Ärger über ADAC

Liebehenschel und Prillwitz im C2

Nicht wie gewohnt mit Frank Richert wird Matthias Prillwitz beim WM-Lauf antreten, sondern er nimmt neben Dark Liebehenschel auf dem heißen Sitz Platz.

<strong>MITTENDRIN:</strong> Liebehenschel und Prillwitz starten im Citroen C2

Mit den ADAC Masters Laufsiegen bei der Rallye Wikinger und der Rallye Sulingen konnten sich Frank Richert und Matthias Prillwitz im Ford Escort bereits im Mai diesen Jahres für einen Startplatz beim deutschen WM-Lauf rund um Trier qualifizieren. 

 

Reglementbedingt konnte das Duo im Ford Escort nicht starten, da die internationale Homolagation abgelaufen ist. Ein Einsatz auf einem aktuellen Fahrzeug hätte eine hohe fünfstellige Summe gekostet, Geld was der kleinen privaten Mannschaft aus Berlin und Parchim nicht zu Verfügung stand. Nun ist das Team aber doch beim größten deutschen Sportereignis des Jahres präsent. Vor mehr als 250.000 Zuschauern wird Matthias Prillwitz gemeinsam mit Dark Liebehenschel im Citroen C2 den WM Lauf unter die Räder nehmen.
 
Beide Piloten stammen aus dem ADAC Rallye Junior Cup. Dark Liebehenschel gewann den Cup im Jahr 2000 und Prillwitz konnte 2002 und 2003 den 4. Platz belegen. Während sich Liebehenschel auf sporadische Einsätze konzentrierte, formierte Prillwitz seine Aktivitäten nach vier Jahren im Rallye Junior Cup gänzlich neu. Der Berliner baute zusammen mit Lazar Kan ein eigenes Team im Suzuki Rallye Cup auf und wechselte auf den "heissen Sitz" neben Frank Richert im 300 PS Allrad Ford.
 
Dark und Matthias können auf reichlich Erfahrung beim Deutschen WM Lauf zurückgreifen, denn sie starteten bereits 2002 und 2003 rund um Trier. Allerdings saßen beide dort bislang hinter dem Steuer. "Kein Problem für mich", so Prillwitz. "Wir beide wissen worum es bei diesem Einsatz geht. Am Montag nach der Rallye müssen alle Beteiligten wieder in ihr beruflichen Alltag zurück, wenn man dann auf ein Wochenende voller Spass zurückblicken kann, ist es natürlich um so besser."
 
Der 160 PS starke Citroen C2 wird von Ramseger Motorsport an den Start gebracht und vor Ort von HS Rallyesport betreut, die noch zwei weitere Honda Civic Type R in die Rallye schicken. Mehr als 25 Teammitglieder werden alles dran setzen um Liebehenschel/Prillwitz die Zielankunft nach mehr als 1.000km, davon 360 in Wertung, zu ermöglichen. Aus sportlicher Sicht ist es schwer eine Meßlatte zu finden, so starten beide gegen die komplette Elite der FIA Junior WM, die auf aktuellen werksunterstützen 230 PS starken Super 1600 Fahrzeugen ins Rennen geht. Insgesamt treffen sie auf 23 direkte Konkurrenten aus mehr als zehn Nationen.  
 
Eine Hiobsbotschaft gab es allerdings seitens des ADAC München, denn von dem kostenfreien Startplatz den das Team Richert/Prillwitz errungen hat, will man urplötzlich Abstand nehmen. War das Freiticket in den letzten Monaten noch Teambezogen, so sei es jetzt einzig alleine auf den Akteur hinter dem Lenkrad zugeschnitten gewesen, so die Aussage seitens des Automobilclubs.

 
"Ich bin sehr enttäuscht. Das Masters-Konzept kommt damit gehörig ins Straucheln. Von Förderung des Breitensports kann hier mit Sicherheit nicht mehr die Rede sein", so Matthias Prillwitz. "Im letzten Jahr konnten Teilnehmer sogar für diesen Gutschein aufrücken, wenn die tatsächlich Qualifizierten nicht antreten konnten. Jetzt darf nicht mal der eigentliche Beifahrer, der eben genau diesen Erfolg inne hat, das Ticket ziehen. Für den ADAC München ist das nur eine Formalie doch für ein kleines Team ein Haufen Geld."

« zurück