Rallye Baden Württemberg

Kreim und die Mini-Chance auf den Titel

Der einzige, der Ruben Zeltner den Titel noch entreißen kann, ist Fabian Kreim im Skoda Fabia R5. Doch die Chancen sind eher theoretischer Natur, denn Baden-Württemberg ist Porsche-Land.

Nachdem Mitfavorit Mark Wallenwein nach einem Ausfall zuletzt im Saarland auf den Start verzichtet, ist Fabian Kreim der einzige Verfolger von Ruben Zeltner im diesjährigen Titelrennen. Weil dem Porsche-Piloten allerdings ein vierter Platz zur Meisterschaft reichen würde, kann Kreim seine realen Chance gut einordnen, zumal die Strecken einen Vorteil für den Gegner versprechen.

„Die 'BaWü' ist mit ihrer Charakteristik eine Porsche-Rallye, die unserem Allradler nicht gerade entgegenkommt. Aber wir werden trotzdem versuchen, das beste Ergebnis für uns herauszufahren und Ruben so viele Punkte wie möglich wegzunehmen. Im Rallyesport ist alles möglich. Der Titel war vor unserem ersten Jahr in der DRM für Skoda nicht als Ziel ausgegeben worden, aber natürlich werden wir bis zuletzt versuchen, unsere kleine Chance zu nutzen“, so Kreim. „Der Sieg ist ganz klar mein Ziel. Wir wollen auch Wiedergutmachung für die Litermont-Rallye, wo uns ein kleiner Fehler von mir den sicheren Triumph gekostet hat.“

Die Rallye Baden-Württemberg startet am Freitagnachmittag, wenn es ab 17.45 Uhr auf drei WPs mit einer Gesamtlänge von 40 km geht. Höhepunkt für die Fans ist dabei der neue Zuschauer-Rundkurs im Industriegebiet 'In den Seewiesen' in Heidenheim ab 18.50 Uhr. Die Samstagsetappe führt über 99,2 WP-km und startet bereits ab 7.00 Uhr. Der beste Tipp für Fans ist dann das "Motodrom Weidenstetten". Der kompakte Rundkurs am Sportplatz bietet bei den beiden Durchgängen (ab 7:57 Uhr und ab 10.45 Uhr) viel Action. Hautnah gibt es die Teams bei den Pausen im Service-Zentrum am Brenzpark um 9:28 Uhr, 12:16 Uhr und 17:52 Uhr zu erleben. Der Zieleinlauf erfolgt nach insgesamt 13 WP ab 18.00 Uhr vor dem Rathaus in der Stadtmitte von Heidenheim.

Heimspiel für Zeltner

Spätestens bei der Siegerehrung wird feststehen, ob die ersten Titelträger schon auf der Alb gekürt werden. Auch im vergangenen Jahr hätte Ruben Zeltner hier vorzeitig DRM-Champion werden können - fiel jedoch in Führung liegend aus. Für den gebürtigen Schwaben ist die Rallye ein emotionales Heimspiel, denn die ersten Lebensjahre verbrachte er in Neenstätten, unweit der Prüfung „Weidenstetten“. „Es haben sich natürlich viele Freunde und Verwandte angesagt. Aber ich will dieses Thema verdrängen, sonst wird man vom Fahren ablenkt und macht leicht Fehler“, so Zeltner. „Natürlich ist die Anspannung größer, wenn's jetzt direkt in die Endphase der Titelverteidigung geht. Gerade nach dem Ausfall von vergangenem Jahr ist ein leichtes Unbehagen da - wir gehen aber dennoch entspannt in die Rallye, da wir für den Titelgewinn nicht unbedingt den Rallyesieg brauchen.“

Noller erstmals mit der ‚1’

Auch für Rainer Noller bedeutet der vorletzte Lauf der Saison ein Heimspiel. Der Abstätter nutzte im vergangenen Jahr seine Chance und fuhr mit dem Sieg in Baden-Württemberg den bislang größten sportlichen Erfolg ein. Nun führt er im 911 GT3 gemeinsam mit Co-Pilot Stefan Kopczyk die Starterliste an. „Ich wohne zwar gut 120 Kilometer entfernt, aber als Schwabe ist die 'BaWü' für mich natürlich das Heimspiel“, erklärt Noller. „Ich bin sehr stolz, ausgerechnet hier und erstmals bei einem DRM-Lauf mit der Startnummer 1 antreten zu dürfen.“ Auf eine Top-Platzierung spekulieren aber auch andere: Neben Zeltner, Kreim und Noller haben unter anderen auch Maik Stölzel (Porsche 911 GT3), Dirk Riebensahm (Peugeot 208 R5) und der Stuttgarter Sandro Wallenwein das Podium ins Auge gefasst. Wallenwein startet bei seinem Heimspiel erstmals in einem Skoda Fabia R5 aus der heimischen Tuningschmiede. „Nach der langen Wettkampfpause und ohne zuvor eine Testmöglichkeit zu haben, wird das nicht einfach“, sagt er. "Aber wir wollen das Ziel sehen und uns im Laufe der Rallye steigern.“

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