Ausbau der Masters-Führung

Richert siegt erneut

Nach einem spannenden Sekundenkampf gewannen Frank Richert und Matthias Prillwitz im Ford Escort Cosworth wie im Vorjahr die Rallye Sulinger Land.

<strong>WIEDER ZUGESCHLAGEN:</strong> Frank Richert baut Masters-Führung aus

Für das Berliner Duo wurde nach 16 Wertungsprüfungen (129,4 km) eine Gesamtfahrzeit von 1:28:01,0 Stunden auf der Zielrampe notiert. Der zweimalige Niederländische Rallye-Meister Jan Nijhof lag zusammen mit Co Bart Hissink im Toyota Celica GT-Four knappe 18,9 Sekunden zurück. Trotz massiver Probleme im Antriebsstrang auf der letzten WP retteten Carsten Alexy / Karlheinz Knaus im Audi S2 quattro ihren dritten Gesamtrang ins Ziel.

 

Eine sensationelle Vorstellung bot der amtierende ADAC Rallye Junior Cup-Champion Mathias Kuhnert aus Lahstedt. Gemeinsam mit seinem Warsteiner Co Jens Söbke fuhr er im Feld der 114 Starter mit dem kleinen Citroën C2R2 auf den vierten Platz. In der Masters-Wertung schob sich Kuhnert mit 55 Zählern auf Rang zwei hinter Richert, der mit 116 Punkten seinen Vorsprung weiter ausbauen konnte. Mit Rang zwei in der Division 4 belegen Dirk Klemund / Thomas Schöpf (54 Punkte) im Subaru Impreza nun den dritten Zwischenrang nach vier von acht Vorläufen zu den ADAC Rallye Masters. Im ADAC Rallye Junior Cup eroberte Konstantin Keil (BMW 120d) die Führung vor den beiden Suzuki Swift Piloten Manuel Kößler und Thomas Leipold.

 

Schon die Auftakt-Prüfung zeigte, dass es für Frank Richert nicht einfach werden würde, den Vorjahreserfolg zu wiederholen. Den Wimpernschlag von 0,1 Sekunden hinter Richert überquerte Nijhof die Ziellinie. Der zweimalige Sulingen-Sieger Armin Holz war derweil nach einem Ausritt im VW Golf Kit-Car schon ins Nirwana der Ergebnislisten abgetaucht. Axel de Fries (Mitsubishi Lancer) folgte dem Spitzenduo in Schlagdistanz, musste nach einem Defekt an der Hinterachse aber aufgeben. Das IVG-Gelände, ein ehemaliges Militär-Depot, zählt zu den wirklich anspruchsvollen Prüfungen in Deutschland. „Kurve an Kurve; und diesmal auch extrem rutschig,“ lautete die respektvolle Kurzbeschreibung vieler Teams. Nijhof leistete sich dort zwei Dreher und rutschte 34 Sekunden zurück.

 

Sekunde für Sekunde robbte er sich wieder an Richert heran, der bekannte, „ich freue mich schon auf die Nachmittagsprüfungen mit dem hohen Schotteranteil“. Über 20 Sekunden war der Berliner auf der ersten dieser Prüfungen schneller als Nijhof, der über fehlende Motorleistung klagte. Aber auch nach der Reparatur kam der Niederländer im ex-WM-Auto von vierfach-Weltmeister Juha Kankkunen nicht mehr richtig an Richert heran. Der beschränkte sich darauf, seinen Vorsprung bis ins Ziel kontrolliert zu verteidigen.

 

Mit den Plätzen fünf bis sieben in der ersten WP machten Kuhnert, Matthias Homuth (Opel Kadett GSI) und Olaf Müller Ahlden, BMW 320is schon sehr früh klar, dass sie ganz vorne mitmischen wollten. Das Spitzentrio aus der Division 5 machte den Leistungsnachteil ihrer Fahrzeuge durch eine beeindruckende Fahrweise wett. Kuhnert übernahm die Führungsarbeit, fuhr bis auf Platz vier nach vorn und verteidigte dieses tolle Resultat auch auf den Schotteretappen gegen die heranstürmenden PS-Protze. Homuth wurde durch einen Motorschaden und Müller durch ein Getriebeproblem gestoppt.

Die Division 2 für bärenstarke Boliden mit nur einer angetriebenen Achse ging erstmals an das schleswig-holsteinische Duo Timo Grätsch / Alexandra Gawlick (Handewitt) im BMW M3. Nach mehreren Führungswechseln setzten sie sich gegen ihren niederländischen Markenkollegen Dick Bloemendaal und die beiden Volvo-Piloten Gerben Brouwer und Gerad Hofhuis durch.

 

Bei den ADAC Junioren gab es zwei tragische Helden. Auftaktsieger Felix Herbold lag als Führender im Suzuki Rallye Cup auf dem 14. Gesamtrang, als er nach einem Ausritt aufgeben musste. Der Junior-Sieg in der Division 6 ging somit an Thomas Leipold in einem weiteren Suzuki Swift. Der Saarländer Patrick Anglade  lag als Leader des HJS Diesel Masters sogar auf dem 12. Gesamtrang, als er mit einer defekten Antriebswelle am Opel Astra ausrollte. Die vollen Junior-Punkte in der Diesel-Division gingen erneut an Konstantin Keil der damit im geliehenen BMW 120d auch die Führung in der Zwischenwertung übernahm. Manuel Kößler (Suzuki Swift), der erneut in der Division 6 Zweiter wurde und Thomas Leipold folgen auf den Plätzen.

 

ADAC Pegasus Mobil Rallye Sulinger Land 2008
01. Frank Richert/Prillwitz, Ford Escort Cosworth, Div. 1 1:28:01,0
02. Jan Nijhof/Hissing, Toyota Celica GT4, Div. 1 + 0:18,9
03. Carsten Alexy/Knaus, Audi S2 Quattro, Div. 1 + 4:35,0
04. Mathias Kuhnert/Söbke, Citroën C2R2, Div. 5 + 6:09,6
05. Timo Grätsch/Gawlick, BMW M3, Div. 2 + 6:51,2
06. Dick Bloemendaal/Wissing, BMW Compact M3, Div. 2 + 7:20,2
07. Marcel van Laarhoven/Grooten, Ford Escort Cosworth, Div. 1 + 7:20,3
08. Gerben Brouwer/Smedes, Volvo S60 Turbo, Div. 2 + 7:22,1
09. Gerad Hofhuis/Hofhuis, Volvo 850 T5R, Div. 2 + 7:26,5
10. Kai-Dieter Kölle/Mäding, Porsche 911 Carrera, Div. 2 + 7:50,5

 

ADAC Rallye Masters 2008: Stand nach vier von acht Vorläufen:
1. Richert/Prillwitz 116, 2. Kuhnert/Söbke 55, 3. Klemund/Schöpf 54, 4. Werner/Edelmann 51, 4. Grätsch/Gawlick 51, 6. Imhoff/Walker 42

 

Die Bilder der Rallye Sulinger Land...

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