So machte man sich hochmotiviert auf zu den ersten sechs Wertungsprüfungen. Die ersten beiden Prüfungen konnten noch bei Tageslicht gefahren werden, bei den weiteren vier musste bereits der Lampenbaum herhalten. Man erhoffte sich unter den ersten drei wiederfinden zukönnen. Leider ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung. ?Das Fahrwerk war noch nicht ideal abgestimmt, und Bremsprobleme machten uns das Leben zusätzlich schwer?, so Sebastian Vollak. Man musste sich am Ende des Tages mit dem sechsten Rang begnügen.
Am Samstag wurde dann auf Angriff gefahren, denn bis zum dritten Platz waren es lediglich 7 Sekunden. Mit einem veränderten Fahrwerk startete das VW-Duo bei strahlendem Sonnenschein, um verlorene Zeit gut zumachen. Vom Gejagten zum Jäger. Das Team profitierte unter anderem von einigen Ausfällen, u.a. von Niels Kunze, der sich überschlagen hatte. Aber auch der kritische Rundkurs Wildsteig fand seine Opfer. Die sehr hochgelegene Prüfung wartete nämlich mit einigen Eisflächen auf die Junioren und die Falle sollte auch zu schnappen.
So verloren die vor Basti Vollak platzierten Markus Fahrner und Joachim Burgard etwa 5 Minuten, weil sie sich im Schnee fest fuhren. Der junge Solinger konnte sich durch einen sicheren Fahrstil bewehren und meisterte diesen Engpass bravourös. ?Kathi und ich hatten uns beim Training die eisigen Stellen sehr genau aufgeschrieben, somit wusste ich wann der Fuß vom Gaspedal musste,? so der 20-jährige. Aber auch er sollte nicht unverschont bleiben. Denn vor ihm fuhr sich der Junior Konstantin Keil ebenfalls im Schnee fest und blockierte die Strecke. Man verlor etwa 35 Sekunden. Zur Freude des jungen Teams erhielt man jedoch eine Zeitgutschrift von 21 Sekunden und konnte hier somit eine drittbeste Zeit herausfahren.
Dann folgten die von Basti favorisierten Prüfungen, was sich an den Zeiten zeigen sollte. Es entbrannte auf den letzten sechs Prüfungen ein heißer Kampf um Platz 2 zwischen Sebastian Vollak und dem Neueinsteiger Florian Auer: ?Ab Samstag Mittag wollten wir angreifen. Ich war mit Platz sechs nicht zufrieden. Hätte ich von der Zeitgutschrift früher gewusst, wäre ich nicht ganz so hart auf Angriff gefahren, um Florian noch einzuholen?, sagte im nachhinein der ehemalige KDS-Junior. Doch der von seinen Fans genannte Basti ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und überzeugte mit vier Bestzeiten nicht nur seine neue Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen aus Klausdorf, sondern auch das begeisterte Serviceteam.
Somit konnte das Team ADAC Nordrhein Vollak/Wüstenhagen die 18 gewerteten Prüfungen mit einem hervorragenden und hart erkämpften 2.Platz beenden. Die Freude im Team war dementsprechend riesengroß. Kathi: "Es war einfach sagenhaft. Basti war die Ruhe in Person. Es war wirklich sehr beeindruckend. Ich hätte mit diesem Ergebnis zu meinem Einstand wirklich nicht gerechnet. Ich bin sehr stolz." In zwei Wochen wird sich das Team dann aufmachen zum zweiten Lauf des ADAC Rallye Junior Cup nach Ostbayern. Hier wird natürlich angestrebt, das Ergebnis von der Rallye Oberland zu bestätigen. Aber auch hier muss man sich wieder gegen die starke Konkurrenz bewähren, zumal auch diese Rallye zum heimischen Gefilde von dem Sieger Maik Steudten gehört.
Ein großes Lob gilt aber noch dem Serviceteam, dass eine hervorragende Arbeit geleistet hat, aber ebenso den Sponsoren, die es dem Team ermöglicht haben, sich zu verwirklichen.
