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Seat-Rückzug nach Sieg bei Saarland-Rallye.

Gerüchte über einen Ausstieg von SEAT in der Deutschen Meisterschaft gab es schon lange. Doch seit gestern ist es offiziell: die VW-Tochter den Ausstieg bekannt.

Erst sah es nach einer Spazierfahrt aus, dann wurde es noch ein richtiger Krimi. Gerade noch 36,3 Sekunden Vorsprung retteten Matthias Kahle (Görlitz) und sein Co-Pilot Dieter Schneppenheim (Alpen) in ihrem Seat Cordoba WRC vor den zweitplatzierten Dieter Depping/Armin Holz (Wedemark/Celle) am Samstag ins Ziel der Saarland-Rallye. Mit dem Erfolg im 6. von sieben Läufen zur deutschen Rallye-Meisterschaft wiederholten Kahle/Schneppenheim ihren Titelgewinn aus dem Vorjahr.

 

Doch in den Freudenbecher fiel gleich ein Wermutstropfen: Seat, erst seit dem vergangenen Jahr im nationalen Championat dabei und gleich zwei Mal Meister, gab überraschend den Ausstieg bekannt. Über mögliche Gründe wird ebenso spekuliert wie über die Pläne des frischgebackenen Meisters Matthias Kahle für die Saison 2002.

 

Kahle/Schneppenheim hatten ihren Vorsprung vor Depping/Holz im VW Golf Kit-Car kontinuierlich ausgebaut. Nach neun der insgesamt 15 Wertungsprüfungen im westlichen Saarland zwischen Losheim und Nennig war Kahles Vorsprung schon auf 1:15,6 Minuten angestiegen. Die vorzeitige Titelverteidigung war zum Greifen nah, nach 1997 und 2000 winkte der dritte Titel im nationalen Championat.

 

Doch Probleme am Motor des Seat Cordoba WRC zwangen zu langsamerer Fahrt. «Ein Ventil war durchgebrannt. Wir haben deshalb die Leistung reduziert und hofften, den Vorsprung ins Ziel retten zu können», erklärte Kahle. Es reichte, weil auch Depping Motorprobleme hatte. «Wir konnten nicht mehr attackieren», meinte der Wedemarker resignierend.

 

Beim letzten Meisterschaftslauf, der 3-Städte-Rallye am 19./20. Oktober im bayrischen Straubing, haben Depping/Holz mit ihrem VW Golf Kit-Car beste Chancen auf die Vize-Meisterschaft, denn durch den zweiten Platz im Saarland konnten sie auch ihren zweiten Meisterschaftsrang festigen. Rang 3 erkämpften sich Carsten Mohe Crottendorf) und sein Berliner Co-Pilot Timo Gottschalk. «Ich hatte über zwei Monate nicht mehr in meinem Renault Megane gesessen und für die ersten Prüfungen eine falsche Fahrwerkseinstellung gewählt», erklärte der Kfz-Meister.

 

Er folgt hinter Hermann Gaßner/Siggi Schrankl auf dem vierten Meisterschaftsrang. Das bayrische Duo platzierte seinen Proton Pert auf dem fünften Gesamtrang und war

damit gleichzeitig bestes Team in der seriennahen Gruppe N.

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