Riedemann gewinnt Rallye Stemweder Berg

Mit 4,3 Sekunden Vorsprung war Dominik Dinkel in die letzte Prüfung gestartet und der Druck auf den Skoda-Piloten war enorm. Von hinten lauerte Christian Riedemann auf einen Fehler des Spitzenreiters, der sich weder kampflos besiegen lassen wollte, noch wichtige Punkte für die Meisterschaft aufs Spiel setzen konnte. Doch dieses Mal unterlief Dinkel ein entscheidender Fehler, als er nach etwa fünf Kilometer von der Strecke rutschte und das Ziel nicht mehr erreichen konnte. „Wir sind in einer Linkskurve etwas auf den Dreck gekommen, drehten uns ein und steckten im Graben fest“, ärgerte sich Dinkel.

Riedemann staubte ab und feierte zusammen mit Beifahrer Michael Wenzel seinen ersten Saisonsieg – eine beeindruckende Leistung nach über einem Jahr verletzungsbedingter Zwangspause. „Bei unserem Tempo bestand die Gefahr, einen Fehler zu machen. Wir freuen uns wahnsinnig über unseren Sieg“, so Riedemann. 

Auch die Peugeot-Piloten Marijan Griebel und Roman Schwedt profitierten vom späten Dinkel-Ausfall, sie holten sich die Plätze zwei und drei. „Wir haben bei dieser Veranstaltung das maximale Mögliche herausgeholt. Dass es auf diesen Strecken schwierig wird mitzuhalten, war mir klar. Daher bin ich froh, dass wir diesen zweiten Gesamtrang für das Team sichern konnten“, sagte Griebel.

Carsten Mohe erlebte mit seinem Renault Maxi Megane Höhen und Tiefen. Trotz der vielen Abzweige auf den Prüfungen war er mit seinen Zeiten mehr als zufrieden, doch auf der sechsten Prüfung sorgte zunächst eine defekte Servopumpe für Aufregung, wenig später riss auf auch das Kupplungsseil. Eine notdürftige Reparatur auf der Verbindungsetappe führte zu einer Verspätung an der Zeitkontrolle, woraus eine Zeitstrafe von 110 Sekunden resultierte. Ein Getriebeschaden bedeutete nach der zwölften Prüfung das endgültige Aus.

Den vierten Platz eroberte daraufhin Björn Satorius (Subaru Impreza WRX), der sich in der Division 2 ein Duell mit Dennis Rostek (Mitsubishi Lancer Evo X) lieferte. Bereits am Freitagabend fuhr Satorius einen Vorsprung von knapp 15 Sekunden heraus. Schnelle Zeiten von Rostek und eine Zeitstrafe von Satorius machten den Zweikampf am Samstag noch einmal spannend. Auf den letzten fünf Prüfungen zog Satorius das Tempo an und sicherte sich den Erfolg. „Der Sieg in der Division 2 ist genau was wir wollten. Der Kampf mit Dennis war spannend, er kommt Stück für Stück näher, das verspricht eine gute Saison“, meinte Satorius. 

Die 2WD-Wertung wird zur sicheren Beute von Hermann Gassner jr. (Toyota) und im Opel-Cup setzt sich erneut der Schwede Elias Lundberg durch.

Nach fast einjähriger Pause feierte Lokalmatador Niklas Stötefalke das Comeback im Opel Adam R2. Trotz konstant schnellen Zeiten musste er sich zunächst hinter Tobias Just (Citroën  C2R2) einordnen. Just dominierte das Geschehen und führte die Division 5 mit über 45 Sekunden an, bis ihm ein Fahrfehler auf Wertungsprüfung neun zum Verhängnis wurde. Daraufhin übernahm Stötefalke die Führung und brachte diese vor heimischer Kulisse sicher ins Ziel: „Ich hätte es nicht besser malen können. Dieses Projekt mit einem Sieg in der Division zu beschließen ist fantastisch. Das werden wir heute Abend gebührend feiern.“ 

Die Deutsche Rallye Meisterschaft wird mit der Rallye Wartburg am 27. und 28. Juli fortgesetzt. Zur Saisonhalbzeit führt Dinkel weiterhin mit 72 Punkten. Riedemann folgt mit 62 Zählern auf dem zweiten Rang.

DRM-Stand: 1. Dominik Dinkel 72; 2. Christian Riedemann 62; 3. Marijan Griebel 55; 4. Roman Schwedt 42; 5. Simone Tempestini 30; 5. Kalle Rovanperä 30; 7. Hermann Gassner jr. 18; 7. Konstantin Keil 18; 9. Tom Kristensson 17; 9. Sepp Wiegand 17