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Mysliwietz erkämpft Platz zwei

Bestens vorbereitet gaben Lars Mysliwietz und Jörg Bastuck in Wittenberg von Anfang an mächtig Gas, um in der sehr dünnen Luft der Klasse N3 von Beginn an vorne dabei zu sein.

<strong>Quertreiber:</strong> Lars Mysliwietz und Jörg Bastuck

Was die über 30.000 Zuschauer u.a. wegen der kurzen Anfahrtswege freute, bereitete den Rallye-Assen der DRM arge Kopfschmerzen. Denn die Wertungsprüfungen, die vornehmlich aus Schotter, Kies und losem Sand bestehen, wurden von Durchfahrt zu Durchfahrt immer tiefer und härter. Und dieser Umstand forderte schließlich seinen Tribut. Bei der extrem selektiven Schotter-Rallye erreichte nur rund die Hälfte der 44 gestarteten Teams das Ziel.

 

Darunter auch das SR1-Team-Saarland mit den Fahrern Lars Mysliwietz und Jörg Bastuck auf ihrem seriennahen Honda Civic Type-R. Bestens vorbereitet gaben die beiden Piesbacher von Anfang an mächtig Gas, um in der sehr dünnen Luft der Klasse N3 von Beginn an vorne dabei zu sein. Vertrauen konnten sie dabei auf ein perfekt vorbereitetes Rallyefahrzeug und ein eigens für das Fahrzeug gebaute H & R Schotterfahrwerk, dass auch bei Tempo 180 fast mühelos den Honda über die Piste trug.

 

Doch wie bei solchen Streckenbedingungen fast schon zu erwarten, hielt auch diesmal der Fehlerteufel seinen Einzug. Auf WP 3 wurde durch einen mächtigen Schlag die Hinterachse inkl. Dämpfer so arg beschädigt, dass Mysliwietz/ Bastuck auf den nächsten 3 Prüfungen alle Hände voll zu tun hatte, um den wie einen wild gewordenen Geißbock hüpfenden Honda unter Kontrolle zu halten.

 

?Also normalerweise hab ich ja keine Angst beim Rallyefahren, aber ich war wirklich froh, als wir im Service waren und unsere Mechaniker das Fahrwerk tauschen konnten. Es ist nämlich gar nicht so schön, wenn man bei 160 km/ h auf einem üblen Schotterweg im Wald beim Anbremsen das Gefühl hat, dass dich gleich der Kofferraum überholen möchte? gibt Mysliwietz zu Protokoll.

 

Eine beherzte Aufholjagd wurde dann leider in der Hälfte der letzten WP des ersten Tages unterbrochen, weil durch die starke Hitzeentwicklung im Motorraum das Rallyegefährt einfach mal seinen Dienst quittierte und sich, sehr zum Unmut seiner Besatzung, eine 30 sekündige Pause gönnte. Doch am Abend war man sich trotzdem einig: Die insgesamt über 50 Sekunden an verlorener Zeit kann das Team am zweiten Tag wieder wett machen. Gesagt, getan, am Samstag Morgen als vierte in der Klasse gestartet, praktizierten die beiden Saarländer eine Aufholjagd par Excellence. Prüfung für Prüfung arbeiteten sie sich weiter an die Konkurrenz heran und lagen bei der vorletzten Prüfung mit 5 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Der konnte dann, trotz harter Konkurrenz, nach fast 200 WP-Kilometer ins Ziel der wohl härtesten Schotterrallye Deutschlands gerettet werden.

 

Ebenfalls erfreulich aus saarländischer Sicht war die Zielankunft von Jörn Limbach und seinem Fahrer Armin Holz auf VW Golf Kit Car, deren Getriebe sich langsam auflöste und die ab Mitte der Rallye nur noch 3 Gänge zur Verfügung hatten.

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