Gassner siegt

Richert übernimmt Masters-Führung

Spannend verlief der erste der beiden Finalläufe zu den ADAC Rallye Masters im Harz. Titelverteidiger Hermann Gassner gewann erneut die Rallye Niedersachsen

<strong>VORN:</strong> Frank Richert und Matze Prillwitz erobern Masters-Führung

Schon bei der Auftaktprüfung am späten Freitag Abend übernahm Toni Werner die Führung vor Gassner und Richert. Auf den vierten Platz schob sich sensationell Hermann Gassner Junior, der 18-jährige Sohn des Titelverteidigers und übernahm damit die Führung in der seriennahen Gruppe N.

 

Auf den anspruchsvollen Asphalt-Prüfungen rund um Osterode entwickelte sich dann am Samstag ein spannender Sekundenkampf zwischen Werner und Gassner um die Vorherrschaft im Harz. Nach sechs Prüfungen und gerecht geteilten drei Bestzeiten für jeden der Beiden führte Tabellenleader Werner mit 4,7 Sekunden vor Gassner. „Das wird noch richtig knapp, wir dürfen nur nicht ausfallen“, orakelte Werner noch in der Pause. In der siebten WP rutschte er in einen Graben und kam erst nach langen 34 Minuten frei. Doch zu spät: durch die Überschreitung der zulässigen Zeit waren sie aus der Wertung. „So nahe liegen Sieg und Niederlage zusammen. Wir sind an der rutschigsten Stelle der ganzen Rallye auf einer Wasserlache aufgeschwommen und rückwärts in einen Graben gerutscht. Wären nur drei Zuschauer direkt da gewesen, hätten wir sofort weiterfahren können,“ erklärte Toni Werner.

 

Während Gassner dem nun ungefährdeten Sieg entgegenfuhr kämpfte Richert mit Motivationsproblemen. „Ich war einfach zu vorsichtig, fast schon wie im Winterschlaf,“ schmunzelte der Berliner. Nach dem Ausfall von Werner konzentrierte er sich darauf Platz zwei nach hinten abzusichern und so als Tabellenleader nach Bayern zu reisen. Von hinten drängten vor allem Jörg-Axel de Fries und Co Peter Loth im Mitsubishi Lancer, die ihre Attacke auf Richert nach einem High-Speed-Dreher dann aber abbliesen. Durch Platz drei schoben sie sich in die Top-Ten der Masters-Tabelle.

 

Das spannende Duell um den vierten Platz und den Sieg in der Gruppe N entschied letztlich HJS-Sportchef Klaus Osterhaus im Mitsubishi Lancer für sich. Der Routinier zollte dem knapp geschlagenen Gassner-Junior großen Respekt, „eine tolle Visitenkarte die er hier abgegeben hat.“ Die Technik am Audi S2 Quattro des Nordhessen Carsten Alexy verhinderte mehr als den sechsten Gesamtrang. Mit einigen zweiten Gesamtzeiten zeigte er jedoch sein Potential auf.

 

Nachdem Lars Mysliwietz am Vormittag durch eine falsche Reifenwahl hinter Matthias Homuth zurückgefallen war, erkämpfte er sich auf den Nachmittagsprüfungen die Führung in der Division 5 (seriennahe Fahrzeuge bis 2.000 ccm) zurück. Ihr Duell führte die beiden auf die beachtlichen Plätze sieben und acht im Gesamtklassement. Ebenso eng war es in der Division 6 (seriennahe Fahrzeuge bis 1.600 ccm), die der Berliner Niels Kunze im Citroën Saxo VTS knapp vor seinem Markenkollegen Matthias Kuhnert (Lahstedt) für sich entscheiden konnte. Zwischen die beiden schob sich der 19-jährige Saar-Youngster Patrick Anglade (Wahlen/Opel Astra GTC) auf den zwölften Gesamtrang, gewann sowohl die Diesel-Division der Masters-Wertung sowie auch die Wertung der HJS-Diesel-Rallye Masters. Dort hatte Horst Rotter (Großalmerode) klar dominiert, bis er am Start der WP acht mit einem Antriebswellenschaden am Opel Astra aufgeben musste.

 

Endstand nach 13 Wertungsprüfungen (112,89 Kilometern)
01. Hermann Gassner/Siggi Schrankl, Mitsubishi Lancer, 1:05:22,2

02. Frank Richert/Matthias Prillwitz, Ford Escort Cosworth, + 2:45,7 

03. Jörg de Fries/Peter Loth, Mitsubishi Lancer, + 2:58,2

04. Klaus Osterhaus/Uwe-Arthur Mausbeck, Mitsubishi Lancer, + 3:11,5

05. Hermann Gassner jr./Karin Thannhäuser, Mitsubishi Lancer, + 3:25,7

06. Carsten Alexy/Karlheinz Knaus, Audi S2 Quattro, + 4:13,6

07. Lars Mysliwietz/Oliver Schumacher, Honda Civic Type R, + 5:54,4

08. Matthias Homuth/Matthias Jung, Opel Kadett GSI, + 7:04,0

09. Jürgen Hohlheimer/Wilfried Kippe, Fiat Punto Kit-Car, + 7:22,1

10. Timo Grätsch/Alexandra Gawlick, BMW M3, + 7:47,3

 

ADAC Rallye Masters nach den Vorläufen und einem von zwei Finals:

1. Richert/Prillwitz Ford Escort Cosworth 164
2. Gassner/Schrankl Mitsubishi Lancer  148
3. Werner/Edelmann Porsche 911 GT3  146
4. Homuth/Jung Opel Kadett 16V 127
5. Mysliwietz/Schumacher Citroën C2/Honda CivicTypeR 125
6. Osterhaus/Mausbeck Mitsubishi Lancer 104
6. Kuhnert/Söbke Citroën Saxo VTS 104

« zurück