ein weiteres gutes Resultat ein, zwischenzeitliche Elektronik-Probleme verhinderten aber mehr.

Der siebte und vorletzte Wertungslauf des ADAC Opel Rallye Cup 2018 findet am 28./29. September bei der Rallye Erzgebirge rund um Stollberg statt.

Punktestand nach 6 von 8 Läufen: 1. Lundberg 239. 2. Munster 172. 3. Delhez 141. 4. Volver 135. 5. Knacker 94. 6. Schumann 88. 7. Field 87. 8. Griebel 83. 9. Wacker 66. 10. Johnston 65. 11. Havlat 61. 12. Popov 50

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