Beim Auftaktlauf zumn ADAC Rallye Masters und zur ADMV-Rallyemeisterschaft strahlt Carsten Mohe über seinen zweiten Erzgebirge-Erfolg, zumal es weltweit der erste Gesamtsieg für den neuen Renault Mégane RS ist. „Ich bin hochzufrieden“, erklärt Mohe nach der Zieldurchfahrt auf dem Stollberger Markt, „aber wir müssen noch Verbesserungen bei der Abstimmung finden.“
Mohes Erfolg beim Heimspiel wird begünstigt von Fehlern und Ausfällen der härtesten Konkurrenten. Maik Förster, Spitzenreiter vom Freitagabend, stellt seinen gelben Mitsubishi in der WP 2 mit abgerissener Antriebswelle ab. Carsten Alexy kämpft mit dem Tschechen Ji?i Pertli?ek um Platz 2, obwohl er fast nach jeder Prüfung den Keilriemen der Lichtmaschine fixieren muss. Zu seinem Ausfall auf der vorletzten Prüfung gibt es jedoch eine andere Diagnose: dem Audi S2 fehlt ein Rad! Johnny Pedersen hätte das Podium erreichen können, doch der Däne reißt im zweiten Mildenau-Rundkurs ein Rad des bärenstarken BMW M3 ab.
Peter Corazza, Erze-Sieger 2009 und 2010, lässt den schwarzen Freitag (1 Minute Plattfuß, 5 Minuten Stempelfehler) auf seine Weise vergessen. Er scheucht den Gruppe-N-Mitsubishi mit vollem Einsatz durch seine Heimat, gewinnt alle acht Wertungsprüfungen am Samstag und verkürzt den Rückstand von 6:03 auf 3:40 Minuten. Im Ziel hat sich der Frust so weit gelegt, dass sich Corazza bereits wieder ärgern kann, weil er das Podium um 15 Sekunden verpasst hat!
Auf das Podium fahren der 55-jährige Routinier Ji?i Pertli?ek aus Pilsen im Gruppe-N-Mitsubishi und der 36-jährige Niklas Birr im Renault Clio R3. Birr zeigt mit der nur 220 PS starken Access-Variante eine überzeugende Leistung – allerdings treibt ein kleiner Fehler 900 Meter vor dem Ziel den Adrenalinpegel nach oben. „Ich habe uns schon mit 170 km/h auf die Autobahn purzeln sehen“, gibt Co Nico Eichenauer zu.
Ken Milde schafft als Fünfter die beste Platzierung seit seinem Comeback, dahinter erreichen bereits der 20-jährige Sepp Wiegand und Claudia Harloff das Ziel. Mit dem 1600er Polo gewinnen sie die Masters-Division 5 und führen den ADAC-Junior-Cup an. Hinter den Routiniers Kunstmann, Voigtmann und Nielsen schafft mit Ron Schumann ein weiterer Nachwuchsfahrer den Sprung in die Top Ten. Veit König holt sich im Suzuki Swift die Division 6, als bester Trabant erreicht Andreas Schramm das Ziel vor Mike Knorn und Thomas Grimm.
Nur 36 der 56 gestarteten Teams sehen das Ziel nach neun Wertungsprüfungen über 98 km. Wenig Begeisterung lösen die WP-Strecken aus. Auf den Rundkursen herrscht dichter Verkehr, die Mischung aus schnellen Asphaltpassagen und knüppelharten Feldwegen passt nicht, die ausgefahrenen Betonplatten der Schlettau-Prüfung werden sogar vom Sieger Carsten Mohe (der hier jeden Meter kennt) kritisiert. Positiv: Bei trockenem Wetter lockt die „Erze“ sehr viele Fans an.
Ergebnis 48. ADMV-Rallye Erzgebirge am 8./9. April 2011:
01. Carsten Mohe/Katrin Becker, Renault Mégane, Div.2, 1:04:03,4 Std.
02. Ji?i Pertli?ek/Petr Picka, Mitsubishi Evo 9, Div.4, + 2:21,3 Min.
03. Niklas Birr/Nico Eichenauer, Renault Clio R3, Div.3, + 3:25,8
04. Peter Corazza/Uwe Kunze, Mitsubishi Evo 9, Div. 4, + 3:40,2
05. Ken Milde/Michael Mai, Mitsubishi Evo 6, Div. 4, + 4:22,9
06. Sepp Wiegand/Claudia Harloff, VW Lupo, Div. 5, + 4:58,3
07. Mario Kunstmann/Heiko Langer, Mitsubishi Evo 7, Div. 4, + 5:31,7
08. Holger Voigtmann/Uwe Flechsig, Mitsubishi Evo 8, Div. 4, + 5:35,8
09. Jens Nielsen /Erik Worm, Opel Corsa Maxi, Div.5, + 6:39,8
10. Ron Schumann/Tino Krajewski, BMW 320is, Div. 5, + 7:28,6
11. Veit König/Henry Wichura, Suzuki Swift, Div.6, + 7:33,4
12. Chrtian Bauer/Daniel Herzig, Renault Clio, Div.5, +9:19,2
GALERIE: Die Bilder der Rallye Erzgebirge 2011 ...
