DRM 2014

Ruben Zeltner ist Deutscher Meister

Ruben Zeltner ist Deutscher Rallye-Meister 2014. Dem Porsche-Pilot ist der Titel bereits einen Lauf vor dem Finale nicht mehr zu nehmen. Verfolger Hermann Gaßner junior sammelte bei der Lausitz-Rallye zwei Punkte zu wenig, um die Meisterschaftsentscheidung noch offen zu halten.

Im Kampf mit einer ganzen Armada starker Schotter-Spezialisten aus Nord- und Osteuropa war Hermann Gaßner jr. der beste deutsche Teilnehmer und konnte sich in einem spannenden Kampf um die zweite Position durchsetzen. Vielleicht wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn nicht der spätere Sieger Anders Gröndal bereits zu Beginn uneinholbar in Führung gegangen wäre.

Der Norweger nutzte die freie Sicht auf der Auftaktprüfung und setzte sich über eine Minute vom Rest des Feldes ab, während die Konkurrenten durch den dichten Staub gehandicapt waren. „Die Sichtweite lag teilweise unter zwei Metern“, beschreibt Gaßner junior. „Auf der Prüfung haben wir mehrfach gestanden. So schleppten wir von Beginn an einen Riesen-Rückstand mit uns herum.“

Dennoch konnte der Surheimer mit seiner Leistung zufrieden sein, auch wenn es nicht dazu reichte, die Titelentscheidung noch einmal zu vertagen: „Zu Beginn musste ich mich noch daran gewöhnen, den R4 auf Schotter zu bewegen. Das war für uns eine Premiere. Aber es lief immer besser - das Auto ist wie gemacht für Schotter.“

Am Ende fehlten ihm schließlich 3,1 Sekunden: Auf der als Powerstage gewerteten WP 7 wurde er mit diesem Rückstand auf den Finnen Kristian Kiviniemi (Mitsubishi Lancer R4) als Dritter gewertet und erhielt dafür einen Zusatzpunkt. Er hätte neben den 25 Punkten für den DRM-Sieg aber die drei Punkte für die Bestzeit benötigt, um Zeltners Titel zu verhindern. So blieb dem Deutschen Rallye-Meister von 2009 nur, dem diesjährigen Champion sportlich-fair zu gratulieren: „Herzlichen Glückwunsch an Ruben, er hatte eine Super-Saison. Wir haben versucht, es noch bis zum Finale spannend zu halten, aber letztlich haben uns dazu die zwei Pünktchen in der Powerstage gefehlt.“

Erster DRM-Titel für Porsche seit 1977

Den neuen Champion Ruben Zeltner erreichte die Nachricht vom Titelgewinn im Urlaub. Der Porsche-Pilot hatte den Start bei der Lausitzer Schotter-Rallye ausgeschlagen, weil er im heckgetriebenen 911 GT3 R auf dem losen Geläuf gegen die Allrad-Konkurrenz ohnehin chancenlos gewesen wäre und sein Vorsprung in der Tabelle bereits komfortabel war.

„Das macht mich natürlich glücklich und froh“, jubelte er. „Wir sitzen hier auf Mallorca gerade mit einigen Freunden zusammen und werden den Titel heute Abend sicherlich feiern. Jetzt kann ich die 3-Städte-Rallye ganz entspannt angehen, denn es ist für mich Ehrensache, dass ich beim Finale dabei bin.“

Für Zeltner ist es der bislang größte Erfolg seiner Laufbahn. Der gebürtige Schwabe begann seine Rallye-Karriere auf dem Beifahrersitz und startete in den 1980er Jahren in der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft. Er stieg bis in das Werksteam von Volkswagen auf, wo er als Co-Pilot mit Raimund Baumschlager unterwegs war. Seinen ersten Einsatz als Fahrer absolvierte er 1999, den ersten DRM-Start im Jahr 2001. Hier sorgte er in den vergangenen Jahren vor allem auf Porsche 911 für Furore und holte in diesem Jahr für die Marke aus Zuffenhausen den ersten DRM-Titel seit dem Erfolg von Ludwig Kuhn / Klaus Hopfe im Jahr 1977.

Rennen im ADAC Rallye Masters offen

Auch wenn sich Zeltner bereits den DRM-Titel sichern konnte, im ADAC Rallye Masters liegt Hermann Gaßner vorn, obwohl dieser sich in der Lausitz Peter Corazza beugen musste, der wiederrum den vierten Masters-Platz in der Meisterschaft belegt.

Als besonderer Gast trat ein Pilot an, den Motorsportfans sonst aus dem Rundstreckensport kennen: Der Regensburger Albert von Thurn und Taxis ging mit Co-Pilotin Sandra Bufe in einem Mitsubishi Lancer Evo 9 an den Start. Der Gewinner der Fahrerwertung des ADAC GT Masters 2010 war bereits zum zweiten Mal auf den Rallyepisten im östlichen Sachsen unterwegs und gab zu: „Das war für mich eine reine Fun-Veranstaltung.“ Mit Platz 24 von 59 gewerteten Teams schlug er sich dennoch beachtlich und freute sich: „Es hat riesigen Spaß gemacht. Auf Schotter zu fahren ist einfach nur genial.“

Absagen und vorzeitiges Ende

Schon der Auftakt der diesjährigen Lausitz-Rallye stand unter keinem guten Stern. Zunächst beschwerten sich einige Fahrer über schlechte Sicht wegen der Staubentwicklung, dann musste die erste Prüfung vorzeitig abgebrochen werden, weil sich ein Beifahrer verletzt hatte, nachdem er von der Motorhaube seines Einsatzfahrzeuges geflogen war. Die Rodeo-Nummer war das Ergebnis eines vorangegangenen Abflugs, bei dem die Front des Fahrzeugs beschädigt wurde und deshalb die Haube nicht mehr fixiert werden konnte. Aus Sicherheitsgründen wurde nicht nur die zweite, sondern auch die letzten beiden Prüfungen abgesagt, sodass die diesjährige Lausitz-Rallye sieben statt den ursprünglich zehn angesetzten Prüfungen hatte.

LINK:Ergebnisse Lausitz-Rallye 2014

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