Rallye News

Kahle gewinnt vor Poulsen

Mit einem Sieg für Matthias Kahle und Peter Göbel endete der fünfte Lauf der Deutschen Rallye Meisterschaft bei der KÜS-Saarland-Rallye. Zweiter wurde Kristian Poulsen.

<strong>DRM-Führung verteidigt:</strong> Hermann Gassner bleibt weiter vorn

Vor 28.000 Zuschauern an den Prüfungen rund um das Rallyezentrum in Merzig lieferten sich die amtierenden Meister zunächst einen packenden Fight mit dem Belgier Pieter Tsjoen im Toyota Corolla WRC, der allerdings zu Beginn der zweiten Etappe in Führung liegend ausfielen. Seinen dänischen Markenkollegen Kristian Poulsen/Ole R. Frederiksen fiel anschließend die Rolle der Verfolger zu. Allerdings mussten sie sich mit einem Rückstand von 1:33,3 Minuten geschlagen geben. Dritte wurden Hermann Gaßner/Siggi Schrankl, die damit die Führung im Championat verteidigen konnten. Vor dem sechsten DRM-Lauf bei der ADAC-Eifel-Rallye (21. bis 23. Juli 2005) rangieren sie mit 208 Punkten vor Kahle/Göbel (185 Punkte).

 

?Mit unserem Aufholprogramm auf Hermann Gaßner in der DRM-Tabelle sind wir mit dem heutigen Ergebnis voll im Plan?, resümierte DRM-Champion Matthias Kahle im Ziel der KÜS-Saarland-Rallye. Nach 220,2 WP-km auf 17 Prüfungen konnte er den Zweitplatzierten Kristian Poulsen deutlich auf Distanz halten. ?Der Fabia ist heute problemlos gelaufen?, so Kahle. ?Das Härteste am heutigen Tag war der Viererpack an WPs bei hochsommerlichen Temperaturen zum Schluss der Rallye. Es war eine tolle Veranstaltung mit anspruchsvollen Prüfungen vor guter Zuschauerkulisse. Der Fight mit Pieter Tsjoen hat Spaß gemacht, war dann aber zu Beginn der zweiten Etappe leider schon vorbei.?

 

Auch der Zweitplatzierte Kristian Poulsen zog ein positives Fazit. ?Das war eine sehr schöne Rallye?, so der Däne. ?Mit Platz zwei sind wir sehr zufrieden. Mehr war nicht drin. Auf der 30-Kilometer-WP war es im Auto extrem heiß.? Einmal mehr glänzte im Saarland der DRM-Leader Hermann Gaßner, der sich aus allen Fights heraushielt und sich als überragender Gruppe-N-Pilot den dritten Platz sicherte: ?Für uns lief es völlig problemlos. Wir sind mit dem Ergebnis natürlich sehr zufrieden. Der Vorsprung stimmt uns optimistisch für die nächsten Rallyes.? Mit seinem Schicksal haderte dagegen der Viertplatzierte Maik Stölzel. Der Zwickauer hatte mit Co-Pilot Thomas Windisch im Skoda Octavia WRC während des gesamten Wochenendes technische Probleme, die ihn auf dem undankbaren vierten Platz landen ließen. ?Es funktioniert gar nichts?, klagte Stölzel. ?Auf der langen Prüfung war ich im vergangenen Jahr noch 40 Sekunden schneller als Hermann Gaßner, jetzt war es gerade mal eine Sekunde. Wir konnten an diesem Wochenende nicht eine einzige Prüfung normal fahren.?

 

Eine turbulente Rallye erlebten die Teams in der Super-1600-Meisterschaft. Der als Tabellenleader gestartete Horst Rotter fiel mit Co-Pilotin Sabrina Berdi bereits auf der zweiten Wertungsprüfung aus. ?An unserem Opel Corsa gab es einen Defekt in der Kraftübertragung zwischen Differenzialsperre und Getriebe?, erklärt der Nordhesse. Die Klassenführung übernahm zunächst Rotters Markenkollege Markus Fahrner mit Co-Pilot Michael Wenzel. Das Duo des vom DMSB unterstützten Deutschen Rallye-Junior-Teams konnte das Geschehen bis vier Prüfungen vor Schluss dominieren, fiel dann aber mit einem Motorschaden aus. So erbte das Team die Führung und damit die volle Punktzahl, das mit konstanter Leistung bis ins Ziel durchfuhr: Aaron Burkart und Tanja Geilhausen krönten ihr Wochenende mit dem Sieg in der Super-1600-Meisterschaft. ?Natürlich freue ich mich über diesen Sieg. Aber es ist schade, dass die anderen ausgefallen sind. Die Zeiten wurden immer besser und wir kamen immer näher ran. Aber gewonnen ist gewonnen?, so der Student aus Berlin im Ziel.

 

In der ?großen? Division der seriennahen Rallyefahrzeuge war ?Herminator? Hermann Gaßner auch im Saarland unschlagbar. Als Fünftplatzierter konnten Peter Corazza/René Tonn die zweite Position in der Division erobern. Sie lieferten sich dabei einen packenden Sekundenfight mit Maik Steudten/Thomas Fuchs, die im Gruppe-A-Lancer schließlich um zwei Zehntel Sekunden knapp geschlagen auf der sechsten Position im Ziel einliefen. Peter Corazza hatte dabei in der drittletzten Prüfung einen ?Big Moment? der besonderen Art: ?Auf WP 14 ist mir die Trinkflasche aus der Halterung gefallen und zwischen meinen Füßen herumgekullert?, schildert der Sachse. ?Auf einer Geraden im fünften Gang habe ich sie dann gepackt und aus der Tür geworfen.?

 

In der ?kleinsten? DRM-Division 5 für seriennahe Fahrzeuge bis zwei Liter Hubraum konnte Lokalmatador Lars Mysliwietz seinen Heimvorteil nicht nutzen. Der Nalbacher kam mit Co-Pilot Oliver Schumacher im Honda Civic Type R als 14. im Gesamtklassement nicht über den dritten Platz in der Division hinaus. Er musste sich seinen Markenkollegen Peter Zehetmaier/Jürgen Breuer und den Finnen Kalle Keskinen/ Lasse Hirvwarvi (13.) geschlagen geben. Divisionssieger Zehetmaier nach der hochsommerlichen Rallye: ?Das war eine Hitzeschlacht. Es hätte für meinen Geschmack ruhig etwas kühler sein dürfen. Bei uns gab es keinerlei Probleme. Die Rallye war einfach super.?

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