Taktisches Fahren liegt ihm nicht. Das merkte Ruben Zeltner, als er sich zu Beginn der Rallye Baden-Württemberg zwei Fahrfehler leistete, die viel Zeit kosteten und den Druck unnötig erhöhten. Als am Samstag plötzlich Probleme mit dem Getriebe auftraten, stieg die Nervosität im Porsche-Cockpit weiter an. Doch Zeltner spielte seine Routine aus und sicherte zusammen mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz den dritten Gesamtrang ab. Dieses Ergebnis reicht ihm, um sich erneut zum Deutschen Rallye Meister zu krönen.
„Ich hätte zu Saisonbeginn nie damit gerechnet, dass wir erneut den Titel holen können. Aber in der Sommerpause ist mir klar geworden, dass doch etwas gehen könnten und dann hatten hatten wird auch das Glück des Tüchtigen und konnten fleißig punkten. Das hat sich nun ausgezahlt“, sagte Zeltner, der zugab, „Das ist ein hart erkämpfter Meistertitel. Die Konkurrenz war noch stärker als bei unserem Gesamtsieg 2014.“
Schnellster Fahrer der Rallye war Skoda-Junior Fabian Kreim, der sich 12 von 13 Bestzeiten sicherte und mit Beifahrer Frank Christian den vierten Saisonsieg einfuhr. „Wir sind dieses Mal konzentriert und fast ohne Fehler durchgekommen. Das ist ein weiterer Schritt nach vorn. Wir freuen uns über diesen Sieg – aber wir gratulieren natürlich auch Ruben zum vorzeitigen Titelgewinn“, kommentierte Kreim auf dem Siegerpodium in Heidenheim. Hinter ihm feiert Sandro Wallenwein ein beeindruckendes Debüt im Fabia R5. „Es ist ein super Gefühl dieses Auto fahren zu können. Mein Dank gilt meiner Familie, die das möglich gemacht hat“, sagte der Stuttgarter. „Das Problem: Es macht Lust auf mehr. Wenn man einmal so ein Auto fahren durfte, will man nichts anderes mehr. Mal sehen, vielleicht finden wir ja noch mal ein kleines Budget, um 2016 ein paar Läufe zu fahren.“
Auch im ADAC Rallye Masters ist die Titelentscheidung vorzeitig gefallen: Hermann Gaßner machte mit einem weiteren Divisionssieg und dem vierten Gesamtrang den Sack zu. „Zum dritten Mal nach 2006 und 2013 Gesamtsieger im Masters zu sein: Das ist ein sehr schönes Gefühl“, freute sich Gaßner im Ziel.
Bei einem weiteren Testeinsatz für die DRM 2016 lief Dirk Riebensahm im Peugeot 208 T16 R5 als Fünfter im Ziel ein. Mit Co-Pilot Alexander Rath lag er nach den 13 Prüfungen hinter einem bärenstarken Carsten Mohe im Renault Clio R3T und war entsprechend zufrieden : „Für uns lief es gut. Ich taste mich nach und nach an das Potenzial des Autos heran. Nachholbedarf habe ich allerdings noch in mittleren und schnellen Passagen. Da fehlt noch etwas das Vertrauen, sodass wir den Grenzbereich noch nicht ganz erreichen. Dieses Jahr ist aber ohnehin Testjahr für 2016, deshalb ist jeder Meter zusätzlicher Erfahrung wertvoll.“
Das Finale der DRM 2015 findet bei der 3-Städte-Rallye vom 23. bis 24. Oktober statt.
Ergebnis Rallye Baden-Württemberg 2015
| 1. | KREIM / CHRISTIAN | Skoda Fabia R5 | 1:17:03.6 |
| 2. | WALLENWEIN / POSCHNER | Skoda Fabia R5 | +1:33.4 |
| 3. | ZELTNER / ZELTNER | Porsche 997 GT3 | +2:44.0 |
| 4. | GAßNER / THANNHäUSER | Mitsubishi Evo VIII | +3:23.2 |
| 5. | NOLLER / KOPCZYK | Porsche 996 GT3 RS | +3:25.5 |
| 6. | MOHE / HIRSCH | Renault Clio R3T | +4:07.8 |
| 7. | RIEBENSAHM / RATH | Peugeot 208 T16 R5 | +5:07.4 |
| 8. | JETZT / FÖHNER | Fiat 131 Abarth | +5:31.1 |
| 9. | PUSCH / LUTHER | Citroen DS3 R3T | +6:23.2 |
| 10. | LORENZ / FALK | Mitsubishi Evo 6 | +6:30.9 |
