Ostsee-Rallye

Riedemann holt Gesamtsieg

Mit einer faustdicken Überraschung endete die ADAC Ostsee-Rallye. Auf der Zielrampe wurde Christian Riedemann mit Co Oliver Bobrink als Sieger geehrt.

<strong>STARK:</strong> Christian Riedemann gewinnt die Ostsee-Rallye

Im kleinen Citroën C2R2 erkämpften sie sich nach einem spannenden Verlauf sensationell den Sieg beim sechsten von sieben Vorläufen zu den ADAC Rallye Masters 2009. Mit dem dritten Gesamtrang hinter Riedemann und dem Dänen Martin Knudsen (Honda Civic Type R R3) verteidigte Carsten Alexy die Führung in der Breitensportserie des ADAC. Mit nun 109 Punkten konnte der Nordhesse im Audi S2 quattro seinen Vorsprung leicht ausbauen. Alois Scheidhammer (Opel Astra) reichte der dritte Platz in der Diesel-Division der HJS Diesel Masters um sich mit 93 Zählern auf Rang zwei der Zwischenwertung zu verbessern. Hinter Achim Behrens / Dirk Schnelle (84 Punkte), die punktlos abreisen mussten, liegt Christian Riedemann nach diesem Erfolg nun schon mit 82 Zählern auf dem vierten Masters-Rang.

 

Ganz oben auf der Favoriten-Liste stand der Hamburger Jan Becker. Doch seine Träume auf den sechsten Gesamtsieg in Folge in Ostholstein zerplatzten schon nach wenigen Metern durch einen kapitalen Motorschaden am Mitsubishi Lancer. Auch die amtierenden Vizemeister Guido Imhoff / Sebastian Walker mussten ihren VW Golf Kit-Car schon auf der ersten WP mit einer zerborstenen Antriebswelle abstellen. Doch auch für den siegreichen Youngster begann die Rallye mit einem gehörigen Schrecken. „Gleich auf der ersten Wertungsprüfung riss das Kupplungsseil“, berichte Riedemann, „das passiert beim C2 öfter, deshalb hatten wir Ersatz dabei.“

 

 Vor WP zwei bauten sie das defekte Teil aus und absolvierten die Königsprüfung auf dem Übungsplatz Putlos ohne Kupplung. „Das kostete kaum Zeit, die Kupplung brauche ich eh nur zum Start“. Der Einbau des neuen Seiles vor WP 3 dauerte länger als erlaubt und „kostete“ 20 Strafsekunden. Gesamtrang sieben und ein Rückstand von 50 Sekunden auf die Spitze waren das Resultat seiner Auftaktphase.


Doch dann begann die Galavorstellung des Youngsters. Die Dänen Kim Boisen (BMW M3) und Martin Knudsen teilten sich zu Beginn die Bestzeiten und kämpften um den Sieg. Nachdem Boisen aufgeben musste, ging Riedemann auf die Jagd nach Knudsen. Auf der vorletzten Prüfung beschädigte sich der Däne den rechten Vorderreifen seines Honda Civic und verlor rund 20 Sekunden. Vor der Finalprüfung war sein Vorsprung auf nun 4,9 Sekunden geschrumpft. Mit einer weiteren Bestzeit, seiner insgesamt sechsten! auf den 13 WP, sicherte sich Riedemann den ersten Gesamtsieg seiner Karriere. „Vor der letzten WP habe ich gedacht, das könnte gehen und dann haben wir noch einmal voll attackiert“, strahlte der Sulinger im Ziel.


Hinter Knudsen fuhr Carsten Alexy mit Ehefrau Michaela auf dem heißen Sitz des Audi S2 quattro auf Rang drei. „Als ich Jan Becker in der ersten WP stehen sah, war die Konzentration kurz weg und wir haben ein paar Sekunden verloren. Um diesen dritten Platz mussten wir sehr kämpfen. Mehr war heute nicht möglich“, erläuterte der Nordhesse. Um den vierten Platz stritten sich zwei „Nordlichter“ in ihrem BMW M3. „Zum Schluss haben wir nochmals richtig attackiert, es war den ganzen Tag ein harter Kampf“, schmunzelte Timo Grätsch nach seinem Erfolg im Vergleich mit Ralf Bonde. Bonde ergänzte, „der Kampf mit Timo auf den anspruchsvollenPrüfungen hat aber auch riesigen Spaß gemacht.“


Weniger erfolgreich war der Einsatz im hohen Norden für einige Teams aus der Masters-Spitzengruppe. Neben Jan Becker mussten auch Achim Behrens, Antriebsschaden am Renault Clio und der Hamburger Nils Heidmann (Motorprobleme am VW Polo) die Heimreise punktlos antreten.

 

Mit einem weiteren Divisionssieg schoben sich Nils Kunze / Michael Schwendy bis auf fünf Zähler an Heidmann heran und halten so den Kampf um den Divisionssieg weiter offen. In der Division sieben hatte der amtierende ADAC Junior Cup-Champ Konstantin Keil das Heft fest in der Hand. Ein Getriebedefekt am VW Golf ausgerechnet auf der Zuschauerprüfung im Hafen von Neustadt beendete seinen Auftritt. So ging der Sieg in den HJS Diesel Masters an Holger Knöbel im Opel Astra, der sich damit auch in die Top-Ten der Masters-Gesamtwertung schob.

 

Ergebnis 2. ADAC-Ostsee-Rallye:

01. Riedemann/Bobrink, Citroen C2 R2, A7, Div 5, 1:16:07,7 Stunden
02. Knudsen/Kjär, Honda Civic R3, A8, Div 3, + 4,0 Sek.
03. Alexy/Alexy, Audi S2 Quattro, H16, Div 1, + 25,7 Sek.
04. Grätsch/Gawlick, BMW M 3, H15, Div 2, + 1:23,4 Min.
05. Bonde/Gottschalk, BMW M 3, H15, Div 2, + 1:33,0 Min.
06. Bodilsen/Henriksen, Mitsubishi Lancer Evo 7, N5, Div 4, + 1:53,1 Min.
07. Blankenburg/Schädel, BMW M 3, H15, Div 2, + 3:37,3 Min.
08. Schackenberg/Birko, VW Golf GTI 16V, H14, Div 3, + 4:34,5 Min.
09. Meyer/Rohde, VW Golf GTI 16V, H14, Div 3, + 4:53,1 Min.
10. Schütt/Finke, Ford Escort RS 2000, H14, Div 3 + 4:57,9 Min.

 

Zwischenstand ADAC Rallye Masters
01. Alexy, Carsten Audi S2 1 109
02. Scheidhammer, Alois Opel Astra GTC 7 93
03. Behrens/Schnelle Renault Clio 2 3 84
04. Riedemann/Bobrink Citroen C2R2 5 82
05. Grätsch, Timo BMW M3 2 76
06. Heitmann, Nils VW Polo 6 75
07. Kunze/Schwendy Citroën Saxo VTS 6 70
08. Becker, Jan Mitsubishi Lancer 1 60
09. Knöbel/Fritzensmeier Opel Astra GTC 7 55
10. Gengler/Gengler (L) Subaru Impreza 1 51

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