ADAC RALLYE MASTERS

Masters-Titel: Zeltner oder Gaßner?

Titelverteidiger Hermann Gaßner senior und DRM-Champion Ruben Zeltner kämpfen bei der 3-Städte-Rallye um den Sieg im ADAC Rallye Masters.

Das Saisonfinale von ADAC Rallye Masters und DRM wartet mit einem rekordverdächtigen Starterfeld auf: 130 Starter gehen auf die Wertungsprüfungen der ADAC 3-Städte-Rallye. Neben den beiden Topserien sind auch die Youngster des ADAC Opel Rallye Cup und Teams aus dem Mitropa Rallye Cup zu Gast.

Spannung verspricht vor allem das ADAC Rallye Masters, denn hier geht es um den Titel: Ruben Zeltner, der sich vorzeitig die DRM-Meisterkrone aufsetzte, tritt wieder mit Ehefrau Petra als Co-Pilotin an. Er ist nach dem DRM-Titelgewinn entspannt: „Es ist natürlich ein angenehmes Gefühl, als Deutscher Meister anzutreten“, grinst er. „Wir können es locker und entspannt angehen. Egal, was kommt, wir freuen uns schon jetzt auf das Feiern im Haslinger Hof.“

In der Tat: Die traditionelle Party im Rallyezentrum nach dem Finale ist legendär. Doch vor dem stimmungsvollen Ausklang erwartet Zeltner noch ein spannender Fight: „Unser Focus lag während der Saison immer auf der Deutschen Meisterschaft. Nun ist das Ziel natürlich, auch den Titel im ADAC Rallye Masters zu holen. Hermann Gaßner senior wird natürlich alles versuchen, den verbleibenden Titel ins Haus Gaßner zu holen.“

Auf den schnellen Asphaltprüfungen rund um das Service-Areal in Karpfham ist Zeltner im Porsche 911 GT3 klarer Favorit für den Gesamtsieg. Immerhin war er hier schon zwei Mal (2011 und 2012) erfolgreich. Wenn er auch diesmal gewinnt, erobert er den Meistertitel. „Spannend wird es allerdings, wenn es regnen sollte“, schaut Zeltner voraus. „Dann verwandeln sich die WPs im Bäderdreieck zu regelrechten Rutschbahnen. Da rechne ich dann mit Hermann (Gaßner) junior. Er hat vergangenes Jahr schon bewiesen, dass er dann richtig schnell ist.“ 

Gaßner im ungewohnten R4-Lancer 

Gerade einmal fünf Punkte Vorsprung hat der amtierende Masters-Champion Hermann Gaßner vor dem Finale. Nachdem sein Sohn Hermann junior beim DRM-Titel im Kampf gegen Zeltner das Nachsehen hatte, kann er noch den Titel im ADAC Rallye Masters gewinnen. Doch er kann sein Punktekonto beim Heimspiel wohl nicht verbessern, da er zusammen mit Karin Thannhäuser diesmal nicht im seriennahen Mitsubishi Lancer Evo 10 in der Division 2 antritt. Rund um Kirchham wird er auf der verbesserten R4-Version des Lancer in der Division 1 antreten. Die Folge: Sollte Zeltner bei der ADAC 3-Städte-Rallye mehr als vier Punkte einfahren, hat er auch den Titel im ADAC Rallye Masters sicher.

Gaßner gibt sich dennoch gelassen: „Wenn Ruben ins Ziel kommt, ist unsere Chance im ADAC Rallye Masters gleich Null. Deshalb starten wir im R4 und wollen vor allem viel Spaß haben.“ Für den Surheimer ist es der 35. Start bei der ADAC 3-Städte-Rallye in Folge - eine rekordverdächtige Zahl. „Die '3-Städte' war eine der ersten großen Rallyes, die ich in meiner Karriere gefahren bin. Dazu kommt natürlich auch die Nähe zu meiner Heimat“, erklärt Gaßner, der mit der Rallye auch sehr angenehme Erinnerungen verbindet: „Hier konnte ich 1995 auch den ersten meiner vier DRM-Titel feiern.“ 

Stark besetztes Starterfeld mit vielen Titelträgern 

Sohn Hermann junior (Mitsubishi Lancer R4) gewann mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer die letztjährige Auflage der 3-Städte-Rallye. Mit Blick auf seine Chancen in diesem Jahr beschreibt der frischgebackene DRM-Vize-Meister: „Hier gibt es vor allem flüssige, schnelle Landstraßen. Das ist ein ideales Porsche-Terrain. Deshalb denke ich nicht, dass wir Ruben gefährden können. Aber dahinter gibt es sicher vor allem in der R4-Klasse einen spannenden Kampf. Das wird sicher sehr interessant.“ Das Saisonfinale wird zu einem Rallye-Gipfeltreffen. Neben dem neuen DRM-Champ Zeltner sind drei weitere ehemalige Deutsche Rallyemeister am Start: Vater und Sohn Gaßner waren ebenso wie Sandro Wallenwein (Subaru Impreza R4) bereits DRM-Champions. Hinzu kommt Mitropa-Cup-Champion Manuel Kößler in einem weiteren Subaru Impreza R4, der erstmals gegen die versammelte Schar der DRM-Meister antritt.

Griebel: Ist Tabellenplatz drei drin?

Im Kreis der hochgerüsteten Top-Teams wollen auch bei der 3-Städte-Rallye erneut zwei Youngster mitmischen, denen es in dieser Saison immer wieder gelang, mit ihren 190 PS starken Opel Adam R2 aufzutrumpfen: Marijan Griebel und Fabian Kreim sorgten mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team für Furore und zeigten vielen leistungsstärkeren Konkurrenten die Heckleuchten. Im ADAC Rallye Masters hat Griebel bereits vorzeitig die Wertung der Division 5 gewonnen, Kreim liegt auf Rang zwei. In der DRM liegt Griebel zudem vor dem Finale sensationell auf Rang fünf. „Da wir uns den Divisionstitel schon sichern konnten, muss ich nicht mehr mit dem ganz großen Druck fahren“, freut er sich auf das Finale. „Es wird sicherlich erneut einen spannenden Schlagabtausch mit meinem Teamkollegen Fabian geben.“ Doch der 25-jährige Polizei-Kommissar blickt auch nach vorn: „Mit einem Auge werde ich auch auf die Leistungen von Hermann Gassner jr. und Armin Holz schielen, um möglicherweise sogar noch den dritten Gesamtrang im ADAC Rallye Masters zu erreichen. Das wäre dann aber die Zugabe zum Abschluss einer tollen Saison.“

« zurück